Gut spielende Eintracht unterliegt dem mittelmäßigen Gegner Freiburg mit 1:4

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ja, die Niederlage ist grauenhaft und sie wird grausam, wenn sich die Mannschaft der Eintracht eines nicht sagen lassen muß, nämlich, daß sie schlecht gespielt hätte. Sie war sogar besser als der Gegner und hat trotzdem verloren. Tragisch also, und doch, Leute: es ist nur ein Spiel.

 

Da wird dann gerne gesagt: „ So ist Fußball!“ und deshalb wollen wir die Tragik nicht vertiefen, verbreitern und beschreien, sondern schlicht analysieren, weshalb die bessere Mannschaft nicht gewann und wie die Situation nun aussieht. Der Gegner, der Freiburger SC, stand auf dem vorletzten Tabellenplatz und steht nach dem Spiel auf dem 16., dem drittletzten. Aber jeder weiß, daß die Freiburger eine gewitzte Mannschaft sind. Die Eintracht konnte ihren 13. Platz zwar halten, hat aber nun zum Drittletzten, eben Freiburg, nur noch vier Punkte Abstand und die Bremer, zuvor mit gleichen Punkten, nun drei Punkte vor sich. Diese 29 Punkte haben auch Hannover 96 auf dem 11. und 1899 Hoffenheim auf dem 10. Platz. Dann erst tritt zur nächsten Mannschaft, Hertha BSC auf dem 9. Rang ein gehöriger Abstand von 7 Punkten ein. Mit einem Sieg hätte die Eintracht die Punktzahl bis zum 10. Platz in der Tasche gehabt. Auch deshalb tut diese Niederlage so weh.

 

Dennoch ist es vor allem das Vergebliche des Tuns, was Kraft kostet. Die Spieler selbst – Kapitän Pirmin Schwegler in der Pause: „Das war die beste Halbzeit der Saison!“ - haben danach zu erklären versucht, weshalb ihnen das Glück nicht hold, das Unglück dafür auf den Fersen saß. Schwegler sprach dann abschließend auch von der Gier, die gefehlt habe, den Gegner in den Boden zu rammen. Und der Freiburger Trainer Christian Streich lobte eine Eintracht, die nicht nur gut gespielt habe, sondern sehr gut. „Es haben die Glücklicheren gewonnen, nicht die Besseren.“ Das wird nicht nur beim Zuschauern klar, sondern zeigt sich auch in den statistischen Daten zum Spiel. Demnach hatte die Eintracht 60 Prozent Ballbesitz, sie lieferte 18 Flanken, die Freiburger null, die hatten sieben Torschüsse und die Eintracht 26 (!!!), von denen gerade mal einer zum Tor wurde.

 

Bei sieben Torschüssen vier Tore zu erzielen, eine bessere Torverwertung kann man sich kaum vorstellen. Dabei kamen die Freiburger in der ersten Halbzeit erst einmal gar nicht in die Tornähe der Frankfurter, denn das Spiel spielte sich vor ihrem Tor ab. Gleich in der ersten Minute spielte Inui Stefan Aigner perfekt an, der eigentlich...aber, nein, es wurden oft Schüßlein und gerade an Aigner konnte man das Versagen beim Torschießen besonders verfolgen. Trainer Armin Veh hatte die Mannschaft eindeutig offensiv aufgestellt. Es ging um Sieg, das merkte man am Konzept. Auch Marco Russ merkte man an, daß er wollte, wollte, wollte, aber irgendwie nicht konnte.

 

Und dann kam mitten in das Drängen der Frankfurter auch mal die Freiburger an den Ball und alle waren überrascht, als es Julian Schuster in der 34. Minute gelang,mit Fallrückzieher ein 0:1 zu erschießen. Die über 45 000 Zuschauer im Rund gingen dennoch weiter von einem Erfolg der Eintracht aus, die nicht aufgab und schoß und schoß. Allerdings muß man auch hinzufügen, daß neben dem Versagen der Schützen, auch der Freiburger Tormann Baumann phantastisch hielt.

 

Nach dem Pausenstand 0:1 nahm das Schicksal seinen Lauf und es waren im Spiel der Eintracht nach vorne jedesmal Konter, die die Freiburger ins Tor brachten: in der 54. Minute Guéde, in der 70. Klaus und in der Nachspielzeit erneut Guéde. Nur einmal flackerte noch so etwas wie Hoffnung auf, als nämlich der rührige Joselu, der viel versuchte, in der 59. Minute, also noch beim Stand von 0:2 den Ball ins Freiburger Tor zum 1:2 köpfte. Aber aus dieser Nummer von vergeblichen Schüssen kam die Eintracht dennoch nicht mehr heraus. Das ist wie gesagt tragisch, blöde dazu, das Letzte, was die Mannschaft brauchen konnte, aber es ist passiert und sie muß sich jetzt voll auf den Abstiegskampf einstellen. Und mit ihr die Fans, die mehr als ernüchtert nach Hause schlichen. Das nächste Spiel gegen Nürnberg ist erneut ein Sonntagsspiel.

 

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