Vom Schrebergarten zum Urban Gardening. Veranstaltungsreihe in FrankfurtRheinMain, Teil 2

 

Rebecca Riehm

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Aber das lassen wir alles hinter uns, denn es gibt viel Neues, Positives zu berichten. So kann man in der Geschwister-Scholl-Schule am Sonntag zwei Impulsreferate hören, die sowohl über die heutigen Möglichkeiten der gärtnerischen Gestaltung in den Städten berichten (Christa Müller, München) wie auch vom historischen „Gartenkonzept im Neuen Frankfurt“ referieren (Claudia Quiring).

 

Von 14 bis 16 Uhr können am Sonntag dann drei Gartenprojekte besichtigt werden. Neben dem erwähnten Mustergarten des Ernst-May-Hauses sind das die auch schon erwähnten Kleingärten im KGV Heddernheim und das Bewohner-Projekt rund um den Ginnheimer Kirchplatz mit Pflanzen- und Samentauschbörse, eine Bepflanzungsaktion DAS KIRCHPLATZGÄRTCHEN, über die im Zusammenhang mit der Ausstellung G-TOWN.WOHNZIMMER GINNHEIM im Weltexpresso an anderer Stelle berichtet wurde.

 

Schaut man sich die Übersicht zur Vortragsreihe NEUE LUST AM GRÜN im Frankfurter Palmengarten an, sieht man als kleinen Beisatz zu GartenRheinMain „Vom Klostergarten zum Regionalpark“ auf dem schönen grünblättrigen Titel. Aha, das finden wir einen guten Ansatz, daß man unsere heutige Lust an den Pflanzen, ihrem Gedeihen, unserer Freude an ihrem Anschauen, aber auch in unserem Gaumen, daß man dies in den Kontext des historischen Verlaufs der Besiedelung unserer Region einbettet.

 

Dazu paßt, daß Heidrun Merk, die innerhalb der KulturRegion FrankfurtRheinMain das Projekt Garten betreut und Karin Wittstock, die für den Palmengarten die Öffentlichkeitsarbeit – und mehr! - gestaltet, ihre Einführung in die Vortragsreihe im Palmensaal des Palmengartens, die von Mai bis November laufen wird, mit der Überschrift versehen haben: DIE RÜCKKEHR DER GÄRTEN IN DIE STADT. Wie schön, wenn auch spät, und ob das wirklich überwunden ist, daß die Vorgärten vor den Westendvillen und auch die Gärten dahinter heute mit Steinen bepflastert als Parkplätze für Autos dienen, wollen wir bei einem nächsten Rundgang überprüfen. Aber wenn dieses Versteinern des ehemaligen Grüns ein Ende hätte, wäre schon mal viel gewonnen.

 

Hier im Palmengarten werden an sechs Terminen sogenannt eUrban-Gardening-Projekte vorgestellt, die von Frankfurt ausgehend den Blick bis New York richten. Die Vorträge sind jeweils mittwochs und beginnen um 19 Uhr. SPEICHERN UND STRAHLEN – VON DEN FRANKFURTER WALLANLAGEN ZUM GRÜNGÜRTEL trägt am 22. Mai Friedrich von Borries vor, der als Architekt im Auftrag des Umweltamtes eine Studie über die Vernetzung der Innenstadt mit dem GrünGürtel erstellt hatte, die visionär für Frankfurt ist.

 

Ihm folgt am 19. Juni VOM DUFT DER KRÄUTER BERAUSCHT – Das Urban Gardening-Projekt des Museums Angewandte Kunst , wo dessen Direktor Matthias Wagner K über nomadische Gärten, Nachbarschaftsgärten und auch Prinzessinnengärten und mehr referieren wird, Edeltraud Leibrock, Vorstand der KfW Stiftung Frankfurt am Main wird sich am 28. August BIENENWEIDEN STATT BUCHSBAUM vornehmen und über die UMGESTALTUNG von Repräsentationsgärten unter Gesichtspunkten der Biodiversität berichten. Als Beispiel kann sie die eigenen Firmengärten nehmen: „Es summt in den Gärten der KfW. In der Natur hat lokales Handeln häufig globale Konsequenzen. Daher wird der Firmen- und Repräsentationsgarten der KfW umgestaltet, um dafür zu sensibilisieren, daß auch Unternehmen Verantwortung übernehmen und einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten können. Vielfalt im Garten ist nicht nur für die KfW-Bienen attraktiv, sondern auch für die Mitarbeiter.“

 

Das ist doch in der Tat ein ganz neuer Ton in der Gartengestaltung von Städten und zeugt auch im Firmenhandeln von dem, was die Stadt Frankfurt mit dem Palmengarten und ihrer Kooperation mit dem Kulturfonds und der KulturRegion FrankfurtRheinMain mit NEUE LUST AM GRÜN ja erst einmal in Worte faßt. Nun hat der Palmengarten, auf den jeder Frankfurter stolz ist und der mit dem Palmensaal eine weitere Gud Stubb in der Stadt hat, diese Lust schon immer vermittelt und ist für Groß und Klein ein beliebter Aufenthaltsort. Daß man dabei aber auch noch viel lernen kann, dazu taugen diese Veranstaltungen im besonderen, deren nächste drei im September, Oktober und November wir nach dem Sommer ankündigen.

 

Denn zuvor wird erst über eine Ausstellung berichtet werden, die vom 16. Mai bis zum 22. September im Palmengarten AUS DER NEUEN WELT zeigt, wo auf dem Bild uns ein an den Renaissancemaler Arcimboldo gemahnender Kopf anschaut: die Augen sind zwei länglich aufgeschnittene Avocados, deren Kerne die Pupillen sind, die stacheligen Haare im Mecki-Schnitt sind rote Peperoni und alles andere, selbst den Schnurrbart aus, na wir würden sagen, Schwanzwurzeln sollen Sie sich selber anschauen. Und den Palmengarten auch.

 

PS. Eine Fahrradtour zur neuen Lust am Grün beginnt am Samstag, 27. April um 13.45 Uhr in Nieder-Eschbach, Haltestelle der U 2. Anmeldung unter der Internetadresse Stadtevents.

 

 

INFO:

 

Das gesamte Veranstaltungsprogramm von GartenRheinMain der KulturRegion für April bis Dezember 2013 ersehen Sie in einer 170 Seiten starken Broschüre NEUE LUST AM GRÜN, die ausliegt, oder im Internet einsehbar ist.

 

www.gartenrheinmain.de

www.frankfurter-stadtevents.de

www.palmengarten.de

www.krfm.de