Schülercampus „Mehr Migranten werden Lehrer“ an der Goethe-Universität Frankfurt

 

Helga Faber

 

Frankfurt (Weltexpresso) – Frankfurt ist mit 170 Nationen und über 200 Sprach- und Kulturtraditionen eine besonders internationale Stadt, die Schullandschaft in der Mainmetropole wie in Hessen ist überaus vielfältig. Lehrer mit Zuwanderungsgeschichte werden dort also dringend gebraucht – als kompetente Vorbilder und Ansprechpartner.

 

Zum ersten Mal fand an der Goethe-Universität vom 18. bis zum 21. Juli 2014 der Schülercampus „Mehr Migranten werden Lehrer“ statt, um Jugendliche mit Migrationshintergrund für ein Lehramtsstudium zu motivieren.

 

Zum damaligen Start des viertägigen Kompaktkurses begrüßte Universitäts-Vizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz die 30 ausgewählten Oberstufenschüler aus Hessen an der Universität. Der Leiter der Akademie für Bildungsforschung, Prof. Udo Rauin, stimmte die Teilnehmer auf die Erfahrungen der nächsten Tage ein: Mit Hochschuldozenten sprechen sie über die Anforderungen des Lehrberufes. Lehrkräfte aus allen Schulformen schildern ihren Arbeitsalltag und geben praxisnahe Einblicke in das Berufsfeld. Lehramtsstudierende berichten über ihre Erfahrungen aus dem Studium und ihre Studienwahlmotive. Bei Schulhospitationen erfuhren die Teilnehmer, was die Berufsperspektive Lehrer in der Praxis bedeutet. Sie erhalten zudem viele nützliche Informationen über die Studienvoraussetzungen und die Berufsperspektiven als Lehrerin bzw. Lehrer in Hessen.

 

Der Schülercampus „Mehr Migranten werden Lehrer“ ist eine Initiative der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius in Hamburg und seit 2008 in zahlreichen Bundesländern erprobt. In Frankfurt am Main arbeitet die Stiftung eng mit der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung an der Goethe-Universität zusammen.

 

Prof. Dr. Udo Rauin, Leiter der Akademie, unterstrich bei der Begrüßung im Eisenhower-Saal der Universität: „Der Schülercampus ‚Mehr Migranten werden Lehrer‘  ist Teil  des Konzeptes der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung, eine frühe Abklärung der Berufswahlmotive anzustoßen. Wir wünschen uns, durch den Schülercampus begabte Schülerinnen und Schüler mit starken Persönlichkeiten für den Lehrberuf zu gewinnen. Viele von ihnen sind in mehrsprachigen Kontexten aufgewachsen, ihre interkulturellen Erfahrungen bereichern unsere Lehrerzimmer. Genau solche Qualifikationen werden in der Schule der Zukunft gebraucht.“

 

Tatiana Matthiesen, Leiterin Förderbereich Bildung und Erziehung der ZEIT-Stiftung, sagte: „Unser Schülercampus informiert und motiviert. Die bisherigen Erfahrungen aus 10 Bundesländern zeigen, wie wertvoll die Orientierungstage sind. Die Oberstufenschüler können anschließend ihr Studienfach sehr bewusst und gezielt wählen – und damit auch ihre berufliche Perspektive.“

 

 

INFO:

 

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 2014 feiert sie ihren 100. Geburtstag. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft“ in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften.“

 

Mehr Informationen unter www2.uni-frankfurt.de/gu100

 

 

 

Internet: www.uni-frankfurt.de