Serie: Deutscher Buchpreis 2011, Teil 3
von Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Natürlich ist es ein Problem, über Bücher zu sprechen und zu schreiben, die man teilweise noch nicht gelesen hat. Aber über das Drumherum, über die Inhalte und die besondere Form kann man immer informieren. Fangen wir also alphabetisch mit den Ausgewählten an, von denen uns Informationen vorliegen.
Volker Harry Altwasser hat seinen Roman „Letzte Fischer“ im Verlag Matthes und Seitz Berlin im September 2011 veröffentlicht. Er ist 1969 in Greifswald geboren und debütierte im Jahr 2003 mit „Wie ich vom Ausschneiden loskam“. Auszüge von „Letzte Fischer“ sind schon im Jahr 2009 mit dem Alfred-Döblin-Preis und dem Literaturpreis Wartholz, im Jahr 2010 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet worden. Der Roman ist ein spannendes Hochseeepos, in dem es einerseits um die tragische Geschichte einer Familie und andererseits um den Abgesang der Welt der Meere geht, wobei Männerarbeit diese symbolisierte, in der es nun mit den heroischen Gestalten von Fischern und Walfängern zu Ende geht.
Jan Brandt veröffentlicht seinen Roman „Gegen die Welt“ im August 2011 im Verlag DuMont. Er ist 1974 in Ostfriesland geboren, hat eine journalistische Ausbildung und debütiert mit seinem ersten Roman. Dieser kommt schwergewichtig mit 961 Seiten daher. Held Daniel Kuper wird ebenfalls in Ostfriesland geboren. Sein Dorf reizt ihn zum Aufbegehren, Widerstand ist für den Drogistensohn, der in den Siebzigern geboren ist, die einzige Möglichkeit weiterzuleben. Kann er überleben?
Michael Buselmeier, geboren 1938 in Berlin, hat mit „Wunsiedel“, wie seine anderen Bücher im Verlag Das Wunderhorn – hier März 2011 - erschienen, eine eigenständige Geschichte seiner Figur Schoppe vorgelegt. Im Abstand von 44 Jahren besucht der damals – 1964 - junge Schauspielanfänger die fränkische Stadt Wunsiedel wieder, wo die dortigen Luisenburgfestspiele ihm das Theater gründlich ausgetrieben hatten. Jetzt jedoch kann er die Schönheit von Stadt und Umgebung wahrnehmen und mit sich seinen Frieden schließen.
Alex Capus hat „Léon und Louise“ im Februar 2011 im Hanser Verlag herausgegeben. Er ist 1961 in der Normandie geboren und hat zahlreiche Bücher verfasst. Léon lernt Louise kennen, das ist lange her, sie war 17 Jahre und er ist am 16. April 1986 gestorben. Sie taucht als geheimnisvolle weißhaarige Dame auf seiner Beerdigung auf. Verliebt hatten sie sich während des ersten Weltkrieges und diese Liebesgeschichte ist eine, die gehalten hat, weil die Zeit gegen sie sprach und das Zwanzigste Jahrhundert eine Hauptrolle spielt.
Wilhelm Genazino ist ein Hausautor des Hanser Verlages und ein eifriger Schreiber dazu. „Wenn wir Tiere wären“, im Juli 2011 herausgekommen, ist ein schmaler gewichtiger Roman. Der 1943 in Mannheim geborene Genazino ist auch so etwas wie ein Hausautor der Großstadtflaneure, er erhielt u.a. den Georg-Büchner- und den Kleist-Preis. Sein Held ist ein Überforderter. Wie wir alle, denkt man sofort, wenn man die Anforderungen unseres Alltags an Überblick, Schnelligkeit, Leistung überblickt, zu denen die im privaten Bereich dazugehören. Lesen! Fortsetzung folgt.
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