Eintracht Frankfurt kommt gegen Hannover 96 mit 3:1 durch

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der spielerische Höhenflug der Frankfurter Eintracht setzt sich fort. Weit über die Hälfte der ersten Halbzeit hinaus, faszinierten die Spieler mit gekonnten Abgaben, Annahmen, kleinen Balltricks und einem unentwegten Drang zum Tor, was mit zwei Treffern belohnt wurde. Doch dann kurz vor der Halbzeit versuchten die Hannoveraner „die Schweden zu machen“.

 

Sie konterten nämlich in der 43. Minute so überraschend zum 2:1 durch Mohammed Abdellaoue, daß die Eintrachtabwehr erst nur überrascht, dann auch noch konfus reagierte, so daß nur der Halbzeitpfiff die Frankfurter vor dem Ausgleich rettete, was dann in der Pause mit: „Die wollten wohl die Schweden machen“, kommentiert wird. Volkes Stimme, die aus einem unglaublichen und unvergessenen Spiel der Nationalmannschaft vom Dienstag der Woche, gleich die passende Redewendung kreiert!

 

Kurz vor der Pause aber hatte die Eintracht längst auf 'normal' geschaltet, nachdem sie so 25 Minuten ein spielerisches Feuerwerk abbrannte, was den gegnerischen Trainer Mirko Slomka – trotz der Niederlage erstaunlich gut aufgelegt, was vielleicht mit der Diskussion um eine Traineranforderung von Bayern München zusammenhängt? - dazu bewegte, das Überrandwerden seiner Mannschaft zu kommentieren mit: „Wir waren in den ersten zwanzig Minuten überrascht von der Dynamik der Frankfurter. Das war beeindruckend.“ Er sprach von „Dominanz“ und dem „Körperspiel“ der Eintracht. Auch der total entspannte Armin Veh fand seine Mannen: “in den ersten zwanzig Minuten unglaublich präsent“, was man „über 90 Minuten nicht halten kann“. Er sei „stolz“ auf dies Gewinnen.

 

Der sechste Sieg von acht Bundesligaspielen, der der Frankfurter Eintracht bisher dauerhaft Platz 2 der Ersten Liga garantiert, steht so diametral zu den tief vergrabenen Ängsten, den Wiederaufstieg nicht halten zu können, daß Spieler und Zuschauer sich irgendwo mittendrin befinden, zwischen Euphorie nach oben und immer noch Angst nach unten. Spielerisch wirkte sich das erneut so aus, daß von Beginn an die Frankfurter Mannschaft beflügelt spielte. Ein Paradebeispiel für das, was man offensiven Fußball nennt. Und es war schon fast überfällig, als der nur durch die Erkrankung von Occean in die Mannschaft berufene Karim Matmour in der 5. Minute den Sieg mit den 1:0 einläutete.

 

Übrigens ein gutes Händchen zeigt Trainer Armin Veh immer wieder beim Einsetzen von sonst nicht 'gesetzten' Spielern. Dem flotten Spiel folgte das 2:0 in der 18. Minute durch Sebastian Jung und so hätte es weitergehen können. Tat es aber nicht. Fußball ist eben doch unergründlich. Aber die Zuschauer sahen trotzdem ein richtig spannendes Spiel. Unterhaltsam, flott, und zunehmend auch ausgeglichen. Sagen wir mal so, in der zweiten Halbzeit hätte auch das 2:2 fallen können. Tat es aber nicht. Stattdessen in der 83. Minute ein herrliches kurz entschlossenes Kopfballtor durch Alexander Meier, der sich weidlich abgearbeitet hatte, zum 3:1.

 

Als in der nachfolgenden Pressekonferenz Armin Veh äußerte: „Wenn das Spiel unentschieden ausgegangen wäre, wäre ich nicht unglücklich gewesen.“, wußte jeder, was er meinte, wenn man das Unwägbare von Fußballspielen ernst nimmt. Schließlich ist es auch das erste Mal bei einem Sieg gewesen, daß der Gegner mit 51 Prozent zwei Punkte über der Eintracht beim Ballbesitz rangierte und auch die häufigsten Ballkontakte und gewonnenen Zweikämpfe den Hannoveranern gebührten. Die Eintracht hat aber verdient gewonnen, auch da waren sich alle einig, weil sie zu dem hervorragenden Angriffsspiel auch diesmal die Defensive nicht vergaß.

Nächstes Spiel der Eintracht Frankfurt in Stuttgart am 28.10.

Nächstes Spiel von Hannover 96 gegen Borussia Mönchengladbach am 28.10.

 

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