Ministerpräsident Volker Bouffier: „Der Besuch Ihrer Majestät zeigt die Wertschätzung für unser Land“

 

Helga Faber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Unglaublich, was gestern in Frankfurt los war. Und das nicht nur im Fernsehen, sondern auf Straßen und Plätzen. 50 Jahre nach ihrem ersten Staatsbesuch in Hessen hat Ministerpräsident Volker Bouffier zusammen mit Oberbürgermeister Peter Feldmann Königin Elizabeth II. und Prinz Philip in Frankfurt empfangen.

 

Es herrscht eine große, auch familiäre Verbundenheit zwischen Hessen und dem britischen Königshaus. Es ist daher eine große Freude und auch eine besondere Ehre, dass Königin Elizabeth II. meine Einladung, nach Hessen und Frankfurt zu kommen, angenommen hat“, sagte der Ministerpräsident. „Der Besuch Ihrer Majestät zeigt die Wertschätzung für unser Land und wird dazu beitragen, die Freundschaft zwischen Großbritannien und Hessen weiter zu vertiefen.“

 

Wie deutsch der aus Darmstadt stammende Prinz Philip wirklicht ist, hat all diejenigen total überrascht, die nicht in der Genealogie der Geschlechter zu Hause sind. Und wie deutsch das gesamte Königshaus von der Abstammung her ist, wollen wir nicht vertiefen und lieber der offiziellen Einschätzung der Person der Königin und ihrer Funktion nachgehen.

 

Königin Elizabeth II., seit mehr als 63 Jahren auf dem britischen Thron und Oberhaupt von 15 Staaten außerhalb Großbritanniens, ist eine Zeitzeugin der wechselvollen Geschichte der deutsch-britischen Beziehungen. Ihr erster Staatsbesuch 1965 galt nach dem Zweiten Weltkrieg als Zeichen der Versöhnung. Die Spannungen der Vergangenheit sind der friedfertigen Verständigung beider Nationen gewichen. Dies wurde auch beim gemeinsamen Besuch der Paulskirche deutlich, die als Wiege der Demokratie in Deutschland gilt. „Freiheit und Demokratie müssen jeden Tag aufs Neue erarbeitet und gelebt werden“, sagte Bouffier.

 

Der Ministerpräsident erinnerte in seiner Rede im Frankfurter Römer daran, dass die Deutsche Einheit, die in diesem Jahr in Hessen zum 25. Mal gefeiert wird, auch ein Verdienst der transatlantischen und europäischen Partner sei und dankte der Königin: „Der lange Weg von Kriegsgegnern, Sieger- und Besatzungsmächten zu Partnern und Freundschaft, zu deutscher und europäischer Einigung wäre ohne die Unterstützung auch Ihres Landes nicht möglich gewesen. Für diese keineswegs selbstverständliche Hilfe und Partnerschaft danke ich Ihnen und Ihrem Land von Herzen.“

 

70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sei es den europäischen Völkern gelungen, ein Jahrhundert der Kriege, des Misstrauens, der Rivalität und des Blutvergießens zu überwinden. Nun läge es trotz sehr aktueller Herausforderungen in der gemeinsamen Verantwortung, die Erfolgsgeschichte der europäischen Einigung fortzuschreiben. „Das vereinte Europa ist nicht das Paradies, aber ich kenne keine andere Region der Welt, in der Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und auch Wohlstand in solcher Weise gewährleistet werden. Es ist deshalb mein besonderer Wunsch, dass das Vereinigte Königreich auch zukünftig als wichtiger und starker Partner in diesem vereinten Europa bleibt“, sagte der Ministerpräsident.

 

Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt – wo dann der Frankfurter OB das Szepter übernahm - und einem Gang über den Römer sowie dem Besuch der Paulskirche, flog das britische Königspaar zurück nach Berlin. „Heute ist ein großer Tag für Hessen. Tausende Bürgerinnen und Bürger haben sich hier in Frankfurt versammelt, um Königin Elizabeth II. und Prinz Philip zu sehen und ihnen die Ehrerbietung unseres Landes zu erweisen. Ich bin sicher, dass die Königin und ihr Gemahl ihren Besuch bei uns in sehr guter Erinnerung behalten werden“, freute sich Volker Bouffier. So oft hat der Hessische Ministerpräsident auch nicht Gelegenheit, sich weltoffen und souverän zu zeigen, so daß er dies hier auch über die Presse weidlich ausschlachtet.

 

Aber die Massen scherte das nicht, sie waren allein auf die königliche Familie orientiert.