90 Jahre Stadion“: das alte Waldstadion feiert mit Gästen Dieter Hochgesand, Anton Hübler, Erwin Stein, Manfred Binz

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am 21. Mai 1925 wurde im Stadtwald das städtische Stadion mit einem großen Fest feierlich eröffnet. In der neugeschaffenen Anlage fanden zahlreiche Sportler eine Heimat. Neben dem eigentlichen Stadion gab es eine Radrennbahn, ein Licht- und Luftbad, eine Tennisanlage, ein Waldtheater und einen Reitplatz, an dessen Stelle später die Wintersporthalle gebaut wurde.

 

Auch wenn die Eintracht 1925 am Riederwald ihr eigenes Stadion hatte, entwickelte sich das Waldstadion immer mehr zur sportlichen Heimat der Ersten Mannschaft. Wichtige Spiele fanden im Stadtwald statt und mit Gründung der Bundesliga 1963 wurde das Stadion zum festen Spielort der SGE. Seit über zehn Jahren trainieren die Profis am Stadion, hier befindet sich die Geschäftsstelle der Fußball AG, der Fanshop und das Eintracht-Museum.

 

Auf den Tag genau 90 Jahre nach Eröffnung des Stadions freut sich das Eintrachtmuseum, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Tradition zum Anfassen“ mit zahlreichen Zeitzeugen die spannenden Geschichten rund um den historischen Ort noch einmal in Erinnerung zu rufen. Dafür hat Museumsleiter Matthias Thoma ganz besondere Gäste eingeladen. Dieter Hochgesand war von 1991 bis 2003 Geschäftsführer der Stadion GmbH. Toni Hübler, von 1954 bis 1995 Zeugwart des Vereins, kannte im alten Waldstadion jeden Grashalm. Erwin Stein, der zweifacher Torschütze im Europapokalfinale 1960, erlebte das Stadion als Spieler von 1959 bis 1966. Und Manfred Binz kickte von 1984 bis 1996 im Waldstadion.

 

Diese und weitere außergewöhnliche Gäste werden sich am Geburtstag des Stadions den Fragen unseres bewährten Moderators Axel „Beve“ Hoffmann stellen. Der kennt das Stadion auch schon lange: Sein erstes Spiel erlebte „Beve“ im Jahr 1974.

 

 

P.S. Wir wissen ja nicht, wie das anderenorts ist, wo neumodisch die Stadien die Namen ihrer Sponsoren tragen und sich umbenennen müssen, wenn diese Ehe zwischen Verein und Firma kaputt geht. Wie das also anderenorts gehandhabt wird, ob die Fußballfans die neuen Namen in ihren Sprachgebrauch übernehmen oder nicht. In Frankfurt auf jeden Fall nimmt kein ehrenwerter Fußballfreund den schon seit Jahren offiziell genutzten Namen für sein altes Waldstadion in den Mund. Um so öfter wird dann bei offiziellen Verlautbarungen der Eintracht der offizielle Namen verwendet.

Da hat es auch so ein Museumsleiter sicher schwer, denn er muß sie alle zusammenhalten: die Fans, das Management und ihre Sponsoren, die neuen Besucher. Wir auf jeden Fall gehören zu denen, die den Sponsorennamen ebenfalls verweigern, weil dies Stadion, mit dem man aufwuchs, auch als Straßenbahnendpunkt STADION heißt, was wegen des Schwimmbads, das damals miterbaut wurde, für Frankfurter zusätzlich wichtig ist. Aber, was alles verloren ging, dort im Stadionbereich, das lesen wir auch verwundert und leicht düpiert.Ob im Waldstadion noch immer die Bundesjugendspiele Frankfurter Schulen stattfinden, wissen wir auch nicht. Aber an unsere Ehrung für den Stadtmeister im Hochsprung erinnern wir uns gut. Heute würden wir sagen: Stadtmeisterin. Und damals sagten wir nie Waldstadion, sondern immer nur Stadion.

Fot: So sah das Waldstadion in den 1980er Jahren aus.

INFO:

Start: 21. Mai 2015, 19.30 Uhr im Eintracht Frankfurt Museum.

Eintritt: 5,00 Euro, erm. 3,50 Euro. Mitglieder der Fan- und Förderabteilung und Fördermitglieder des Museums haben freien Eintritt.

 

Kontakt: Eintracht Frankfurt Museum

Commerzbank-Arena/Haupttribüne

Mörfelder Landstr. 362

60528 Frankfurt

Tel: 069-95503275