Helga Faber
Frankfiurt am Main (Weltexpresso) - Die Universitätsbibliothek der Goethe-Universität Frankfurt am Main hat mehrere Projekte zum Erhalt des schriftlichen Kulturgutes angestoßen und erhält dafür große Fördersummen durch die Bundesregierung und das Land Hessen. Zusammen mit Eigenmitteln der Bibliothek wurden im laufenden Jahr 150.000 Euro in den Schutz des historischen Erbes investiert.
Die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (UB JCS) hat im Jahr 2018 umfangreiche Mittel für den Erhalt des schriftlichen Kulturgutes eingeworben, um verschiedene Projekte zur Säuberung, Schutzverpackung und Restaurierung wertvoller einzigartiger Bestände sowie Maßnahmen gegen den Papierzerfall zu ermöglichen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, fördert die Projekte der UB JCS mit insgesamt 48.000 EUR aus den Sondermitteln des Bundes für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes, KEK). Eine fast ebenso große Fördersumme von insgesamt 43.000 EUR kommt aus dem 2018 erstmalig durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst aufgelegten Landesprogramm zum Erhalt des schriftlichen Kulturgutes in Hessen. Auch zwei private Stiftungen unterstützten die Arbeiten durch eine namhafte finanzielle Zuwendung von zusammen 27.000 EUR: die Frankfurter Bürgerstiftung und die Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung zu Frankfurt am Main. Einen Eigenanteil von rund 31.000 EUR bringt die Bibliothek selbst auf, somit beträgt das finanzielle Gesamtvolumen der Projekte etwa 150.000 Euro.
Die Projekte betreffen insgesamt rund 8.000 Bände Kulturgut von nationaler und internationaler Bedeutung. Dazu gehört die Sammlung der Judaica und Hebraica, darunter auch die besonders seltenen jiddischen Drucke, sowie weitere wertvolle Bände des 16. bis 19. Jahrhunderts: z.B. Drucke aus der Königlichen Gartenbibliothek Herrenhausen, Werke Maria Sibylla Merians, die Bibliotheken Arthur Schopenhauers und der Frankfurter Patrizierfamilie von Holzhausen. Außerdem lässt die Universitätsbibliothek die historischen Ausgaben der bis 1943 erschienenen „Frankfurter Zeitung“ gegen den drohenden säurebedingten Papierzerfall behandeln. Diese Zeitung gilt als Vorgängerin der heutigen „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und hatte in ihrer Zeit eine vergleichbare Bedeutung. Insgesamt liegt ein Schwerpunkt der Maßnahmen auf der Reinigung wertvoller Bücher und ihrer Ausstattung mit Schutzverpackungen, welche durch eine Spezialfirma maßangefertigt werden. Damit sind die Bücher zukünftig optimal vor mechanischen Schäden, eventuellen klimatischen Schwankungen und Schädlingsbefall geschützt.
Die UB JCS verfolgt in den letzten Jahren verstärkt Maßnahmen, um die Lagerungsbedingungen für ihre historischen Bestände nachhaltig und entsprechend neusten wissenschaftlichen Standards zu verbessern. Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess war im Vorjahr die Einrichtung eines neuen Rara-Magazins für besonders wertvolle Drucke. Zuletzt wurden außerdem die Zuständigkeiten in diesem Bereich in einer neu strukturierten Abteilung „Bestandserhaltung und Digitalisierung“ zusammengeführt.
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