Eintracht Frankfurt gewinnt gegen Bayer 04 Leverkusen mit 2:1

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Auch wenn es um nichts mehr geht, weder um den Abstieg, der näher schien als einer der Spitzenplätze, mit denen die Teilnahme an der Champions oder Europa League winkt, was der Eintracht immerhin mit dem 6. Platz 2012/13 gelungen war, auch dann bleibt ein letztes Spiel einer Bundesligasaison aufregend. Schon deshalb, weil alle neun Spiele gleichzeitig stattfinden – man die jeweiligen Tore eingeblendet miterlebt - und selten so viele Vereine abstiegsgefährdet waren wie diesmal, was die Spannung erhöht.

 

Eintracht Frankfurt auf jeden Fall, die in der letzten Saison auswärts in der Regel verloren und zu Hause gewannen, durfte erst einmal durch die wieder einmal grandiose Choreographie ihres Fanblocks gleich zu Beginn Emotionen und damit Energie tanken. Und das mit 51 500 Zuschauern vor ausverkauftem Stadion. Dabei waren die nach Berlin Mitgefahrenen, wo im letzten Spiel gegen Hertha die Eintracht kampflos unterging, noch stinksauer, denn sie hatten ihre lebhafte Mannschaft nicht wiedererkannt. Derzeit zeigt die Eintracht kontinuierlich zwei Gesichter: entweder sie schläft auf dem Platz gleich ein und spielt einen nicht bundesligatauglichen Fußball oder sie spielt so munter und fintenreich, so intelligent und spielfreudig, verbunden mit Toren, wie auch diesmal, am Pfingstsamstag.

 

Eine Besonderheit vorneweg. In der Mannschaft des Gegners kam auch Stefan Reinartz mit der Nummer 3 zum Einsatz, der in diesem Spiel durchaus zeigte, warum die Eintracht ihn als Neuen verpflichten wird. Und dann ging die Post ab. Denn in den nächsten Minuten blieb der Ball in der Hälfte des Gegners und gleich der erste ernsthafte Torschuß durch Haris Seferovíc führte in der 4. Minute zum 1:0. Der hatte sich mit Unterstützung der Seinen durch die gegnerische Abwehr gespielt, kam von links auf Tormann Bernd Leno zu und trickste ihn aus. Da hatten die ersten gerade ihre Jacken ausgezogen, weil es endlich im Stadion Sommer geworden war.

 

Aber aus dem Ausruhen wurde nichts, denn die Leverkusener hatten mit Karim Bellarabi nicht nur einen gefährlichen Mann, sondern auch einen entschlossenen, der von der Strafraumgrenze aus zwei Minuten später ins linke Eck drosch und dem Torhüter Kevin Trapp keine Chance ließ. Ausgleich 1:1. Jetzt spielten erst einmal die Gäste auf und es sah für die Eintracht einige Male saftig aus. Die spielerische Qualität der Gäste erkannte man auch am blitzschnellen Kombinieren und auch, wie schnell sie nach einer Eintrachtattacke auf ihr Tor wieder in der gegnerischen Hälfte vor deren Tor auftauchten. Weitere Torchancen gab es für beide Seiten. Und dann kam das zweite Tor für die Eintracht aus einer Situation heraus, die auf Abwehrfehler zurückgeht. Denn Bastian Oczipka hatte den Ball Richtung Strafraum gebracht, einige Leverkusener standen sich gegenseitig im Weg, Alexander Madlung bekam den Ball vor die Füße und schnurstracks stand es 2:1 für die Eintracht. Das war die 39. Minute und läutete den Pausenstand ein.

 

Auch in der zweiten Halbzeit blieb es ein interessantes, lockeres Spiel, wo einige aufregende Momente vorkamen, aber keine Tore mehr fielen. In dieser Halbzeit war aber das Tor stärker Zielort, als in der ersten, was man erst in der Statistik erkennt. Und an dieser kann man auch seine eigenen Augen widerlegt sehen, die die Eintracht als spielstärker erkannt hatten. Die Zahlen zeigen etwas anderes. Es waren nur acht Torschüsse auf Eintrachtseite, von denen also eine unglaublich hohe Quote erfolgreich war: 25 Prozent mit den zwei Toren. Dagegen hatten die Leverkusener mehr als doppelt so viel Torschüsse, ganze 18 - von denen zusätzlich 10 außerhalb der Strafraumgrenze kamen, auf Eintrachtseite nur einer! Von diesen 18 allerdings ging nur einer ins Tor.

Hat die Eintracht also auch endlich einmal Glück gehabt, oder schon das zweite und dritte Mal. Auf jeden Fall zeigten sich beide Trainer, Roger Schmidt für die Leverkusener und Thomas Schaaf für die Eintracht, sehr zufrieden mit dem „tollen letzten Spiel“. Schmidt betonte, wie bemerkenswert es sei, solchen Fußball zu bieten, obwohl es um gar nichts mehr ging, denn Bayer 04 Leverkusen bleibt auf Platz 4. Er hob die Gefährlichkeit einiger Frankfurter Spieler hervor. Thomas Schaaf freute sich mit seiner Mannschaft und betonte, die Saison mit einem Sieg zu beenden, habe Spaß gemacht. Der Fehler der Saison sei gewesen, auswärts zu viele Spiele verloren zu haben und zu viele Gegentore eingesteckt zu haben.

 

www.eintracht.de