Vortrag Dr. Hans-Erhard Haverkampf und Zlatka Damjanova-Landes am 17. Juni in Frankfurt

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vor 74 Jahren beging einer der bedeutendsten europäischen Kulturwissenschaftler Selbstmord auf der Flucht vor Nazis. Gemeint ist Walter Benjamin. Der Vortrag will am Beispiel des Medientheoretikers Benjamin das analytische Potential seines Aufsatzes "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" offenlegen.

 

Das Thema

 

Benjamins Studien zur Kunstsoziologie, deren erste „Das Kunstwerk“ war, war die Bibel von unsereinem noch vor der Studentenrevolte 1968. In der edition suhrkamp als Nummer 28 im Jahr 1963 im 1. bis 11. Tausend erschienen, hat es unser Bewußtsein nachdrücklich verändert. Nun aber: Auf das Kunstwerk im digitalen Zeitalter angewendet, einschließend auch die übrigen Ausdrucksformen der Kunst, wie Video, Texte, Spiel, Musik und Synästhetisches, entstehen überraschende Erkenntnisse

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Dies zeigt sich zum Beispiel an der Tragweite des Verhältnisses von Original zur Reproduktion in der zeitgenössischen Kunst. Wie entsteht digitale Kunst, wie sieht ihre spezifische Toolbox aus? Wie grenzt sie sich gegen Gebrauchsgraphik ab? Was geschieht mit Kunst, wenn sie nicht nur reproduzierbar, sondern auch re-produzierbar ist, also Kinder ihre Eltern klonen? In der digitalen Welt haben sich die Rezeptionsmuster der Kunst gegenüber der in der "Benjamin-Welt" stark verändert, aber der Blickwinkel bleibt der Gleiche. Welchen neuen Verteilungsmechanismen folgt die "Währung Aufmerksamkeit"?

 

 

Die Vortragenden

 

Dr. Hans-Erhard Haverkampf, Frankfurts früherer Baudezernent, der ein Mann der offenen Worte war und blieb und in der Zeit des OB Rudi Arndt mit der Westendproblematik immer wieder im Kreuzfeuer stand, zuletzt Geschäftsführer des Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin und nun Schriftsteller, sowie die Architektin Zlatka Damjanova-Landes, Städelschülerin und Spezialistin für Computeranimationen, wollen mit ihrem Vortrag zur ungebrochenen Aktualität Benjamins den Anstoß für einen "Benjamin-Sommer 2015" in Frankfurt geben.

 

 

INFO:

 

Zum Vortrag lädt das Kuratorium Kulturelles Frankfurt bei freiem Eintritt ein.

 

Dienstag, 17. Juni 2014, um 19:00 Uhr

Vortragssaal der Frankfurter Sparkasse, Neue Mainzer Straße 49, 60311 Frankfurt

 

Kuratorium Kulturelles Frankfurt

(Polytechnische Gesellschaft)

Untermainanlage 5

60329 Frankfurt am Main

Tel.: 069 - 789 889-80

Fax: 069 - 789 889-980

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www.kulturellesfrankfurt.de