Lesefest: Frankfurt liest zum 10. Mal ein Buch. Vom 6. bis 19. Mai 2019 in Frankfurt und Region, Teil 18
Wolfgang Nett
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es war eine der besonderen Veranstaltungen im Rahmen dieses Bücherfestivals. Aber ehrlich: 35 Besucher ließen 80 Prozent der Sitze leer im Neuen Theater Höchst. Möglicherweise ist in Frankfurt Höchst der Titel „Westend“ eben kein Magnet, aber rufen wir uns in Erinnerung:
Der Roman floppte bei Erscheinen und auch heute waren Zuhörer keine Leser und/oder im Anschluss an Veranstaltungen an Büchertischen zu finden. Warum? 900 Seiten sind schon abschreckend und ob Thomas Mann im Zeitalter von Netflix, Instant Messaging oder Amazon Prime noch den Kultstatus entwickeln würde, wer weiß? Bestimmt gibt es immer jubelnde – ihrer Autorenschaft nacheifernden und daher depressiven - Kritiker, die Jungen jedoch würden sicherlich weniger zustimmen. Auch ein kaum verwunderlicher Aspekt dieses Buchfestivals: Junge Menschen fehlen!
Dabei, und das war bezaubernd für die Besucher dieses Abends, der nach exakt einer Stunde endete, was das Zeitmaß von „Frankfurt liest ein Buch“ zu sein scheint: Die gelesenen Textpassagen von Birgitta Assheuer mit musikalischer Begleitung von der Komponistin und Pianistin Elvira Plenar an dem Konzertflügel waren herausragend. Ein eingespieltes Team, das Rhythmik und Poesie dieses Romas lebendig werden ließ. Innovative moderne Momente von Elvira Plenar, die an Seiten des Flügels zupfte, klopfte oder sie einfach behämmerte, waren Vorlage für eine sog-kreierende Lesung von Brigitta Assheuer, mit einer atemberaubenden Stimmvielfalt.
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© Wolfgang Nett
Info:
Weitere Informationen zum Programm unter www.frankfurt-liest-ein-buch.de