Neujahrsempfang der Stadt Bad Homburg im Kurhaus

 

Iris und Gert Schmidt

 

Bad Homburg (Weltexpresso) – Wir hatten über den Neujahrsempfang der Stadt Frankfurt und über den Festredner, den OB aus Leipzig, berichtet, können das nicht für alle RheinMain-Gemeinden tun, aber in der Region spielt Bad Homburg seit jeher eine besondere Rolle. Dort war da die Ex-Frankfurter OB Festrednerin. Die Redaktion

 

 

Herzlich willkommen hieß der Stadtverordnetenvorsteher Holger Fritzel die geladenen Gäste, der lokalen und internationalen Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft sowie Mitglieder des Corps Diplomatique, Vertreter der Partnerstädte und der Medien. Er gab in seiner Rede einen ausführlichen Rück- und Ausblick über die in der Kurstadt im letzten Jahr stattgefundenen Aktivitäten, sich noch in der Verwirklichung befindenden Projekte und geplanten Neuerungen zum Wohle der Stadt. Er lobte das bürgerschaftliche Engagement, ohne dessen stetigen Einsatz vieles nicht hätte realisiert werden können.

 

Seine ernsten und teils humorvollen Ausführungen trugen zur Erheiterung der Festgäste bei, z.B. seine Kritik an den Flächen des seiner Meinung nach zur schleppenden Sanierung des Bahnhofsgeländes der Stadt, die er als "südsibirischen" Zustand bezeichnet hatte. Als er dann nach und nach Fotos von Bahnanlagen aus Südsibirien erhielt, hat er doch entschuldigend festzustellen müssen, in welchem erstklassigen Zustand sich diese im Gegensatz zu den Anlagen der Kurstadt befinden!

 

Die Festrednerin, Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt, fand sehr treffende Worte zur derzeitigen globalen Lage im In- und Ausland . "Im Grundgesetz steht: Die Würde des Menschen, nicht nur des Deutschen, ist unantastbar. Wir müssen lernen zu verstehen, in welcher Würde der Fremde mit seinem Glaubensbekenntnis umgeht. Das ist keine Einbahnstraße, denn auch ich will meine protestantische Lebensform respektiert sehen. Wir müssen einsehen, dass das Leben in einer friedlichen Welt uns nicht so einfach in den Schoß fällt und Politiker nicht ausschließlich dafür da sind, Bürgern nur ein angenehmes Leben zu servieren. Freiheitliche Werte und streitbares Eintreten für die Demokratie gilt es im Rahmen des Grundverständnisses eines liberalen Rechtstaats zu verteidigen. Die seit Jahren fortschreitende Globalisierung braucht ihre Räume im Hinblick auf Akzeptanz einer aufgeklärten Bevölkerung. Um Konflikte, die bereits grenzüberschreitend weltweit wahrgenommen werden müssen, friedlich lösen zu können, bedarf es gemeinsamen Engagements führender Politiker, die nicht nur miteinander reden, sondern voneinander lernen und als Konsequenz überzeugend zusammen Krisen bewältigen."

 

Frau Roth richtete ihren Appell auch an die anwesenden jugendlichen Mitglieder des Orchesters des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums Bad Homburg, stets wachsam zu sein und sich engagiert für den Frieden und die demokratischen Grundrechte einzusetzen. Wichtig ist Offenheit anderen Kulturen gegenüber, um gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. In diesem Zusammenhang erwähnte sie als Beispiel auch den "Rat der Religionen" in Frankfurt, in dem über zwanzig verschiedene Glaubensrichtungen einmütig mit Respekt und Toleranz voreinander zusammengefunden haben, um gemeinsam für das Recht und das Zusammenleben der Bürger der Stadt einzutreten und zu wirken, auch im Hinblick auf den Bildungsauftrag für die jeweilige Gemeinde, leben doch in Frankfurt bereits nahezu 200 Nationen. Insgesamt gesehen setzte sich die ehemalige beliebte Frankfurter Oberbürgermeisterin für Freiheit, wehrhafte Demokratie, Recht und Frieden unter den Völkern sowie internationalen Kulturaustausch in ihrer Rede ein.

 

Unter großem Beifall begleitete das schon als professionell auftretende Jugendorchester des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums Bad Homburg die Veranstaltung mit Werken von Georg Friedrich Händel unter der Leitung des bekannten Friedrichsdorfers Lars Keitel.

 

Die Bad Homburger Tollitäten, die charmante Prinzessin Natalia I. in Begleitung ihres eleganten Hofstaats stand beim anschließenden Empfang im Blitzlichtgewitter und stieß ebenfalls mit den Gästen auf ein erfolgreiches gesundes gutes Jahr 2015 an. Gesprächsstoff über aktuelles, globales problematisches Zeitgeschehen nach den gerade gehörten Reden war reichlich gegeben in angenehmer Atmosphäre des Kurhauses. Es wurden offensichtlich viele persönliche gute Wünsche ausgetauscht, in der Hoffnung auf eine aussichtsreiche positive friedliche Zukunft.

 

 

Info:

Mehr über die Kurstadt siehe auch: www.bad-homburg.de, www.bad-homburg-tourismus.de

 

 

Fotos: © Iris Schmidt

Oberbürgermeister Michael Korwisi, Dr. h.c. Petra Roth, Sonderbotschafter und Prinzessin Natalia I, Stadtverordnetenvorsteher Holger Fritzel

 

Dirigent Lars Keitel freut sich über sein Orchester