mit EINS IM ANDERN. Schweizer Buchpreis heute zum achten Mal in Basel vergeben

 

Felicitas Schubert

 

Basel (Weltexpresso) - Der diesjährige Schweizer Buchpreis geht an Monique Schwitter für „Eins im Andern“ (Literaturverlag Droschl). Das freut einen von Herzen, denn sie war mit ihrem Roman auch für die letzten Sechs zum Deutschen Buchpreis nominiert und machte bei deren Vorstellung im Literaturhaus Frankfurt einen tiefen Eindruck.

 

Das Buch ist witzig, hintersinnig und nicht ohne. Die Schweizer Jury würdigte das Buch als „facettenreiche Darstellung einer Liebesbiografie – kräftig, humorvoll und nachdenklich“. Monique Schwitter erhält dafür 30‘000 Franken, die weiteren Nominierten je 2‘500 Franken. Damit, auch das kann man offen sagen, stellt sie sich finanziell besser, als wenn sie den Deutschen Buchpreis erhalten hätte. Und wenn doch auch der kleine rührige Literaturverlag Droschl etwas abbekommen könnte. Der konnte nämlich keine Rezensionsexemplare zur Verfügung stellen, weil die ganze Pressewelt wohl bestellen wollte. Und pdfs lesen sich echt blöd. Wenigstens meine Meinung.

 

Die Preisverleihung fand im Theater Basel vor rund 400 Gästen statt und wurde von Radio SRF2 Kultur live übertragen. „Eins im Andern“ ist einer von fünf Titeln, welche die Jury im September aus 90 eingereichten Romanen und Essays von Schweizer Autorinnen und Autoren nominiert hat. Die weiteren Nominierten waren: Martin R. Dean mit „Verbeugung vor Spiegeln“ (Jung und Jung Verlag), Dana Grigorcea mit „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ (Dörlemann Verlag), Meral Kureyshi mit „Elefanten im Garten“ (Limmat Verlag) sowie Ruth Schweikert mit „Wie wir älter werden“ (S. Fischer Verlag). Letztere residiert gerade in Frankfurt als Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim.

 

Teilnahmeberechtigt für den Schweizer Buchpreis 2015 waren deutschsprachige literarische und essayistische Werke von in der Schweiz lebenden oder Schweizer Autorinnen und Autoren, welche zwischen Oktober 2014 und September 2015 erschienen sind.

 

Die Expertenjury für den Schweizer Buchpreis wird regelmässig personell erneuert. Mitglieder der Jury für den Schweizer Buchpreis 2015 waren: Urs Bugmann (Literaturkritiker, neu), Corina Caduff (Kultur- und Literaturwissenschaftlerin, Professorin an der Zürcher Hochschule der Künste und Jury-Sprecherin), Susanne Jäggi (Buchhändlerin und Eigentümerin Buchhandlung Librium, Baden, neu), Susanna Petrin (Kulturredaktorin bei der „BZ Basel“) und Heinrich Vogler (Literaturredaktor Schweizer Radio und Fernsehen SRF).

 

INFO:

 

Finanziell unterstützt wird der Schweizer Buchpreis 2015 vom Schweizer Bücherbon sowie der Forlen-Stiftung.

 

Der Schweizer Buchpreis beabsichtigt mit der aktiven Werbung im Buchhandel sowie mit einer Lesetour durch die Schweiz und Nachbarländer eine öffentliche Diskussion über Bücher von deutschsprachigen Schweizer Autorinnen und Autoren zu animieren und dazu beizutragen, dass diese stärker wahrgenommen, gelesen und gekauft werden. Dieses Ziel verfolgen die Initianten des Schweizer Buchpreises, der Verein LiteraturBasel und der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV), seit 2008 mit privaten Mitteln. Inzwischen hat sich der Schweizer Buchpreis als eine der bedeutendsten literarischen Auszeichnungen der Deutschschweiz etabliert und genießt über die Landesgrenzen hinaus Beachtung.

 

www.literaturhaus-basel.ch | www.buchbasel.ch | www.schweizerbuchpreis.ch