Alexander Meier, Eintracht Frankfurt, erschießt sich die Torjägerkanone der Saison 2014/15 – und STIMMEN zum SPIEL

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das Ding müssen Sie sich mal ansehen. Das ist ja wirklich eine Kanone! Die ist montiert auf einem Brett und sieht tatsächlich martialisch aus. Aber klein und zartgliedrig auch. Daß der lange Alexander Meier sie erhalten hat, ist geradezu wunderlich, nicht nur, weil die Eintracht keine Spitzenmannschaft ist, sondern auch, weil Meier seit sieben Spielen, seit Anfang April schwer verletzt ist, insgesamt bei acht Spielen fehlte.

 

Wie hoch wäre die Toranzahl gewesen, hätte er sich nicht so viele Risse an der Patellasehne zugezogen, die operiert wurde, weshalb er nun ein monatelanges Aufbautraining in Basel absolviert und nur mal rasch zum Empfang der Kanone nach Frankfurt kam. Wie viele Tore hätte er also geschossen, hätte er weiterspielen können? Das war die eine Frage. Das andere war die Feststellung, daß mit Arjen Robben von Bayern München ein anderer Torjäger ebenfalls verletzt ausfiel. Aber bleiben wir bei dieser Mannschaft. Da gibt es doch die Spitzenstürmer: Lewandowski, Müller, Götze und wie sie alle heißen? Aber Meier schießt trotzdem die meisten Tore.

 

Alexander Meier ist mit 32 Jahren kein Nachwuchs, war noch nie nationalmannschaftsverdächtig, aber ist seit jeher ein Liebling der Frankfurter Fans, die genau wissen, was sie an ihm haben: einen, der wie im Zaubermärchen, sehr oft an der richtigen Stelle steht, wenn ein Tor möglich wäre. Der Mittelfeldspieler trifft, gerne mit dem Kopf, aber auch mit den Füßen, er nimmt einfach Witterung auf und – und darauf wies Trainer Schaaf, der ihn erst übersah, richtigerweise hin – er wird von seinen Mitspielern so hervorragend bedient, daß er immer wieder der ist, der eine Eintrachtaktion beendet, an der mehrere beteiligt waren.

 

Das weiß Alexander Meier auch. Und er spielt seine Rolle so wenig als Rolle, daß der verläßliche Mann einfach ein Fels in der Brandung ist. Er wirkt einfach ins Leben der Mannschaft auch durch seine unaufgeregte und solide Art und wäre auch ohne die Torerfolge ein angenehmer Mitspieler. So aber, torgefährlich, sympathisch, ohne Allüren wird er von den Eintrachtfans regelrecht geliebt. Und Alex Meier fragt nicht viel, ob er ankommt oder nicht. Er ist einfach er. Er trägt die Haare lang, was derzeit nicht einmal modern ist, und beim Spiel zu einem Zöpfchen hinten gebunden. Darauf rekurriert das, was die Fans ihm vorsangen: „Er trifft mit dem Fuß, er trifft mit dem Kopf, er tritt wie er will, sogar mit dem Zopf.“

 

Muß man noch mehr über seine Beliebtheit sagen, die schon vor der Auszeichnung zur Frankfurter Fan-Artikulation: ALEX MEIER – FUSSBALLGOTT führte. Was aber auf jeden Fall übrig bleibt, ist für Alex Meier dann diese Kanone als Torschützenkönig der Saison. Die war übrigens zum zweiten Mal in Frankfurt. Der 'richtige' Stürmer Tony Yeboah wurde mit 18 Treffern 1994 zum König der Tore. Am Samstag nach dem gewonnenen Spiel gegen Leverkusen, als die Ehrung erfolgte, sagte Heribert Bruchhagen nur: „Eintracht Frankfurt ist stolz auf Alex Meier.“ Und die Kürze der Rede bewegte das Stadion mehr als es viele Worte gemacht hätten, weil man dem Vorstandsvorsitzenden seine Bewegung anmerkte und anhörte. Daß dann die 19 Tore, mit denen Alexander Meier Torschützenkönig dieser Saison wurde, auf der Leinwand alle noch einmal geboten wurden, war der besondere Service.

 

 

Stimmen zum Spiel am 22.05.2015 gegen Bayer 04 Leverkusen

 

Harris Seferovic (Eintracht Frankfurt):

Zum ersten Mal habe ich in einer Saison 10 Tore geschossen. Nächstes Jahr werde ich eins mehr machen. Wir sind neunter geworden, wir haben das letzte Heimspiel gewonnen und ich bin vollkommen zufrieden. Wir hätten noch ein oder zwei Tore mehr machen können, aber trotzdem bin ich mit der ersten Saison die ich jetzt hier in Frankfurt spiele, sehr zufrieden. Ich habe jetzt ein paar Tag frei, muss aber dann für die Nationalmannschaft spielen. Meine Ferien beginnen erst ab dem 15.Juni 2015 und deshalb komme ich erst am 12.Juli 2015 zur Vorbereitung zurück nach Frankfurt. Heute Abend wird erst mal gefeiert und ich denke, daß unser Torschützenkönig den ganzen Abend bezahlen wird.....

Ich bin froh darüber, daß wir einen wie Alex Meier haben und ich wünsch' ihm alles Gute und viel Gesundheit.

Wir müssen jetzt ein paar Dinge wie die Auswärtssiege verbessern und ein paar Kleinigkeiten verändern und dann wird die nächste Saison besser werden.

 

 

Stefan Aigner (Eintracht Frankfurt)

Es ist natürlich schön, wenn man mit einem Sieg in den Urlaub gehen kann und ich denke es war auch ein verdienter Sieg. Ich denke, daß unser neunter Platz trotz der vielen verletzten Spieler in Ordnung geht. Heute wird ein bisschen gefeiert und auch ein Bier mehr getrunken wie sonst. Ich bin ziemlich kaputt und freue mich auf meinen Urlaub. Wir haben heute gegen eine starke offensiv Mannschaft gewonnen, dass zeigt das wir zuhause eine Macht sind. Für die nächsten Saison hoffe ich, das wir das eine oder andere Pünktchen auswärts mehr sammeln können.

 

 

Marco Russ (Eintracht Frankfurt)

Die Unruhe der letzten Wochen kommt nicht von Eintracht Frankfurt, sie ist durch die Medien gekommen. Man konnte heute sehen, dass unser neuer Kollege Stefan Reinartz eine echte Verstärkung sein kann. Ich denke, er hat nicht umsonst so viel Spiele für Leverkusen gespielt. Er wird uns auf jeden Fall verstärken.

Durch unsere Heimspielstärke konnten wir unsere Auswärtsschwäche ein wenig abfangen und wir wollten auch dieses letzte Heimspiel gewinnen.

Zu Alexander Madlung kann ich nur sagen: So ein Spieler muss einfach gehalten werden. Er meckerte nicht wenn er nicht spielt, er bringt seine Leistung immer, wenn er eingesetzt wir, er ist torgefährlich, er passt vom Typ her zu uns, ich hoffe das man ihm einen Vertrag anbietet.

Es ist ärgerlich, dass durch unser Verschulden verpasst wurde, an der Europa League teilzunehmen.

Anfang der Saison wurden wir ja mit dem Abstieg in Verbindung gebracht, jetzt ist es ein einstelliger Tabellenplatz geworden. Nächste Saison versuchen wir die Auswärtsschwäche in den Griff zu bekommen.

 

 

Die Eintrachtstimmen nahm Jürgen Schneeberger auf.