Eintracht Frankfurt überrennt FSV Frankfurt mit 6:1

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Ein Derby hat durchaus eigene Gesetze, ist eine alte Weisheit, die dieses Mal nicht bestätigt wurde. Der Favorit, die abgestiegene Eintracht, die wieder in die Erste Liga will, hatte im FSV keinen Gegner, der sie ernsthaft forderte.

 

Man könnte sogar sagen, der Sieg hätte noch viel höher ausfallen müssen, wenn die Eintrachtler besser schießen könnten. Denn immerhin gaben sie insgesamt 18 Torschüsse ab. Der Sportverein dagegen nur acht, wie auch die gesamte Statistik aufzeigt, daß die Eintracht überlegen, mehr am Ball, öfter die Zweikämpfe gewonnen hat, etc. Daß allerdings allein die Nummer 21, Karim Matmour, einen Hattrick für die Eintracht hinlegte, nahm FSV-Trainer Benno Möhlmann auf seine Kappe: er hatte vor dessen Torinstinkt nicht gewarnt.

 

Überhaupt dieser Benno Möhlmann. Er hat eine gelungene Analyse des Spiels geliefert, die darin gipfelte: „Ich wünsche der Eintracht alles Gute zum Aufstieg. Mehr konnten wir dafür nicht tun.“, weswegen sein Gegenspieler Armin Veh auch nichts mehr hinzufügen mußte und stattdessen dann doch noch einmal auf den vergangenen Montag mit dem Elfmeter der Düsseldorfer gegen die Eintracht in der Nachspielzeit zu sprechen kam. Veh will, daß Fußballplätze wieder zum Fußballspielen taugen und Schauspielereien auf die Bühne beschränkt bleiben.

 

Immerhin hatte die Eintracht 14 Minuten gebraucht, ehe aus dem überlegenen Feldspiel das 1:0 durch Matmour wurde. Auch danach ließ die FSV-Abwehr, die zur Hochachtung erstarrt wirkte, die Nummer 21 in der 33. und 80. Minute in ihr eigenes Tor schießen. Zur Halbzeit stand es 2:0 und insgesamt ließ die erste Halbzeit dies Desaster, das folgte, nicht ahnen. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war die Gegenwehr der FSV-Mannen noch vorhanden. Dann aber kamen 9 Minuten, in denen die Fanfaren gleich viermal ertönten, wie es bei einem Tor akustisch üblich ist.

 

Alexander Meier, der gut aufgelegt war, erhöhte auf 3:0  und Sonny Kittel, gerade eingewechselt, schoß zum 4:0. Übermut tut selten gut, weshalb gleich der nächste Konter dem FSV das Anstandstor durch Ilian Micanski zum 4:1 brachte, was Erwin Hoffer, der fleißigste auf dem Platz und wirklich unermüdlich, in der 70. Minute mit dem 5:1 erwiderte. Und dann also noch einmal in der 80. das dritte Tor durch Matmour.

 

Bis Sonntag ist die Eintracht Tabellenführer. Bleiben könnte sie das nur, wenn Fortuna Düsseldorf gegen München 1860, die auf dem 6. Platz stehen, unterginge und wenn auch die Spielvereinigung Greuther Führt ihr Auswärtsspiel gegen Ingoldstadt 04 verlöre. Die aber stehen auf dem vorletzten, dem Absteiger Platz. Auf die drittletzte Station hat es nun auch den FSV verschlagen. Dem wünschte der Eintrachttrainer alles Gute, hatte aber im Gegensatz zur Hilfe des FSV für den Aufstieg der Eintracht zu dessen möglichem Abstieg nichts  Positives beigetragen.

 

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