Miguel de Cervantes Meisterwerk als Lesung/Vortrag von der Übersetzerin Susanne Lange

 

Eike Holly

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Während Cervantes an dem vor 400 Jahren erschienenen zweiten Teil des ‚Don Quijote‘ arbeitete, veröffentlichte ein Zeitgenosse, Alonso Fernández de Avellaneda, eine apokryphe Fortsetzung des ersten Teils.

 

Cervantes setzt sich in den Anfangs- und Schlusspassagen des zweiten Teils explizit von diesem Werk ab. Darüber hinaus aber wird der literaturkranke Don Quijote nun damit konfrontiert, dass er selbst zu Literatur geworden ist, denn der erste Teil des ‚Don Quijote‘ wird zu einem Bestandteil der Fiktion des zweiten Teils; die Grenzen zwischen Literatur und Realität geraten ins Schwanken. In Deutschland setzt eine intensive Rezeption des ‚Don Quijote‘ mit Ludwig Tiecks Übersetzung (1799-1801) ein; gerade die Erzählkunst der Romantik ist ohne die im ‚Don Quijote‘ angelegten Erzähltechniken der Illusionsbrechung und des Spiels mit der Literarisierung nicht zu denken.

 

Susanne Lange hat 2008, nach fünfjähriger Arbeit am Text, beide Teile des ‚Don Quijote‘ in einer brillanten Neuübersetzung vorgelegt. Sie liest an diesem Abend aus dem zweiten Teil und erläutert die Bedeutung des Gesamtwerks für die Weltliteratur.

 

Info:

Don Quijote.Miguel de Cervantes Meisterwerk als Lesung/Vortrag von der Übersetzerin Susanne Lange am Dienstag, 13. Oktober 2015, 19.00 Uhr im Goethehaus Frankfurt

Die neue Ausgabe ist erschienen im Hanser Verlag