Buch und Buchhandel in Zahlen für 2012, Teil 4

 

Siegrid Püschel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir haben uns das Plakat aufgeteilt, welche so schön bunten Aussagen und Statistiken wir in Worte fassen wollen. Dabei erkennt man durch die Artikelfolge, aus einer Zahl müssen oft viele Worte werden. Jetzt aber soll unser Überblick zum schönen und informativen Plakat abgeschlossen werden mit den Zahlen über die Verlage, die Neuerscheinungen und die Buchkosten.

 

Wenn Sie sagen sollten, wo die meisten Verlage hausen, dann denken manche an Frankfurt. Ist aber ganz und gar nicht so. Erst einmal folgt die Anzahl von Verlage grob den Verhältnissen der Einwohnerzahlen. Mit 188 Verlage führt die deutsche Hauptstadt Berlin, wo allein aus Frankfurt in den letzten Jahren zwei sehr große Verlage abwanderten. Aber auch in München residieren 136 Verlage und in Hamburg 88. Da allerdings fällt sofort auf, wie überproportional viele Verlage in München zu Hause sind. Denn den 188 Verlag in Berlin entsprechen über 3, 5 Millionen Einwohner, den 136 in München aber nur knapp 1,4 Millionen, während die zweitgrößte deutsche Stadt Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohner gerade mal 88 Verlage hat.

 

Wir wollen jetzt nicht selbst Statistik betreiben, finden aber, daß die 87 Verlage von Stuttgart doch tatsächlich die höchste Verlagsdichte ergibt, denn Stuttgart hat 'nur' unter 614 000 Einwohner. Die viertgrößte Stadt und vierte Millionenstadt ist Köln mit gut über eine Million Einwohner, wo es 74 Verlage gibt. Frankfurt dagegen hat mit an die 700 000 Einwohnern die fünfte Position, was die Bevölkerung angeht, und mit der Frankfurter Buchmesse die größte Bücherstadt der Welt, bleibt aber außerhalb der Buchmesse abgeschlagen. Wo sie steht, werden wir auch im Buch der Bücher, zu dem uns das Statistische Jahrbuch des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels geworden ist, nachforschen, genauso interessiert uns Leipzig.

 

Auf die Frage WAS BÜCHER KOSTEN? ist es sinnvoll, daß unser Plakat im Genre unterscheidet. Erstens erkennen wir, daß nur Hardcoverpreise angegeben sind. Das ist sinnvoll, weil man so schlecht Äpfel mit Birnen vergleichen kann. Zweites ist sofort ersichtlich, daß unterschieden wird in Belletristik, die mit 15,17 Euro um 2 Prozent billiger als im Vorjahr sind, was auch für Kinder- und Jugendbücher gilt mit dem Preis von 11,62 Euro und dem Minus von 1,4 Prozent. Noch offensichtlicher ist es beim Schulbuch, das um 6,6 Prozent weniger kostet, nun noch 14,71 Euro. Hier haben wir weiteren Fragebedarf, den das Jahrbuch klären soll. Wie viel kosten Sachbücher und dann doch die Frage, wie es mit dem Taschenbuch aussieht und wo bleiben die Kunstbücher und zahlreichen Kataloge, zählt das alles zu Sachbüchern? Dann wäre dies die größte Rubrik.

 

Das Sachbuch ist auch bei den Neuerscheinungen ausgespart. Und nicht nur dieses, denn die gesamte Titelproduktion in der Bundesrepublik beträgt 79 860 Bücher!! Unser Lieblingsplakat sagt dazu: „Der Stapel mit den Neuerscheinungen 2012 wäre mit 2 400 Meter etwa 6,5 mal so hoch wie der Fernsehturm am Berliner Alexanderplatz (368m)“. Und doch sind das 2,7 Prozent weniger als 2011. Die von dem Plakat erwähnten drei Bereichen kommen zusammen auf rund 26 000 Titel, so daß über 50 000 Titel noch aufzuklären sind. Diese drei Genres sind BELETRISTIK mit 14 838 Titel, was ein Verlust um 2 Prozent ist. Kinder – und Jugendbuch verliert 4, 5 Prozent und hat den Umfang von 7 857 Titeln. Das Schulbuch hat den dramatischsten Rückgang an Neuerscheinungen von 30,8 Prozent und noch 2 980 Titel.

 

Wir wollen hier das Plakat abschließen, aber es haben sich genug weitere Fragen ergeben, die wir ein andermal am Statistischen Jahrbuch beantworten wollen, wenn wir können.

 

Info:

 

BUCH UND BUCHHANDEL IN ZAHLEN 2013, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, August 2013, 39,50 Euro

 

Auf dem Plakat steht unten links: „Unser Plakat gefällt Ihnen so gut, daß Sie gerne mehr davon hätten. Download oder Bestellung www.boersenblatt.net/plakat

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