Warum der Judenstaat so gehaßt wird, von Hafner/Schapira, vorgestellt bei Hugendubel Frankfurt am 1. Oktober um 17.30 Uhr, Teil 1/2

 

Heinz Haber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ist das wirklich so? Wird er gehaßt? Ja, von einigen sicher, aber von anderen geliebt. Und nicht jeder, der Israel kritisiert, ist judenfeindlich. Wir haben die beiden Autoren, die ihr Buch aus dem Eichbornverlag vorstellen, so verstanden, daß sie der Sache gründlicher nachgehen wollen.

 

Am Donnerstag, 1. Oktober 2015 um 17.30 Uhr

Buchhandlung Hugendubel, Steinweg 12

Eintritt frei

 

Der Einladungstext für den Donnerstag innerhalb der Veranstaltungsreihe LIVE ZU GAST lautet: Wer sich in Deutschland kritisch zu Israel äußert, spricht sich gerne vorsorglich frei und verkündet: Man sei kein Antisemit und lasse sich den Mund nicht verbieten. Doch wie unbefangen können die Kinder und Enkel der Mörder und Mitläufer überhaupt sein?

 

Das ist eine schwierige Frage und die Behauptung der Autoren ist, daß sich diejenigen, die über Israel herziehen, einer wachsenden Zustimmung sicher sein können. „Ungemütlich wird es nur für den, der Israel verteidigt.“. heißt es. Beide Autoren sind versierte Journalisten. Sie sagen, daß 70 Jahre nach dem Ende des Holocaust – das finden wir nun wiederum einen so abstrakten und darum verharmlosenden Begriff, daß wir viel lieber vom Mord an Juden, noch dazu vom industriellen Massenmord an Juden, von der millionenfachen Vergasung von Juden und anderen, vom NS-Regime vernichteten Menschen schreiben, also, sie sagen, daß 70 Jahre später antisemitische Vorurteile wieder Konjunktur haben.

 

Dies sei der alte Haß auf Juden, die Abwehr der eigenen Schuldgefühle oder unbewußt übernommene antisemitische Stereotype.

 

Wer die Existenzberechtigung Israels diskutiert oder wer Menschenrechtsverletzungen Israels anprangert, aber sich für die Verbrechen des Sudan oder Nordkoreas nicht interessiert, der mißt mit zweierlei Maß und muß sich die Frage gefallen lassen, wie antisemitisch er eigentlich ist.“

 

Das wird sicher eine heiße Diskussion, denn es ist eine schwierige Gratwanderung, Kritik am derzeitigen Israel von Antisemitismus zu scheiden, denn es kann auch nicht angehen, daß jede Kritik antisemitisch ist. Aber wir haben das Anliegen der Autoren so verstanden, daß man bei jeglicher Israelkritik gut hinhören muß, was gesagt wird, was es evoziert und wo sich hinter der Kritik etwas anderes versteckt, was nie wieder hervorkriechen soll. Einverstanden also. Aber bitte mit Differenzierungen.

 

Die Autoren: Georg Mit Hafner war leitender Fernsehredakteur bei der ARD und ist Autor zahlreicher Filmdokumentationen.

Esther Schapira ist seit 2013 Abteilungsleiterin Fernsehen Politik und Gesellschaft beim HR und Kommentatorin bei den ARD-Tagesthemen.

 

Foto: Plakat (Hugendubel)

 

Info:

1. 10. um 17.30

Hugendubel, Steinweg 12

 

 

 

Georg M.Hafner, Esther Schapira, Israel ist an allem Schuld. Warum der Judenstaat so gehaßt wird, Eichborn Verlag 2015

 

 

 

 

 

 

 

In Weltexpresso waren wiederholt Artikel über beide Autoren abgedruckt. Hier nur

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=4113:auschwitz-und-ich&catid=88:lust-und-leben&Itemid=497

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3802:die-wiederkehr-des-antisemitismus-zur-gegenwart-und-geschichte-der-ukraine&catid=80:heimspiel&Itemid=472

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3360:eine-spannende-diskussion-mit-wolf-lindner-wolfgang-richter-und-werner-renz&catid=79:kino&Itemid=471

 

 

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3368:aus-der-filmreihe-ueberleben&catid=79:kino&Itemid=471