Serie Buchpreis: Die Autoren der kurzen Liste im Frankfurter Literaturhaus am 21. September, Teil 13

Felicitas Schubert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mirko Bonné hat eine beeindruckende Werkanzahl, wenn man sich das gesammelt im Internet anschaut. Seit 2006 veröffentlicht er im Verlag Schöffling & Co. und man hat den Eindruck, daß dies ein gutes Gespann ist, zumal sein Verleger bei der Lesung auch mit im Saal sitzt. Nun gut. Heimspiel, aber trotzdem. Als Letzter kam Bonné dran, hatte aber sehr dankbare Zuhörer.

 

 

 

Mirko Bonné und Gerwig Epkes, SWR 2

 

Bonné übersetzt Gedichte aus verschiedenen Sprachen, vorzüglich aus England. Bonné erzählt von den Grundlagen des Buches, von Mac Coy Lee, Lastenflieger aus dem 2. Weltkrieg für die USA, 29 Jahre alt, er flog einen hölzernen Segler, der bei der Landung zerbricht. Dieses Buch erhält Markus Lee der gleichen Nachnamen wegen vom Vater geschenkt, das ist die literarische Seite der Überlieferungsgeschichte. „Den grünen Heinrich“ dagegen bekommt der Vater als Geschenk, aber der Sohn liest es sofort und nimmt es mit auf die Reise in die Normandie.

 

Den Selbstmord der Schwester Ira hat niemand verwunden und er muß weg wie sein nun mutterloser Neffe, der dort Freunde besuchen will, weshalb sich die Normandie anbietet, die wie es der Zufall will, auch das Gebiet ist, wohin ihn der Herausgeber der Zeitschrift Brennecke zu fahren bittet, der ihn beauftragt, die dortigen Brücken zu zeichnen, die für die Landung der Alliierten teils von den Franzosen selbst im Naziauftrag zerstört wurden.

 

Epkes will nun wissen: Wie sind Sie dazu gekommen, einen guten Zeichner zum Helden zu machen. Wie kamen Sie drauf? Mirko Bonné zeichnet selbst gerne aus dem Augenblick heraus, in dem ihm viel gelingt. Worin liegt für mich der Unterschied im Schreiben und Zeichnen? Markus Lee hat die Unbescholtenheit der Augen, die möchte er behalten. Im Zweifel für den Zweifel.

 

Er trauert ums eine Schwester, die mehr war, als seine Schwester. Er fährt dann doch in die Normandie mit seinem Neffen. Sie fahren von Hamburg im Auto in die Normandie, schöner Ärger über beide. Das sind Gespräche, die ich selbst mit meinem Sohn geführt habe, der ist mein Coach für diese Neffenfigur. Altherrenmusik für den Sohn, kommen aber über die Musik auch ins Gespräch...

 

 

Die Suche nach der Schwester hört nach dem Selbstmord nicht auf. Er sieht in Frankreich ein Foto seiner Schwester und will aufklären, woher das Foto kommt. Er will alles weggeben dieser Markus, seine gesamte Existenz will er weggeben, was bleibt übrig, wenn man alles weggibt. Auflösungserscheinung. Auf Seite 263 löst sich dann alles auf. Er will und muß vergessen, was im Laufwerk nicht stört. Keats. Tom Keats. Er fragt sich tagelang, wie geht es weiter. Bis er mit Smartphone herausbekommt, wie die Strophe weitergeht.

 

Annick holt ihn heraus, aus seiner Lähmung, das findet auch die Person Lilith, die seiner Schwester so ähnlich sieht. Annick zeigt ihm das Grab des Großvaters. Diese Kapitel auf dem Friedhof - ziemlich weit hinten im Buch – liest er vor. Wir erleben, wie aus dem Tod der Schwester erst eine tiefe Trauer diesen Markus hinwegschwemmt und er nach und nach wieder Land sieht und sich herantastet an das, was sein Leben sein wird.

 

 

Mirko Bonné, Nie mehr Nacht, Verlag Schöffling & Co.

 

 

P.S.

 

Diese Mitschrift kam nach einer Computermitschrift zusammen, die immer voller Rechtschreibfehler steckt, weil sich das beim schnellen Mitschreiben ergibt. Bevor noch die einzelnen Satzfetzen zu hoffentlich sinnvollen Einheiten zusammengefügt werden, lassen wir bei solcher Gelegenheit das Rechtschreibprogramm dran. Lange schon wollen wir wieder einmal einen Grundsatzartikel über die Ergebnisse mit diesen vorgefertigten Rechtschreibprogramm schreiben. Aber inzwischen ist es der Absurditäten so vieler geworden, daß wir lieber hin und wieder auch andere an den Vorschlägen dieses Rechtschreibprogramms teilhaben lassen möchten. Die Spitzen bestanden diesmal in SEMMELROTZ für Semmelroth und – bitte weitersagen – VERGIL für Jirgl. Wenn das nicht vorausgedacht ist.

 

 

 

 

 

 

 

Marion Poschmann, Die Sonnenposition, Suhrkamp Verlag

Mirko Bonné, Nie mehr Nacht, Verlag Schöffling & Co.

 

 

P.S.

Diese Mitschrift kam nach einer Computermitschrift zusammen, die immer voller Rechtschreibfehler steckt, weil sich das beim schnellen Mitschreiben ergibt. Bevor noch die einzelnen Satzfetzen zu hoffentlich sinnvollen Einheiten zusammengefügt werden, lassen wir bei solcher Gelegenheit das Rechtschreibprogramm dran. Lange schon wollen wir wieder einmal einen Grundsatzartikel über die Ergebnisse mit diesen vorgefertigten Rechtschreibprogramm schreiben. Aber inzwischen ist es der Absurditäten so vieler geworden, daß wir lieber hin und wieder auch andere an den Vorschlägen dieses Rechtschreibprogramms teilhaben lassen möchten. Die Spitzen bestanden diesmal in SEMMELROTZ für Semmelroth und – bitte weitersagen – VERGIL für Jirgl. Wenn das nicht vorausgedacht ist.