Carsten Wenzel erzählt die Geschichte der Stadtmauer von Nida und ihres Umfelds im nördlichen Frankfurt am 25. Oktober

 

Susanne Sonntag

 

Nida, römische Stadt (Weltexpresso) - Sie war rund 2,8 km lang, 6 bis 8 Meter hoch und besaß von Türmen geschützte Tore: die älteste Stadtmauer auf dem Boden der Stadt Frankfurt. Sie umschloss die größte Siedlung römischer Zeit nördlich des Mains, das antike Nida auf dem Gebiet des heutigen Heddernheim, mit einer Fläche von 50 Hektar und vermutlich rund 4. bis 5.000 Einwohnern.

 

Aber warum errichtete man den Mauerring um die Stadt im Hinterland des Limes? Der Bau war zweifellos mit hohen Kosten und Arbeitsaufwand für die Bevölkerung der antiken Kleinstadt verbunden und bedurfte noch dazu eine Genehmigung von höchster Stelle.

 

Sollte die Mauer in erster Linie Schutz vor feindlichen Angriffen bieten oder entstand sie gar erst nach einem germanischen Einfall in das Limesgebiet 233/235 n. Chr.? Oder war ihr Bau vor allem Ausdruck des Wohlstandes Nidas zu Beginn des 3. Jahrhunderts n. Chr.? Die Hintergründe für diesen Mauerbau vor 1.800 Jahren beleuchtet eine Führung mit dem Archäologen Carsten Wenzel am Sonntag, 25. Oktober, ab 11 Uhr im Archäologischen Museum. Sie führt in eine Zeit der Blüte der Limesregion, in der bereits erste Anzeichen eines radikalen Umbruchs erkennbar sind.

 

Das alles wird auf dem Hintergrund geschildert, daß Nida der Hauptort der Civitas Taunensium war, was heute dem Frankfurter Stadtteil Heddernheim entspricht. Berühmt ist der Limes, der nach Norden hin das Römerreich abschloß. Der Grenzwall verläuft quer über den Taunus, weil just hinter Nida es nach Norden geht, weil die nordöstlich gelegene Wetterau als Kornkammer geschützt werden mußte. Immerhin hielt sich Nida bis rund 260 n. Chr.. Auf dem Heidenfeld hat man dann erst im 20. Jahrhundert bei den großen Wohnungsvorhaben von Stadtbaurat Ernst May mit der RÖMERSTADT erneut besiedelt und bei den Arbeiten die weithin unberührten Überreste von Nida im Boden gefunden.

 

 

FOTO: © Archäologisches Museum

 

INFO:

Führung durch Carsten Wenzel am Sonntag, 25. Oktober, ab 11 Uhr im Archäologischen Museum Frankfurt. Die Teilnahme ist kostenfrei, der Eintritt ins Museum kostet 7, ermäßigt 3,50 Euro.