Jörg Fündling, Philipp II. von Makedonien im Philipp von Zabern Verlag

 

Hubertus von Bramnitz

 

Darmstadt (Weltexpresso) – Meist trifft es die Söhne, daß sie hinter ihren berühmten Vätern verschwinden. Aber hier ist es umgekehrt. Wäre des Philipps Sohn nicht zu Alexander dem Großen geworden, wäre Philipp II. von Makedonien (382-336 v. Chr.) als wichtiger griechischer König sehr viel bekannter.

 

So aber steht er als als Vater von Alexander meist im Schatten seines berühmten Sohnes. Dabei konnte Sohn Alexander auf die politischen Erfolge des Vaters und seine Aufrüstung aufbauen. In jahrzehntelangen Kämpfen gegen Illyrer, Thraker und die griechischen Poleis hatte er Makedonien zur Vormachtstellung in Griechenland erkämpft. Und daß es sich um Griechen handelt, muß man heutigen auch oft erklären, denn Mazedonien hat einen griechischen und einen jugoslawischen Teil, hätte man früher gesagt.

 

In der Tat war aber das Griechischsein der Makedonier auch in der Antike durchaus umstritten. Mindestens zwei Belege gibt es dafür, daß die Makedonier keine 'echten' Griechen sind. Die Stadtstaaten waren es, die als Ausweis griechischer Denkungsart und Kultur galten. Da paßte weder ein Königtum dazu, noch die Struktur des Landes als Bauernstaat ohne nennenswerte Stadtkulturen. Das ist das eine. Das andere ist, daß erst Philipp durch seine Militärreform sein Makedonien zu einer Spitzenstellung brachte, auf der sein Sohn Alexander nicht nur aufbaute, sondern dem in unserem kulturellen Gedächtnis fast alleine diese Heldentat zugeschrieben wird.

 

Jörg Fündling entwickelt in seiner Biografie »Philipp II. von Makedonien« eine andere Sichtweise auf den einstigen König von Makedonien. In diesem Buch wird die charismatische Persönlichkeit Philipps II. nicht aus der Perspektive Alexanders geschildert, sondern aus ihrer eigenen Erfolgsgeschichte heraus beschrieben. Die Biografie erscheint aktuell im Verlag Philipp von Zabern.

 

Philipp II. von Makedonien

 

Die Biografie »Philipp II. von Makedonien« verdeutlicht die Rolle des Königs als wichtiger Akteur auf der politischen Bühne seiner Zeit und zeigt, wie Philipp II. der Geschichte noch vor Alexander eine neue Wendung gab. Das Buch ist in die drei Teile „Ein achtbarer Aufstieg“, „Grenzüberschreitung“ und „Zu groß für den Frieden“ gegliedert. Chronologisch werden die Persönlichkeit und Erfolgsgeschichte Philipps II. beschrieben. Er gilt als Erfinder der „Armee Alexanders“ und entwickelte zudem eine neue Belagerungstechnik. Er glänzt als Meister der Bestechung und Desinformation.

 

Über das Buch

 

Jörg Fündling

Philipp II. von Makedonien

2014. 230 S. mit 19 s/w-Abb. und 2 Karten,

geb. mit SU

EUR 29,95[D]

ISBN 978-3-8053-4822-5

Philipp II. wird in Geschichtsschreibungen meist auf die Vaterrolle seines weltbekannten Sohnes Alexander der Große reduziert. Diese Biografie schildert die charismatische Persönlichkeit Philipps II. als dessen eigene Erfolgsgeschichte.

 

 

Über den Autor

 

Jörg Fündling, geb. 1970, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Er ist Autor und Übersetzer zahlreicher Publikationen; zuletzt erschien von ihm ›Das Goldene Zeitalter‹ (2013).