Die Tradition hoch halten! Die Familienkelterei Possmann und der Hessen Shop engagieren sich für die Belebung dieses besonderen Feiertages

 

Gerhard Wiedemann

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es stimmt. Es muß endlich einmal etwas passieren. Um was es geht? Um die allgemeine Verflüchtigung einer Frankfurter Institution: dem WÄLDCHESTAG. Das ist der Dienstag nach Pfingsten, der in Frankfurt Nationalfeiertag war, an dem nämlich wie am Faschingsdienstag die Geschäfte um 12 Uhr schlossen, die Firmen auch und das Treffen im Wald wirklich ein Familientreffen oder Firmentreffen im Großen war.

 

Nach und nach haben aus wirtschaftlichen Gründen die Gewinnmaximierer immer dann, wenn gerade Flaute angesagt war, dies benutzt und den freien Nachmittag erst angeknabbert, dann ganz gestrichen. Daß zudem sich der Wäldchestag traditionell nach vorne erstreckte und schon am Pfingstsamstag beginnt, hat auch mit den freien Tagen und dem Aufbau von Ständen zu tun, wo sich mehrere Tage stärker lohnen.

 

Uns erreicht soeben eine Pressemeldung des Hessen-Shops, der hier für andere mitformuliert und in der Sache absolut recht hat, weshalb wir die Pressemeldung hier wiedergeben.

 

 

PROTEST gegen den gegenwärtigen Zustand

 

Die Dokumentationen zum ‚Frankfurter Nationalfeiertag’, dem ‚Wäldchestag’, reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Der eigentliche Ursprung, mittelalterliche Zünftfeste, sind sogar bis ins 14 Jahrhundert belegt. Andere Quellen verweisen auf den ‚Kühtanz’, den Austrieb des Viehs nach Pfingsten, als Vorläufer des späteren Volksfestes. Damit ist der Wäldchestag wesentlich älter als das heute überall im Land gefeierte ‚Oktoberfest’, dass als Pferderennen zu Ehren der Hochzeit von König Ludwig I 1810 seinen Anfang nahm.

 

Wie dem auch sei, am Dienstag nach Pfingsten zog es die Frankfurter Bürger in den Stadtwald und es wurde ausgelassen gefeiert. Wie der Münchner die ‚Wiesn’ besucht und Arbeit Arbeit sein lässt, schlossen in Frankfurt am Nachmittag die Geschäfte und der Meister ging mit seinen Gesellen, der Inhaber mit seinen Mitarbeitern, der Chef mit seinen Angestellten zum Oberforsthaus.

 

Seit den 1990er Jahren ist diese Tradition immer mehr gebröckelt und als regionale Besonderheit in den Hintergrund gerückt. Dabei eignen sich gerade solche Eigenheiten wie kaum ein anderer Anlass für die Ausprägung einer unverwechselbaren Identität und bringen Einheimische und Besucher zusammen.

 

 

Rettet den WÄLDCHESTAG

 

Um die gute alte Tradition weiter hoch zu halten, haben die Familienkelterei Possmann und der Hessen Shop die Aktion „Rettet den Wäldchestag“ ins Leben gerufen. Mit einem Button, erhältlich in allen Hessen Shop-Filialen, können die Besucher am Dienstag, den 26. Mai ab 13.00 Uhr einen zweiten Schoppen gratis erhalten.

 

Wir möchten nicht einfach einen Gutschein verteilen, sondern möglichst viele wieder für den Wäldchestag begeistern.“ so Sybille Nolte und Peter Possmann unisono. „Gerade in einer solch internationalen und betriebsamen Stadt wie Frankfurt, kann der Wäldchestag wunderbar entschleunigen und Menschen in entspannter Atmosphäre zusammen bringen.“

 

Der Wäldchestag findet in diesem Jahr von Samstag, den 23. Mai bis Dienstag, den 26. Mai im Stadtwald, rund um das Oberforsthaus statt. Neben Essen & Trinken, verschiedenen Schaustellern – insbesondere eine Fahrt auf dem Riesenrad – gehört das „Bembel-Schießen“ fest ins Programm.

 

Wie schon Friedrich Stoltze dichtete: „In de Wald muß heut jedes, ob per Kutsch, Bahn oder per Pedes…“