Höhepunkte aus dem Programm Juli 2013 im Literaturhaus Frankfurt

 

Manfred Schröder

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Am Donnerstag, 4. Juli, findet ab 19.30 im Literaturhaus die Lesung ehemaliger Teilnehmer des Schreibzimmers sexyground – Milchglaslesung unter der Moderation von Matthias Göritz statt.

 

 

sexyunderground – das sind Ehemalige der Schreibwerkstätten des Literaturhauses, das sind also Absolventen des Schreibzimmers. Seit 2008 trifft sich das Jungautorenkollektiv regelmäßig im Literaturhaus. Da werden Texte gelesen, besprochen, geschrieben. Da werden Projekte ausgeheckt. Und einmal im Jahr wird eine Lesung geplant: Im Sommer nämlich gibt es im Literaturhaus stets eine Präsentation neuer Texte aus dem Untergrund.

 

2013 treten die Autoren zur selbst ernannten „Milchglaslesung“ an. Wer bei „Wasserglaslesung“ die notwendige Erfrischung des vertrockneten Traditionsmuffvorlesers vermutet, könnte bei der Milchglaslesung die notwendige Fütterung des wachsenden Nachwuchsperformers erwarten. Ob bei der Milchglaslesung mit Milch im Bart zu rechnen ist oder aber mit jener gläsernen Lichtdurchlässigkeit, die uns vom Geheimsten manchmal trennt, lässt sich nur durch den Besuch dieser Lesung überprüfen.

 

 

Juli Zeh

 

Am Mittwoch, 10. Juli, wird Juli Zeh, derzeitige Inhaberin der Frankfurter Poetikdozentur ihre Abschlusslesung imLiteraturhaus halten. Die Moderation hat Susanne Komfort-Hein (Institut für Deutsche Sprache und ihre Didaktik). Nach dem Oxforder Vorbild richtete die Goethe-Universität Frankfurt 1959 die Stiftungsgastdozentur für Poetik ein, um den an literaturtheoretischen Prozessen und Problemen interessierten Studierenden Gelegenheit zu bieten, literarische Werke und Werkfragen nicht lediglich aus akademischer Perspektive, sondern auch aus Sicht und aus dem Munde eines reflektierenden Schriftstellers zu verstehen.

 

Die erste Dozentin war Ingeborg Bachmann. Enzensberger, Bichsel, Schleef folgten. Poetik ist etwas für „Quacksalber, Schwächlinge, Oberlehrer, Zivilversager und andere Scharlatane“. Das behauptet jedenfalls Juli Zeh, die im Sommersemester 2013 die ehrwürdige Poetikdozentur antritt. In ihren Vorlesungen unter dem Titel „Treideln“ gibt die Schriftstellerin und promovierte Juristin Einblicke in ihren literarischen Schaffensprozess und versucht im Zuge dessen ein Konzept der „Anti-Poetik“ zu entwerfen. Zum Abschluß der Frankfurter Poetikdozentur wendet sich Juli Zeh aber wieder der literarischen Praxis zu: Im Literaturhaus liest sie eine Auswahl ihrer Texte.

 

Info: Das Schreibzimmer wird ermöglicht durch Ernst Max von Grunelius-Stiftung, Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung und ROTARY Clubs Frankfurt am Main – Städel und Alte Oper.