BMBF fördert Verbundprojekt im Norden Frankfurts mit 2,4 Millionen Euro, wobei den gemeinen Frankfurter noch etwas anderes interessiert

 

Eric Fischling

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „NiddaMan“, ein regionales Verbundprojekt unter Federführung der Goethe-Universität, wird in den kommenden drei Jahren Strategien für ein nachhaltiges Wasserressourcenmanagement im Einzugsgebiet der Nidda entwickeln.

 

NiddaMan ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)“. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 2,4 Millionen Euro.

 

Wenn Ende 2015 die entsprechende Frist der EU-Wasserrahmenrichtlinie abläuft, werden 70 Prozent der Gewässerabschnitte in Deutschland nicht den geforderten guten bis sehr guten ökologischen Zustand erreicht haben. Das BMBF hat deshalb vor zwei Jahren Forschungsprojekte zur nachhaltigen Bewirtschaftung der regionalen Gewässer ausgeschrieben. NiddaMan gehört zu den 14 Anträgen, die jetzt aus ursprünglich 121 Projektskizzen zur Förderung ausgewählt wurden.

 

Das Einzugsgebiet der Nidda ist in vielfacher Hinsicht repräsentativ für Fließgewässer in Mitteleuropa. Hier lassen sich exemplarisch Nutzungskonflikte untersuchen und modellhaft Lösungen entwickeln“, erklärt Prof. Jörg Oehlmann, Koordinator von NiddaMan und Leiter der Abteilung Aquatische Ökotoxikologie der Goethe-Universität.

 

Die von der Quelle im Vogelsberg bis zur Mündung in den Main etwa 100 Kilometer lange Nidda ist in ihrem Oberlauf noch in einem nahezu naturnahen Zustand. Die Wasserqualität ist gut, der Flusslauf naturbelassen und die Biodiversität entsprechend groß, das heißt, es gibt eine breite Vielfalt an Mikroorganismen, wirbellosen Tieren, Fischen, anderen Wirbeltieren und Vegetation am Ufer. Im Mittellauf treten zunehmend Konflikte zwischen Ökologie und landwirtschaftlicher Nutzung angrenzender Flächen auf. Im Unterlauf entstehen weitere Belastungen durch Wasserentnahmen in Siedlungen, Abläufe von Verkehrsflächen und versiegelten Bereichen, Industrie- und kommunale Abwässer und die Einleitung von solehaltigem Wasser durch Bäderbetriebe.

 

Das Ziel der elf Projektpartner von NiddaMan ist es, bisher verstreutes Wissen zu bündeln und Synergien zwischen Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit zu nutzen. Deshalb sind über die rein wissenschaftlichen Untersuchungen zur Schadstoffbelastung und deren ökologischen Auswirkungen auch sozial-ökologische Studien geplant. Hier gilt es, das Wissen unterschiedlicher Akteure aus der Praxis einzubinden, Konfliktfelder der Wassernutzung zu identifizieren und Nutzer mit unterschiedlichen Interessen miteinander ins Gespräch zu bringen. Bewusst werden auch Bürger dazu eingeladen, durch ihre Beobachtungen einen aktiven Beitrag zur Forschung zu leisten. Die Beiträge können per App auf eine Internetplattform übermittelt werden.

 

Die gesammelten Erkenntnisse von NiddaMan sollen abschließend in ein Informations- und Managementsystem einfließen, das als Instrument für die wasserwirtschaftliche Praxis auch auf andere Regionen übertragbar sein sollte. Im Fokus stehen die Bereiche Gewässerüberwachung, effektive Planung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen, Bildung und Qualifizierung von Fachpersonal, die Überwindung bisheriger Hemmnisse für ein effizientes Management der Wasserressourcen sowie Wissenstransfer in angrenzende Forschungssektoren.

 

Neben der Goethe-Universität Frankfurt (Koordination) sind die Universität Tübingen, das Karlsruher Institut für Technologie, die Technische Universität Darmstadt, das Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt, die Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz, das Ingenieurbüro Brandt Gerdes Sitzmann Wasserwirtschaft GmbH, Darmstadt sowie das Ingenieurbüro Unger Ingenieure, Darmstadt, als Partner am NiddaMan-Projekt beteiligt. Assoziierte Partner sind das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie, Wiesbaden, das Regierungspräsidium Darmstadt und der Wetteraukreis, Friedberg.

 

Informationen: Prof. Jörg Oehlmann, Abteilung für Aquatische Ökotoxikologie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42142, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

Kommentar:

Das sind die wissenschaftlichen Grundlagen, die hier von allen Seiten zwecks Nutzen erforscht werden. Der gemeine Frankfurter in den nördlicheren Stadtteilen allerdings, der nutzt die altehrwürdige Nidda, womit nun natürlich die beidseitigen Wege gemeint sind, zum Spazierengehen mit Hund, Stöcken, Freund und Freundin, leider auch als Fahrradralley, wo man durchgehend bis Hoechst kommt, wo die Nidda in den Main fließt, zum Angeln, zum auf den Bänken sitzen, leider mit viel Alkohol zum Teil, auf jeden Fall aber als Naherholungsgebiet. Darum war es gut, daß die einst durch Beton regulierte Nidda wieder zu großen Teilen befreit wurde, was die Enten vor allem den Menschen danken.