Michel Friedman und Johnny Klinke initiieren eine Willkommensveranstaltung am 1. November in der Paulskirche mit Schirmherr OB Peter Feldmann, Teil 2

 

Roman Herzig und pia

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – In der Pressekonferenz am Mittwoch im Paulskirchenrund hatte man erst einmal mit der ungewöhnlichen Zusammensetzung auf dem Podium zu rätseln. Sagen wir mal so, das Entscheidende ist, ohne den OB geht es nicht und der würde einen Teufel tun, wenn er nicht jede Aktion unterstütze, die für Flüchtlinge und die Frankfurter Helfer gut ist. Außerdem ist er immer der erste, der vom friedlichen Zusammenleben in Frankfurt spricht.

 

Wenn ein Mensch in Not ist, muss man helfen. Viele Menschen auch in Frankfurt haben dies bisher schon getan, sie sind Vorbilder und geben uns Orientierung. Solidarität und Mitmenschlichkeit sind Voraussetzung eines menschlichen Miteinanders. Diese Aspekte vertritt historisch und politisch kein anderer Ort so wie die Frankfurter Paulskirche. Im Judentum heißt es: Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt“, so Michel Friedman über den Hintergrund der Veranstaltung.

 

Wir wollen mit der Einladung in die Paulskirche ein weit über Frankfurt hinaus sichtbares Zeichen des Willkommens setzten. Neben kurzen Reden von uns als Initiatoren und dem Oberbürgermeister als Schirmherrn werden wir selbstverständlich auch Flüchtlinge bitten, dass Wort zu ergreifen. Im Zentrum steht aber ein Rahmenprogramm mit Liedern und der Musik der Migranten sowie Artisten. Wir wollen den Flüchtlingen nach ihrem schweren Weg zu uns einen unterhaltsamen Nachmittag ermöglichen und uns bei den Helfern für ihr Engagement bedanken“, sagt Johnny Klinke über den Ablauf. Im Anschluss an das Programm ist ein Empfang in der Paulskirche geplant.

 

Ich habe mich sehr darüber gefreut, als Johnny Klinke und Michel Friedman mit dieser Idee auf mich zugekommen sind. Die Paulskirche ist der richtige Ort. Hier wird der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen, hier wird der Goethe Preis verliehen, hier wird der Adorno-Preis verliehen. Hierher lädt Frankfurt Flüchtlinge ein, um sie willkommen zu heißen. Diese Veranstaltung ist Ausdruck unserer Willkommenskultur“, sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann, der die Schirmherrschaft übernommen hat.

 

Unter dem Motto „Frankfurt hilft“ werden in Frankfurt insgesamt ehrenamtliche Hilfsangebote koordiniert. In Kooperation mit neun Frankfurter Stiftungen baut das Sozialdezernat deshalb zurzeit das Projekt „Frankfurt hilft – Engagement für Flüchtlinge“ auf.

 

„‚Frankfurt hilft‘ entwickelt sich in kurzer Zeit zu einer Bewegung. Die Veranstaltung in der Paulskirche leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Ich bin sicher, dass vom 1. November weitere Impulse ausgehen und noch mehr Frankfurter von dieser Welle der Hilfsbereitschaft mitgerissen werden“, sagt Peter Feldmann.

 

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INFO I:

 

Information zur Situation der Flüchtlinge in Frankfurt

 

Zurzeit sind in Frankfurt rund 2.500 Asylbewerber, Kontingentflüchtlinge und unbegleitet minderjährige Flüchtlinge an 125 Standorten untergebracht. Die Flüchtlinge erhalten von der Stadt Frankfurt Leistungen zum Lebensunterhalt sowie eine Kleiderbeihilfe und bekommen eine Unterkunft in Wohnungen, Wohnheimen, Hotels, Containeranlagen und seit kurzem auch in einer Turnhalle zugewiesen. Es gibt einen Sozialen Dienst, der die Menschen bei der Regelung ihrer Angelegenheiten unterstützt. Unbegleitet minderjährige Flüchtlinge werden vom Jugend- und Sozialamt in Obhut genommen und nach den Maßgaben der Jugendhilfe betreut.

 

Wer sich mit anderen interessierten Bürgern austauschen und am Aufbau von Angeboten mitwirken will, kann sich über Facebook der Gruppe „Refugees welcome – Frankfurt a. M. zeigt Herz für Flüchtlinge“ anschließen. Per E-Mail sind die Initiatoren unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu erreichen.

 

INFO II:

 

Voraussichtlich am 22. September wird die Homepage freigeschaltet, die Informationen zur Situation von Flüchtlingen in Frankfurt und Möglichkeiten der Integration bündelt. Bürger können sich dann über die Webseite http://www.frankfurt-hilft.de und gegebenenfalls auch telefonisch informieren und beraten lassen, wenn sie selbst aktiv werden wollen. Am 21. Oktober findet der erste Informationsabend von „Frankfurt hilft“ um 19.30 Uhr in der Mainzer Landstraße 405 statt. Die Mitarbeiter von Frankfurt hilft informieren über die Lage der Flüchtlinge in Frankfurt und Möglichkeiten des Engagements. „Frankfurt hilft“ ruft auch zu Geldspenden auf und hat dazu eine Liste veröffentlicht, die wir als Info III abdrucken.

 

 

INFO III: