227.500 Euro Landesförderung für UNESCO-Welterbe Grube Messel

 

Manfred Schröder

 

Wiesbaden (Weltexpresso) - Die von der UNESCO als erstes deutsches Weltnaturerbe anerkannte Fossillagerstätte gehört aufgrund der einzigartigen Vielfalt, Menge und Erhaltung versteinerter Lebewesen zu den weltweit ergiebigsten Fossilienfundstätten. Auch in diesem Jahr wird es von Landesseite unterstützt.

 

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hilft dem Welterbe Grube Messel gGmbH mit einer institutionellen Förderung von 227.500 Euro. Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Die Weltnaturerbestätte Grube Messel ist von außerordentlicher Bedeutung für Forschung und Wissenschaft. Zugleich verpflichtet dieses Erbe aber auch: Wir müssen es angemessen präsentieren - vor allem aber pflegen und bewahren. Die Hessische Landesregierung ist sich dieser Pflicht bewusst und hat deshalb rund zehn Millionen Euro in das 2010 eröffnete Besucher- und Informationszentrum investiert.“

 

Die ehemalige Abbaustätte von Ölschiefer gibt einen einzigartigen Aufschluss über die frühe Evolution der Säugetiere. Mit der Auswertung der Funde öffnet sich ein Fenster in die Urzeit, insbesondere in die Entwicklungsgeschichte der Erde nach dem Aussterben der Saurier. Zu den spektakulärsten Fossilfunden gehören die Überreste von mehr als siebzig Urpferden sowie ein Sensationsfund, der internationales Aufsehen erregte: Das vollständige Skelett eines Primaten. Das weltweit älteste komplett erhaltene Exemplar mit dem Spitznamen „Ida“ stellt das fehlende Bindeglied in der Evolution der Affen und Menschen dar.

 

 

Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Auch aus der jüngsten Geschichte der Grube Messel sind Lehren zu ziehen: Das Erbe unserer Natur und unserer Kultur lässt sich nur bewahren, wenn wir es öffentlich machen und sich engagierte Bürger dafür einsetzen. Der beste Schutz unseres Welterbes ist deshalb nicht eine Abschottung, sondern die Verankerung der Einzigartigkeit und der Verantwortung gegenüber unserem natürlichen und kulturellen Erbe in der Gesellschaft.“

 

Die bei den wissenschaftlichen Grabungen regelmäßig gefundenen und präparierten Fossilien dienen ausnahmslos der paläontologischen Forschung. Der Großteil der Funde befindet sich in den Sammlungen des Forschungsinstituts Senckenberg in Frankfurt am Main, im Landesmuseum Darmstadt sowie im Fossilien- und Heimatmuseum Messel.

Hessen ist ein Land, das in allen seinen Regionen ein vielfältiges Naturerbe besitzt. Allein die Welterbestätten, wie die Grube Messel, zeugen davon. Wir wollen dieses reiche Erbe bewahren und gleichzeitig neue Impulse für die Zukunft setzen“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.