Nach katastrophaler Leistung verliert die Eintracht Frankfurt beim FC Ingolstadt verdient mit 2:0

 

Jürgen Schneeberger

 

Ingolstadt (Weltexpresso) – Das waren klare Worte von Marco Russ, die dem Frankfurter Torhüter galten, klare Worte nach der mehr als schwachen Leistung beim Ingolstädter Spiel. Das bedeutet: Auch im vierten Spiel in Folge,bleibt die Eintracht ohne Sieg und das trotz der warnenden Worte von Armin Veh vorm Spiel. So wie es aussieht, hat ihm aber kein Spieler zugehört.

 

Die Schanzer, bis dahin noch ohne ein Heimtor und mit nur einem Pünktchen auf dem Heimspielkonto, gehen nicht gerade selbstsicher in die Partie. FC Trainer Hasenhüttel ist sich sicher, daß der Knoten bald platzen wird und der erste Heimsieg schon bald sein wird. So soll es auch kommen.

 

Auch die Eintracht hat sich für dieses Spiel viel vorgenommen, man will sich ja in der oberen Tabellenhälfte festsetzen und hat völlig unnötig die letzten Spiele Punkte liegen gelassen. Da, als sie noch gut spielten, die Eintrachtler. Diese Spiele soll nun der Sieg in Ingolstadt wettmachen, allerdings müssen hierfür drei Punkte aus Ingolstadt mitgenommen werden.

 

Der Gastgeber begann sehr mutig und setzten die Gäste ordentlich unter Druck. Die ersten 30 Minuten wurden zwar mächtig schnell gespielt, blieben aber ohne große Torchancen. Beiden Offensivreihen, fehlte es an Ideen. Nach 30 Minuten wurde das Spiel auch langsamer und es vermehrten sich kleine Fouls, die keinen ordentlichen Spielfluss zuließen. So ging es dann auch 0:0 in die Pause.

 

Nach der Pause fand Ingolstadt besser ins Spiel. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff, schoss Groß einen Freistoß ins Zentrum, den Benjamin Hübner an den linken Pfosten köpfte. Das machte nun Ingolstadt mutiger und sie versuchten weiter Druck aufs Eintrachttor zu machen. Auch die Eintracht führten die wenigen Möglichkeiten, die sie hatten, sehr schlampig aus, so daß sie diese Möglichkeiten verspielten, bevor es eine richtige werden konnte.

 

So ging das dann bis zur 78. Minute. Eintracht ist gerade mit einer Druckphase in Richtung Schanzer Tor beschäftigt, als es zum Gegenangriff kommt und Ingolstadts Groß einfach mal aus 20 Metern abzieht, den rechten Innenpfosten trifft und der Ball ins Netz fliegt.

Genau 6 Minuten später, verschätzt sich der bis dahin gute Eintracht Schlußmann beim rauslaufen und Lex braucht den Ball nur noch ins leere Tor zu schießen. Jetzt standen die Ingolstädter Fans Kopf. Bis zum Eintracht Spiel (8. Spieltag) gerade mal ein mageres Pünktchen und 0 Tore und jetzt nach 84 Minuten 3 Punkte und 2 Tore. Jetzt wurde im Ingolstädter Block "So ein Tag, so wunderschön wie heute" gesungen und das sogar verdient.

 

Fakt ist: Wenn Eintracht Frankfurt in Richtung Europa Pokal schielen will, müssen sie anfangen, wieder ihr Selbstvertrauen zu gewinnen. Denn der Tabellenplatz schielt eher ans Ende.

 

Nach der Länderspielpause spielt die Eintracht am Samstag den 17.10. gegen die wieder erstarkten Borussen aus Gladbach und Ingolstadt spielt am Sonntag den 18.10. beim VfB Stuttgart.

 

 

Stimmen zum Spiel

 

Eintracht Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen

Es ist eine große Enttäuschung. Wir haben über 90 Minuten keinen Druck entwickelt. Wir wollten das Spiel kontrollieren aber es war viel zu wenig Dynamik im Spiel. Es ergibt keinen Sinn, auf einzelne Spieler einzugehen. Wir hatten keinen Zugriff auf das Spiel und in der Zusammenfassung müssen wir anerkennen, dass Ingolstadt verdient gewonnen hat. Wir hatten jetzt 5 Auswärtsspiele und 3 Heimspiele und die Situation ist nicht befriedigend. Wir müssen uns einfach in der Leistung steigern, dass ist das Entscheidende. Die Präsenz vorne von Haris Seferovic können wir überhaupt nicht ersetzen.

 

Eintracht Sportdirektor Bruno Hübner

Für mich ist es total ärgerlich. Wir sind hierher gefahren und wollten das Spiel gewinnen. Wir haben jetzt bei den letzten zwei Spielen 5 Punkte liegen lassen. Wir treten also auf der gleichen Stelle. Wir haben eine große Chance vertan und das überwiegt momentan. Ingolstadt hat verdient gewonnen. Die wenigen Räume die wir hatten, haben wir nicht optimal genutzt. Es verbietet sich in der Tabelle nach oben zu sehen, wir müssen jetzt ganz schnell sehen, dass wir wieder unsere Form finden, die wir glaube ich ein bisschen verloren haben.

 

Kapitän Marco Russ

Das ist heute mit Abstand das schlechteste Spiel, wo ich jemals mitgespielt haben. Das Spiel war voll eine Frechheit. Man hat das auch an der Reaktion der Fans gemerkt. Wir haben schon Spiele verloren, wo sie trotzdem geklatscht haben. Heute haben sie gepfiffen und das zurecht. Wahnsinn, was wir da heute geboten haben. Wir haben uns vorm Spiel vorgenommen, Ingolstadt von Anfang an unter Druck zu setzen. Aber es war komplett anders rum. Ich dachte, ich habe das falsche Trikot an. Wir haben nie in unser Spiel gefunden und wenn wir mal die Bälle hatten, haben wir sie viel zu leicht verloren. Keiner von uns hat heute nur annähernd seine Leistung gebracht. Wir sollten uns alle bei Lukas Hradecky entschuldigen. Der ist die ärmste Sau. Er hält, was es zu halten gibt und alle anderen sollten sich mal selber fragen, ob sie mit ihrer Leistung zufrieden sind. Beim zweiten Tor muss Lukas versuchen an den Ball zu kommen; wenn wir vorher nicht schlafen, kommt er gar nicht in eine solche Situation. Genau so hat er uns auch schon viele Bälle gerettet.

 

Alex Meier

In der ersten Halbzeit, da war es, glaube ich noch ganz okay, da hatten wir das Spiel noch ein bisschen im Griff gehabt. Die zweite Halbzeit war wieder schlecht und wir haben kämpferisch nicht dagegen gehalten und deswegen verdient verloren. Wir müssen das Spiel jetzt in der Länderspielpause erst mal sacken lassen und sehen, woran es liegt. Die erfahrenen Spieler haben heute versagt und mehr kann man dazu nicht sagen.

 

Eintracht Trainer Armin Veh

Gratulation an Ingolstadt. Ich hatte vorm Spiel gesagt, dass dieses Spiel für uns ein sehr wichtiges Spiel ist. Leider hat die Mannschaft nicht gemerkt, wie wichtig das Spiel war. Das war viel zu wenig und enttäuschend. Wir hätten heute in eine Richtung gehen können, die durchaus positiv ist, haben wir aber nicht geschafft. Wir hatten eigentlich das Spiel total im Griff gehabt, obwohl es von beiden Seiten her kein gutes Spiel war. Es waren unglaublich viele Fehlpässe und es war auch kein gutes Bundesligaspiel. Wir hatten auch die Möglichkeit, in Führung zu gehen und ansonsten hätten wir auch nicht viel zugelassen. Aber auch hier wurde dann nicht der entscheidende Pass gespielt. In der zweiten Hälfte ist dann Ingolstadt besser ins Spiel gekommen meine Mannschaft ist mit ihren Möglichkeiten unheimlich leichtfertig umgegangen. Ingolstadt war gieriger und aggressiver, deswegen haben sie auch verdient gewonnen. Wir dürfen nicht nur sagen, dass wir den Willen zum Gewinnen haben, wir müssen es auch auf dem Platz zeigen.

 

FC Ingolstadt Trainer Ralph Hasenhüttl

Wir haben heute gegen einen Gegner gespielt, der in der Offensive gute Qualität hat, wo es zählte, ihn abzubremsen. Wir hatten in der ersten. Halbzeit die eine oder andere Möglichkeit, die wir hätten besser ausspielen müssen. Aber da fehlt uns im Moment so die Leichtigkeit, aber das kommt daher, weil wir Zuhause bis jetzt noch nicht gewonnen hatten. Der Sieg ist nicht ganz unverdient und die drei Punkte tun uns sehr gut.

 

 

Foto: © Jürgen Schneeberger