hessenschau update, Sven-Oliver Schibat
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wollten Sie auch schon immer mal wegen irgendwas "entdeckt" werden? Also zum Beispiel als Sängerin oder als Model? Vedad Kapo aus Kassel ist das passiert. Nein, er wurde nicht als Model entdeckt - aber als Filmemacher. Eigentlich hat er als Aufsicht bei der documenta gearbeitet. Dabei kam er mit einigen Künstlern ins Gespräch und zeigte ihnen seine Arbeit auf dem Smartphone. Die waren davon so begeistert, dass sie seinen Film auf der documenta zeigen wollten. Und sie haben Wort gehalten: Der Film lief inzwischen mehrfach auf der Kunstausstellung. So schnell kann es gehen!
Hessens Schulen auf dem Weg in die "Digitale Welt"
Nach den Sommerferien erwartet die Schülerinnen und Schüler in Hessen ein neues Schulfach: "Digitale Welt" wird es heißen. "Die Schülerinnen und Schüler lernen im Unterricht, wie digitale Technologien zur Lösung sozialer, ökonomischer und ökologischer Problemstellungen beitragen können“, sagte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) bei einer Veranstaltung am Montag in Wiesbaden. Es werden aber nicht alle Schulen das neue Fach anbieten: In einem Pilotprojekt werden erst einmal zwölf hessische Schulen mitmachen. Welche Schulen dabei sein werden, können Sie hier nachlesen. Rund 70 Klassen der Jahrgangsstufe 5 sind dabei. Das Fach gehe "weit über den bekannten Informatikunterricht hinaus", sagte Lorz.
Die Begeisterung im Landtag hielt sich allerdings in Grenzen: Kerstin Geis von der SPD zum Beispiel sprach von "Schnellschuss" und "Aktionismus". Die Minister wollten lediglich vom eigenen Versagen ablenken, weil Hessen bundesweit Schlusslicht im Fach Informatik sei. Wichtiger wäre es nach Meinung der SPD-Politikerin gewesen, ein Konzept zu haben, das alle Schülerinnen und Schüler erreiche.
Wieder Brände rund um Heusenstamm
Entweder ist die Gegend rund um Heusenstamm (Offenbach) überdurchschnittlich gefährdet, was das spontane Entstehen von Feuern in Wäldern angeht - oder es ist ein Brandstifter unterwegs, wovon laut Einschätzung der Polizei auszugehen ist. Denn: Es hat dort am Wochenende gleich mehrere Feuer gegeben. Am Samstag kam es zu mehreren Bränden und gestern gab es nach Angaben der Polizei erneut insgesamt 15 kleinere Einsatzstellen.
Kein Regen in Sicht - aber hohe Temperaturen
Die Trockenheit, die solche Brände begünstigt, wird wohl in absehbarer Zeit leider nicht verschwinden. Zwar könnte die zunächst angekündigte Hitzewelle mit mehr als 35 Grad vorerst ausbleiben, aber unbedingt kühl wird es diese Woche trotzdem nicht. Und feuchter schon gar nicht. hr-Meteorologe Michael Köckritz sieht leider keinen dauerhaften Landregen auf seinem Regenradar. Den bräuchte es aber dringend. Vielerorts sehen sich die Landwirte aufgrund der Trockenheit bereits zur Noternte gezwungen.
Kommunen stellen Warmwasser ab und drosseln Heizungen
Einen Vorteil haben die hohen Temperaturen aber: Die Maßnahmen zum Einsparen von Energie, die in vielen Kreisen und Städten zum Teil schon aktiv sind, fallen dann nicht so negativ auf. Zum Beispiel im Lahn-Dill-Kreis, wo seit dem 1. Juni in 86 Schulen und 60 Turnhallen die Heizungs- und Warmwassersysteme abgeschaltet sind. Oder in Gießen, wo seit Montag vergangener Woche das Badezentrum in der Ringallee mit Hallenbad und Sauna geschlossen ist. Auch die Stadt Darmstadt denkt nach eigenen Angaben über die Schließung von Hallenbädern nach. Weitere aktuelle Maßnahmen in Hessen finden Sie in diesem Artikel.
Hintergrund für diese Maßnahmen ist die Gaskrise. Seit Ende Juni befindet sich Deutschland in der Alarmstufe des Notfallplans Gas und seit heute wird die Pipeline Nordstream 1 gewartet, weswegen aktuell kein Gas mehr nach Westeuropa kommt. Die Bundesnetzagentur befürchtet, dass auch nach Wartung kein Gas mehr bei uns ankommen könnte.
EU empfiehlt vierte Impfung ab 60 Jahren
Sie kennen das inzwischen ja, aber ich erwähne es zur Sicherheit trotzdem: Am Wochenende werden vom RKI keine Corona-Zahlen erfasst, daher gibt es auch an diesem Montag keine neuen Inzidenzen oder Todeszahlen.
Dennoch möchte ich das Thema Corona kurz aufgreifen, denn seit heute gibt es von der EU die Empfehlung, dass sich alle Menschen über 60 Jahren eine zweite Booster-Impfung abholen sollten. Der Grund für diese Empfehlung: die seit Beginn des Sommers steigenden Zahlen bei den Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen. In Deutschland empfiehlt die Stiko aktuell noch eine vierte Impfung ab 70 Jahren.
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Foto:
Vedad Kapo
© Katharina Diederich/hr