daserste.debildDer Neue Newsletter des Hessischen Rundfunks für Hessen, Nr. 18

hessenschau update, Sven-Oliver Schibat

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Wochenende steht vor der Tür und mit ihm mein Lieblings-Stadtfest: Nach zwei Jahren Corona-Pause gibt es ab heute wieder "3 Tage Marburg" in - Sie werden es sicherlich ahnen - Marburg. Sehr schönes Fest, vor allen Dingen rund ums Schloss! Vielleicht sehen wir uns ja da? Wenn Sie aber lieber auf Flohmärkte gehen, dann schauen Sie doch mal auf dieser Seite vorbei. Da haben wir zahlreiche Termine für dieses Wochenende zusammengestellt.

Feldmann will nicht "fliehen"

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) hat sich heute persönlich zu dem angekündigten Rückzug aus seinem Amt geäußert. Ziel sei der 31. Januar, "egal in welchem Verfahren und mit welchen Maßstäben". "Flucht ist nicht das, was ich will", sagte Feldmann auf die Frage, warum er sich nicht sofort zurückziehe. Er habe vor nichts zu fliehen. "Die Fraktionen haben trotzdem das Recht, mich nächste Woche abzuwählen." Eine mögliche Abwahl werde er ebenfalls zum 31. Januar annehmen.

Dies habe jedoch keine finanziellen Gründe. Ob die sechs Monate bis Januar bei der Pension einen Unterschied machten, habe er nicht einmal ausrechnen lassen, betonte der SPD-Politiker. Er betonte außerdem, ein "geordnetes Haus übergeben" zu wollen.

Zu Spekulationen, er könne nach einem möglichen Freispruch im Korruptionsprozess gegen ihn, der im Oktober beginnen soll, einen Rückzug vom Rückzug machen, erklärte Feldmann am Freitag: "Wenn ich sage, ich hör' auf, dann höre ich auf." Weitere Details sowie die Pressekonferenz in voller Länge als Video finden Sie hier.


Sperrung der Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel beginnt

Wenn ich nicht gerade im Homeoffice sitze, bin ich Bahnpendler von Mittelhessen nach Frankfurt. Auf dieser Strecke ist man generell schon Kummer gewohnt, doch ab morgen wird es noch einmal deutlich herausfordernder, wenn die angekündigte Sperrung der Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel beginnt. Selbst die Bahn spricht hier von einem "gravierenden Einschnitt".

Bis 6. September wird es zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel Schienenersatzverkehr geben und viele Regionalzüge fahren gar nicht mehr bis Frankfurt, sondern enden in Hanau, wo man dann nach Frankfurt umsteigen muss. Eine Bahnsprecherin kommentierte dies mit: "Da müssen wir durch, damit es danach endlich besser wird." Na dann ...

 
Und wieder die documenta

Die documenta kommt nicht zur Ruhe. Jetzt hat sie auch noch ihren Berater Meron Mendel verloren. Der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank hat sein Engagement für die documenta 15 aufgekündigt, da er den ernsthaften Willen vermisse, "die Vorgänge aufzuarbeiten und in einen ehrlichen Dialog zu treten", so Mendel.

Zuletzt waren die Verantwortlichen in Kassel vom Bundestag abgewatscht worden. Die Union schmähte die Ausstellung gar als "Antisemita".

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sprach von einem enormen Schaden für die Kunstausstellung. "Wir werden uns jetzt sehr intensiv unterhalten müssen, ob die Strukturen der documenta noch zeitgemäß sind", sagte der Regierungschef dem Wiesbadener Kurier. Das betreffe nicht zuletzt die Frage, wer die Träger der documenta seien. "Ich habe mir immer schon gewünscht, dass der Bund ein zusätzlicher Gesellschafter wird, neben dem Land Hessen und der Stadt Kassel."

 
Rechts vor links - oder doch nicht?

Wie sieht das auf Parkplätzen eigentlich mit der Mutter aller Vorfahrtsregeln aus? Rechts vor links - ja oder nein? Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt hat nun entschieden: Nein, nicht automatisch. Vielmehr müssten Autofahrer an solchen Stellen defensiv fahren und die Verständigung untereinander suchen.

Fahrgassen auf Parkplätzen seien "keine dem fließenden Verkehr dienenden Straßen" und gewährten daher auch keine Vorfahrt, befanden die OLG-Richter. Dies sei nur anders, wenn die Fahrspuren einen eindeutigen "Straßencharakter" hätten - sie also nicht nur der Parkplatzsuche dienten. Dafür könnten etwa bauliche Merkmale wie Bürgersteige, Randstreifen oder Gräben sprechen. Ausführlicher können Sie das hier noch einmal nachlesen.
 

Mentale Gesundheit hat durch Corona gelitten

Jetzt noch kurz ein Blick auf die Corona-Lage: In Hessen wurden 11.983 Neuinfektionen registriert, dazu 21 weitere Todesfälle und die Sieben-Tage-Inzidenz ist von 843 auf 887 gestiegen. Einen Überblick über die Zahlen finden Sie wie immer hier.

Und auch die mentale Gesundheit hat durch Corona gelitten. Aus dem "Stada Health Report 2022" des Bad Vilbeler Pharmakonzerns geht hervor, dass sich die mentale Gesundheit von 29 Prozent der Bundesbürger seit Beginn der Pandemie insgesamt verschlechtert hat. Als "schlecht" oder "sehr schlecht" stuften zwölf Prozent der Bundesbürger ihre psychische Gesundheit ein, jeder Zweite bewertet diese als "gut" oder "sehr gut" und der Rest empfindet sie immerhin als "okay". 27 Prozent gaben an, ihr Stresslevel habe sich seit Beginn der Pandemie verschlechtert. Mehr zu der repräsentativen Umfrage finden Sie hier.


Heute: Deutschland gegen Dänemark

Heute Abend heißt es Daumen drücken für unsere Spielerinnen bei der Fußball-Europameisterschaft in England! Um 21 Uhr spielt Deutschland gegen Dänemark. Mit dabei sind mit Merle Frohms, Laura Freigang, Nicole Anyomi, Sara Doorsoun und Sophia Kleinherne auch fünf Eintracht-Spielerinnen. Ich glaube zwar nicht, dass sie diesen Newsletter lesen, aber trotzdem an dieser Stelle: Viel Erfolg für heute Abend!


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Verteidigung will Freispruch für Franco A. vom Terrorvorwurf

Im Terrorprozess gegen den aus Offenbach stammenden Bundeswehroffizier Franco A. hat die Verteidigung einen Freispruch vom Terrorvorwurf gefordert. Gegen ihren Mandanten werde eine mediale Kampagne geführt, die mit der "mittelalterlichen Inquisition" vergleichbar sei.


Eins noch ...

Es ist vermutlich DER Klassiker, seit es die Menschheit gibt: Die älteren Generationen regen sich gefühlt schon immer über "die Jugend von heute" auf. Und vermutlich wird sich auch "die Jugend von heute" in einigen Jahren über die dann aktuelle "Jugend von heute" beklagen. Dabei ist die gar nicht so schlimm. Im Gegenteil.

Vor zwei Jahren kam ich gerade in Friedberg im Bahnhof die Treppe runter, als von unten eine ältere Frau ihren schweren Koffer versuchte, diesen die Treppe hinauf zu wuchten. In dem Moment kamen zwei Jugendliche vorbei, boten umgehend ihre Hilfe an und trugen den schweren Koffer die Treppe hinauf (und nein, sie sind nicht anschließend damit abgehauen).

Diese Geschichte hier aus Schöneck geht in eine ähnliche Richtung. Ich hoffe allerdings, die dort beschriebene Person hat vorher wenigstens das Smartphone aus der Hosentasche genommen - es könnte ansonsten Schaden genommen haben.

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