Filmforum Höchst zeigt Doku über einen Untersuchungsrichter des Auschwitzprozesses
Klaus Hagert und pia
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Hier in der Stadt kennen ihn viele und sprechen voll Hochachtung von ihm, einem Richter, ein Amt und ein Beruf, der nicht mehr zu den angesehensten Berufsgruppen gilt. Am Dienstag, 28. Januar, 18.30 Uhr, und am Mittwoch, 29. Januar, 20 Uhr, zeigt das Filmforum Höchst die Dokumentation „Der Einzelkämpfer – Richter Heinz Düx“.
Düx selbst wird bei der Vorführung am 29. Januar dabei sein, ebenso der Autor und Regisseur der Doku, Wilhelm Rösing. Man kann auch diesen Film in den Zusammenhang von 50 Jahre Ausschwitzprozessen sehen, die vor allem mit dem Namen des Hessischen Generalstaatsanwaltes Fritz Bauer verbunden ist. Inwieweit dieser für den Einsatz von Düx mitverantwortlich ist, wird sicher der Film aufzeigen.
Die historische Leistung von Heinz Düx liegt in seiner Arbeit als Untersuchungsrichter für den Auschwitzprozess. Mit genauer und kenntnisreicher Befragung von Zeugen und Angeschuldigten bereitete er den Prozess vor, der wie kein anderer Prozess der deutschen Nachkriegszeit die Struktur eines Konzentrationslagers und den verbrecherischen Charakter der NS-Herrschaft offen legte, ebenso wie die willige Beteiligung vieler Deutscher.
In der mehrheitlich in den Nationalsozialismus verstrickten Richterschaft war und blieb Heinz Düx ein Außenseiter. Als Vorsitzender Richter an einem Zivilsenat des Frankfurter Oberlandesgerichts hat Heinz Düx sich in späteren Jahren für die Wiedergutmachungs- und Entschädigungsansprüche derer eingesetzt, die im Dritten Reich aus politischen und rassischen Gründen verfolgt worden waren. Sein antifaschistisch ausgerichteter politischer und publizistischer Einsatz brachte Heinz Düx viele Anfeindungen ein, bis zum Versuch, den unerschrockenen Einzelkämpfer aus dem Richteramt zu drängen.