Heiße Premiere für den neuen Generalkonsul in Frankfurt am Main
Frankfurt (Weltexpresso) - Viele Schweizer Banken und Konzerne wie Nestlé haben ihren Deutschland-Sitz in Frankfurt. Um die Wichtigkeit der Wirtschaftsbeziehungen mit Hessen zu unterstreichen, lädt alljährlich der Schweizer Generalkonsul prominente Gäste aus Rhein-Main in den Garten seiner Residenz. Diesmal heizten tropische Temperaturen und eine bunte Show mit Musikern aus dem Kanton St. Gallen die Stimmung an.
Für den neuen Schweizer Generalkonsul Markus Meli hätte der Einstand nicht besser sein können. Kein Wölkchen am Himmel trübte den Empfang zum Nationalfeiertag bei strahlendem Sonnenschein im Garten der Residenz am Frankfurter Höhenblick.
Dementsprechend gut gelaunt und leger ohne Jackett präsentierte sich der 60-jährige St. Galler bei seinem ersten großen öffentlichen Auftritt. Er habe sich gut in Frankfurt eingelebt und schätze vor allem die vielen Gartenlokale in der Main-Metropole, erklärte Meli. Zu seinen Hauptaufgaben gehören die Beobachtung des Finanzplatzes Frankfurt sowie die Förderung der Schweizer Wirtschaft und Kultur.
Fast 100 Schweizer Firmen in Hessen
In Hessen leben rund 6.500 Schweizer. Zudem haben 87 eidgenössische Firmen eine Niederlassung oder gar ihre Deutschland-Zentrale in Hessen. Sie "tragen in erheblichem Maße zum wirtschaftlichen Wachstum sowie zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei", lobte Hessens Justiz- und Europaminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) in seiner Rede beim Empfang des Konsuls.
Die Schweizer Firmen exportieren deutlich mehr nach Hessen als umgekehrt. Laut Hahn machten 2011 schweizerische Importe nach Hessen einen Wert von rund 4,4 Milliarden aus. Hessen hingegen exportierte Waren lediglich im Wert von gut zwei Milliarden Euro in die Schweiz.
Enge Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen
Hahn würdigte "die hervorragenden Wirtschaftsbeziehungen zwischen Hessen und der Schweiz". Zudem hob er die enge Zusammenarbeit im Bereich der Wissenschaft und Forschung hervor. Laut Hahn unterhielten die hessischen Unis und Hochschulen 65 Kooperationen mit Hochschulen in der Schweiz.
Strittige Themen wie die Steuer-CD-Käufe einzelner Bundesländer schnitt Hahn indes nicht an. Dabei hätte er mit seiner liberalen Haltung hier gewiss Sympathien gewinnen können.
Großer Auftritt für St. Gallen
Nach den Reden präsentierte sich der Kanton St. Gallen als Ehrengast mit seinen kulturellen und gastronomischen Facetten. In einer kurzen Show verwandelten der Popgittarist Randy Müller, der Akkordeon-Künstler Willi Valotti, die Rheintaler Sängerin Damiana Vorburger und die Dance-Company "Swiss Team" die Residenz des Konsuls in eine Open-Air-Musikarena. Danach gab’s am Buffett Raclette sowie Ostschweizer Spezialitäten - Bratwürste, St. Galler Biberli, Kägi-Fret-Waffeln aus dem Toggenburger Land, Tobleronemousse, eiskalte Glacé und Wein aus St. Gallen.
Auch wirtschaftlich war der Kanton St. Gallen präsent. Zur Delegation aus der Ostschweiz gehörten Vertreter aus dem Tourismus und der St. Galler Kantonalbank. Das Geldinstitut, das gerade erst eine Niederlassung in Frankfurt gegründet hat, sieht ein großes Potenzial im Geschäft mit vermögenden deutschen Kunden. Früher gingen diese in die Schweiz und legten dort ihr Geld an. Inzwischen sei das umgekehrt, meinte Christoph Lieber, Vorstandssprecher der Kantonalbank. Schweizer Banken müssten nun direkt zu den Kunden gehen.
Nicht so sehr über Geld, sondern mehr über den vergangenen oder nächsten Urlaub in der Schweiz plauderten die rund 500 geladenen Gäste an diesem lauen Sommerabend. Die letzten verließen die Residenz erst kurz vor Mitternacht.
Fest für Alle mit Alphornmusik und Armbrustschießen
Wer nicht auf der Einladungsliste des Schweizer Generalkonsuls stand, kann den wichtigsten Tag der Eidgenossen nachfeiern. Am 18. August (ab 16 Uhr) organisiert die Schweizer Gesellschaft im Gästehaus der Uni Frankfurt ein Fest zum Nationalfeiertag. Nach der Ansprache des Schweizer Bundespräsidenten wird die Nationalhymne gesungen. Musikalisch begleiten Alphornbläsern den Abend. Kinder können sich im Armbrustschießen oder Sackhüpfen üben. Zum Essen gibt es Spezialitäten vom Grill. Mitglieder zahlen 16 Euro, Nicht-Mitglieder 21 Euro.
Notker Blechner
Internet:
http://www.eda.admin.ch/eda/de/home/reps/eur/vdeu/cgfra.html
Schweizer Generalkonsulat in Frankfurt
http://www.sgffm.de/index.php/jahresprogramm
Schweizer Gesellschaft Frankfurt
Ostschweiz Tourismus