Am Sonntag, 13. September 2015, 11.00 Uhr im Stadion am Brentanobad, Frankfurt-Rödelheim

 

Hartwig Handball

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der beste Beweis, wie sehr der Frauenfußball die öffentliche Welt verändert hat, ist, daß ein normales Bundesligaspiel des 1. FFC live im hr-fernsehen übertragen wird. Das hindert dennoch keinen Besucher, der die Fußballerinnen direkt sehen kann, daran, ins Stadion am Brentanobad zu kommen, denn es ist und bleibt etwas anderes, das Spielgeschehen und die Spielerinnen auf dem Rasen ungefiltert zu sehen.

 

Und außerdem, so ganz 'normal' ist dieses Spiel eben nicht. Denn es treten zwei Spitzenmannschaften gegeneinander an, zwischen denen es in der Vergangenheit nicht nur Rivalität, sondern auch manches Scharmützel gab. Nur, in einem sind sich beide Vereine einig: sie werden dereinst die Museumsstücke sein, nämlich die Einrichtungen, die als reine Frauenfußballvereine es erst so weit gebracht haben, daß sich der Männerfußball der Bundesligavereine dazu 'herabließ', eigene Frauenfußballvereine zu installieren, in die auch einiges an Ressourcen gesteckt werden kann, wie es das Beispiel Bayern München und VfL Wolfsburg zeigt.Und wie das Leben so spielt, spielen diese beiden Lizensvereine an diesem Sonntag ebenfalls gegeneinander.

 

Doch jetzt volle Konzentration auf den Sonntag, bei dem wir auch mal verfolgen wollen, ob die gesammelte Politprominenz auch beim zweiten Spiel noch dabei ist. Denn zum Bundesligastart war das wirklich beeindruckend.Am dritten Spieltag der Saison 2015/16,

dem 13. um 11.00 Uhr, stehen sich ein ausgesprochener Klassiker des deutschen Frauenfußballs der 1. FFC Frankfurt und der 1. FFC Turbine Potsdam gegenüber. Die

Gäste aus Brandenburg, die mit einer 1:3-Niederlage beim FC Bayern München in die Saison gestartet sind, gewannen ihr Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 2:0.

 

Der 1. FFC Frankfurt ist einer von drei Klubs, die bislang die optimale Punktausbeute verbuchen konnten: Dem 2:0 gegen die SGS Essen folgte ein 1:0-Auswärtssieg bei der TSG 1899 Hoffenheim. Durch die weniger geschossenen Tore der Frankfurter liegen sie derzeit auf dem dritten Platz.

 

Es ist bereits das dritte Aufeinandertreffen der erfolgreichsten deutschen Frauenfußball-Klubs im Jahr 2015, das in der Heimstätte des 1. FFC Frankfurt stattfindet: Den letzten Vergleich in der Frauen-Bundesliga konnte der siebenfache Deutsche Meister am 15. Februar 2015 mit 5:1 für sich entscheiden. Im DFB-Pokal-Halbfinale gelang den Turbinen nur 45 Tage später mit einem 2:1-Sieg eine erfolgreiche Revanche. Insgesamt begegneten sich die beiden Klubs bereits 48 Mal: 21 Frankfurter Siegen stehen 20 des 1. FFC Turbine Potsdam gegenüber. Sieben Partien endeten unentschieden.

 

Und weil eben beide Mannschaften Spitze sind, wo eine Tagesform entscheidet, darf man vom Klassiker reden.

 

Beim 1. FFC Frankfurt fehlt neben Dzsenifer Marozsán, die sich nach ihrer bei der WM in

Kanada erlittenen Bänderverletzung im linken Sprunggelenk in der Reha-Phase befindet, auchTheresa Panfil: Die U20-Weltmeisterin von 2014 hatte sich während einer Trainingseinheit am letzten Dienstag einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und wurde bereits operiert.

 

 

 

STIMMEN ZUM SPIEL

 

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Uns erwartet mit dem Heimspiel gegen Turbine Potsdam ohne Zweifel die bislang schwierigste Aufgabe in der noch jungen Saison. Man muss gar nicht weit zurückblicken, um festzustellen, dass diese Partie eine besondere Brisanz mit sich bringt und es immer höchst intensiv zur Sache geht. So war es in allen Begegnungen, seit ich für den FFC als Trainer verantwortlich bin - und so wird es auch am Sonntag sein. Für uns geht es darum, die positiven Aspekte der beiden ersten Saisonspiele mitzunehmen und gleichzeitig jene Dinge zu verbessern, die bislang noch nicht optimal gelaufen sind. Wichtig ist, dass wir kompakt stehen, aggressiv gegen den Ball agieren und die eigenen Angriffe nicht nur - wie zuletzt in Hoffenheim - bis zum Sechzehner, sondern auch darüber hinaus sauber zu Ende spielen.

 

Uns erwartet ein Kampfspiel, in dem Kleinigkeiten den Ausschlag geben können und bei dem wir uns nicht zu sehr auf unseren Heimvorteil verlassen sollten. Auch hier hat die Vergangenheit gezeigt, dass jeder in der Lage ist, sich auswärts durchzusetzen. Dass in Svenja Huth und Bianca Schmidt zwei Spielerinnen, die noch vor wenigen Monaten mit uns die Champions League gewonnen haben, nun auf der anderen Seite stehen, sorgt noch einmal für zusätzliche Brisanz. Sie haben sich für diesen Schritt entschieden und nun müssen wir eben alles in die Waagschale werfen, damit die Punkte in Frankfurt bleiben. Ebenso verleiht uns der Kreuzbandriss von Theresa Panfil ein Plus an Emotion und Motivation: Auch für sie wollen wir das wichtige Spiel gegen Potsdam gewinnen!“

 

 

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Schon früh in der Saison steht mit dem Klassiker gegen Turbine Potsdam ein echtes Highlight auf dem Programm und wir brennen darauf, an einem Spieltag der Spitzenduelle einen wichtigen ,Big Point’ zu landen. Am Sonntag gilt es, an die Leistung aus dem letztjährigen Bundesliga-Heimspiel gegen die Turbinen anzuknüpfen und unsere noch junge Siegesserie auszubauen!“

 

Foto: Kerstin Garefrekes im letzten Heimspiel gegen Schalke (c) Hartenfelser A 2 Bildagentur

 

 

Info I

Die nächsten Spiele der Saison 2015/16:

26. 9. 2015, 14.00 Uhr PSV Freiburg – 1. FFC Frankfurt (2. Runde DFB-Pokal)

4. 10. 2015, 14.00 Uhr 1. FC Köln – 1. FFC Frankfurt

7. 10. 2015, 19.00 Uhr Standard Lüttich – 1. FFC Frankfurt

(Sechzehntelfinal-Hinspiel Champions League)

 

 

Info II:

 

Die 49. Auflage des ewig jungen Klassikers wird ab 11.00 Uhr live im hr-fernsehen übertragen.

Moderator ist Volker Hirth, Kommentator ist Florian Naß. Eine ausführliche Zusammenfassung wird ab 18.00 Uhr in der ARD-Sportschau zu sehen sein.

 

Auch das zweite Top-Spiel des Wochenendes, die Begegnung zwischen dem Deutschen Meister FC Bayern München und dem DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg, wird live übertragen: Eurosport und DFB-TV sind am heutigen Freitag, dem 11. September 2015, ab 17.45 Uhr auf Sendung.