Oberbürgermeister Peter Feldmann: beim Spatenstich in Friedberg für 115 Wohnungen der ABG
Cordula Passow
Friedberg (Weltexpresso) – Die Großstadt Frankfurt wächst seit Jahren aus den Leisten, sprich: die Eingemeindungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, denen andere Städte wie Berlin ihren ausreichenden Platz verdanken, waren in der Mainstadt einfach zu gering angelegt, weshalb jetzt die politische Absicht umgesetzt wird, von Frankfurt aus im Umland zu bauen.
Das paßt aus mehreren Gründen gut. Denn Frankfurt gilt inzwischen – und dafür sorgt der jetzige Oberbürgermeister Peter Feldmann hervorragend – als Bindeglied in der Region und nicht mehr als die hochnäsige „Weltmetropole“, die anderen das Wasser abgräbt. Das neue Projekt ist wirklich wie bestellt. Das Wohnungsbau-Projekt der ABG Frankfurt Holding in Friedberg liefert nämlich „den Beweis für den Zusammenhalt der Metropolregion“, hat Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann am Montag, 18. Januar, den Bau neuer Wohnungen in der mittelhessischen Kreisstadt gewürdigt.
„Wir können die Dynamik der Metropolregion nur entfalten, wenn alle sich dafür verantwortlich sehen“, hob das Stadtoberhaupt beim Spatenstich in den beiden Quartieren „Am Dachspfad“ und im „Karlsbader Carr“ hervor. Gemeinsam mit seinem Kollegen Keller lobte Feldmann die zunehmende Zusammenarbeit der Kommunen in der Metropolregion, die sich bei diesem nicht alltäglichen Projekt in Friedberg erfolgreich fortgesetzt hat.
„Dieses Projekt ist ein Meilenstein für die interkommunale Zusammenarbeit“, betonte Friedbergs Stadtoberhaupt Michael Keller: „Mit den neuen Wohnungen wachsen die beiden Nachbarstädte am Main als zentrale Bestandteile der Metropolregion noch weiter zusammen.“ Damit lasse sich gemeinsam Druck vom Wohnungsmarkt nehmen.
„Diese Wohnungen helfen dem gesamten Ballungsraum Rhein-Main angesichts des in allen Kommunen verbreiteten Mangels“, betonte ABG-Geschäftsführer Frank Junker. „Wir kümmern uns beim Wohnen in der Region stets um die richtige Mischung und werden eine ausgewogene Sozialstruktur schaffen – nach unserem Motto ,Wohnen für Alle‘.“ Es gehe darum, „neue Wege zu suchen“, hob Junker hervor. Wohnungsbau sei „urban und versteht Städte und Gemeinde angesichts unserer aktuellen Herausforderungen nicht als vereinzelte Inseln“, vielmehr gehörten sie zusammen. Auch an anderen Standorten des Rhein-Main-Gebiets habe sein Unternehmen bislang mit dem Bau neuer Wohnungen ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht. Junker nannte in diesem Zusammenhang Projekte in Mörfelden-Walldorf, Sulzbach und Offenbach.
In Friedberg werden die neuen Wohnungen auf den Losen 1 und 4 auf Grundstücken der früheren Housing Area errichtet. Auf Los 1 entstehen in dem Quartier Karlsbader Straße/Im Wingert/Am Dachspfad 68 Wohnungen mit 5.800 Quadratmetern Wohnfläche. Gebaut werden viergeschossige Mehrfamilienhäuser nach Plänen des in Friedberg ansässigen Büros Freilinghaus Architekten.
Los 4 findet sich in unmittelbarer Nachbarschaft und ist eingegrenzt von der Königsberger Straße/Tepler Straße/Am Dachspfad. Dort baut die ABG 47 Wohnungen mit knapp 3.900 Quadratmetern Wohnfläche. Sie entstehen in dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern. Sämtliche Wohnungen verfügen über Zugänge zu den Gärten im Erdgeschoss oder Balkone. Zu ihnen gehören Stellplätze für Autos und Fahrräder.
Die Wohnungen werden im Passivhaus-Standard errichtet. Mehr als 2.500 Passivhauswohnungen hat die ABG mittlerweile realisiert. In diesen Wohnungen fallen nur minimale Heizkosten an. Die ABG versteht sich als Wegbereiter der Energieeffizienz. 6618 Wohnungen will die ABG bis zum Jahr 2020 errichten, 2533 davon gefördert. Das entspricht einem Anteil von mehr als 38 Prozent. Entsprechende Beschlüsse mit einem Investitionsvolumen von gut 2,1 Milliarden Euro hat der Aufsichtsrat der Wohnungsbaugesellschaft gefasst.
Das Projekt nimmt man als einen Tropfen auf dem heißen Stein wahr. Natürlich muß die Stadt noch sehr viel mehr unternehmen – und tut das auch. Sie strickt aber auch über Kreuz. Denn neben dem Wohnungsbau und dem sozialen Wohnungsbau geht es in Frankfurt auch um Eigentumswohnungen. Dazu im nächsten Artikel mehr.