Wiesbadener Autorin Ulrike Syha und Darmstädter Schriftsteller Kurt Drawert erhalten Auszeichnungen
Felicitas Schubert
Wiesbaden (Weltexpresso) - Kunst- und Kulturminister Boris Rhein gab Anfang der Woche die Jury-Entscheidung für den Robert Gernhardt Preis 2014 bekannt. Demnach haben sich die in Wiesbaden geborene Hörspiel- und Theaterautorin Ulrike Syha sowie der in Darmstadt lebende Schriftsteller Kurt Drawert gegen die Konkurrenz durchgesetzt.
Sie erhalten den Förderpreis des Landes und der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) für hessische Literaturprojekte und teilen sich das Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro.
Frau Syha gratulieren wir auch, können aber wenig zu ihr sagen. Dagegen ist uns Kurt Drawert seit vielen Jahren ein gerne gelesener Literat, was nur umschreiben soll, daß er vom Gedicht bis zur Welterklärung vieles in Worten sagen kann, wo wir schon ein Ende der Sprache vermuteten.
Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Ich gratuliere den beiden Preisträgern sehr herzlich und hoffe, daß der Preis dazu beiträgt, die lesenswerten Werke zu veröffentlichen, um sie allen literaturbegeisterten Hessinnen und Hessen zugänglich zu machen. In diesem Jahr hatte es die Jury nicht leicht, zwei Preisträger aus der Vielzahl der eingereichten Arbeiten zu benennen. Das freut mich besonders deshalb, weil es den Robert Gernhardt Preis erst seit fünf Jahren gibt und er damit noch zu den relativ jungen Preisen in der Szene gehört.“
Die Jury zeichnete Ulrike Syhas ersten und bisher noch unveröffentlichten Roman „Der Korridor“ aus. Der Roman ist der dritte Teil einer Trilogie in unterschiedlichen Formaten: Hörspiel, Theaterstück, Roman. Ein thematisch und inhaltlich spannendes Projekt, das das Thema einer in allen Bereichen ausufernden und immer unkontrollierbareren Stadt aufgreift, auf ästhetisch überzeugende Weise die bedrohlichen Schwingungen unserer Gegenwart auffängt und in einem atmosphärisch starken Text verdichtet.
Kurt Drawert erhielt die Auszeichnung für sein unveröffentlichtes Werk „Verständnis und Abfall“, in dem der Preisträger auf inhaltlich und formal hohem Niveau eine hessische Landschaft zum Gegenstand eines Langgedichts macht. Es ist dem Autor gelungen, dem Thema Heimat und Natur die Paradoxie abzugewinnen im Nichts das Ganze festzuhalten.
Ziel des Robert Gernhardt Preises ist es, Autorinnen und Autoren die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens zu ermöglichen. Dazu trägt insbesondere das Preisgeld in Höhe von insgesamt 24.000 Euro bei, dessen Stifter die WIBank ist.
„Der Robert Gerhardt Preis ist ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit der Landesregierung mit der WIBank im Bereich der Literaturförderung, für die ich mich auf diesem Weg herzlich bedanke. Wir haben damit gemeinsam eine Win-Win-Situation geschaffen für die Autorinnen und Autoren, die literarische Szene, das Kulturleben und nicht zuletzt für das Land Hessen“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein.
Zum Engagement der Bank ergänzt der Sprecher der Geschäftsleitung der WIBank, Gottfried Milde: „Für uns spielte bei der Preisbegründung unsere Überzeugung eine Rolle, dass eine Förderbank auch Verantwortung für die kulturelle Entwicklung des Standortes trägt. Aus der Wechselwirkung zwischen Wirtschaft und Kunst erwächst ein attraktives Lebensumfeld für die Bürgerinnen und Bürger – zu dieser Attraktivität beizutragen ist für die Förderbank des Landes Hessen ein wichtiges Ziel.“
INFO:
Die Preisverleihung findet am 10. September in Frankfurt am Main statt.
Nähere Informationen zum Robert Gernhardt Preis finden Sie unter https://wissenschaft.hessen.de/robert-gernhardt-preis sowie zu den Preisträgern und ihren Werken unter www.robert-gernhardt-preis.de.