Ein torloses Unentschieden im Heimspiel Eintracht Frankfurt gegen FC Schalke 04, Teil 1

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – So weit sind wir schon. Da ist man schon mit einem Punkt zufrieden, zufrieden nämlich, daß dies nicht erneut eine Heimniederlage wurde, immerhin bei einem Gegner wie Schalke erwartbar – nur an diesem Tage nicht, denn die Schalker waren geschwächt nach Frankfurt gekommen. Erstmals von den eigenen Fans beim letzten Spiel am Donnerstag  ausgepfiffen

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So weit sind wir wirklich schon, daß wir als erstes davon erzählen, daß sich doch die Eintracht in der zweiten Halbzeit gestreckt habe, richtig angegriffen hat und daß es doch viele Torchancen gegeben habe. Alles richtig, aber unterm Strich: nichts herausgekommen. Und das tut dann fast noch mehr weh, als die absolute Niederlage, denn das Wörtchen 'wenn', das kennen Sie alle aus dem alten Spruch: Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre, wär.…

 

Zusätzlich muß sich die Eintracht Sorgen machen, wenn zu einem Spiel der Schalker Königsblauen nur noch 43 500 Zuschauer kommen. Die über 8 000 Zuhausegebliebenen konnten ja nicht wissen, wie miserabel deren Kondition und Spielmöglichkeiten an diesem Tag waren. Eigentlich wäre, ja genau 'wäre', das die Voraussetzung gewesen, daß die Eintracht munter aufgespielt hätte. Denn Eintracht Frankfurt hat Druck. Mit zwei Punkten mehr als die Werderaner auf dem Relegationsplatz ist der Abstiegsplatz sehr nahe, zumal die Englische Woche am Mittwoch die Eintracht nach Berlin führt, wo Hertha BSC eine wochenlange Siegesserie inzwischen schon auf den dritten Rang führt.

 

Also, gut, auch ein paar Worte zum Spiel, die sich kaum lohnen. In der 4. Minute gab's die erste und lange Zeit einzige Aufregung, denn Klaas-Jan Huntelaar schoß fulminant, aber ergebnislos aufs Eintrachttor. Die brauchten wirklich 20 Minuten, um zu reagieren und Marco Russ nahm den Freistoß von Szabolcs Huszti mit dem Kopf und der Ball prallte an der Latte ab. Sicher, das Tor war nahe und hätte viel verändern können. Gleich drei Minuten drauf war es erneut Huszti, der mehr als 10 Meter vorm Schalker Tor draufdrosch. Zuviel gedroschen, zu wenig gezielt geschossen. Dann war es wieder Russ, der in der 41. Minute erneut Richtung Tor köpfte – der Ball aber weit vorbei ging.

 

Den torlosen Pausenstand versuchten die Eintrachtler in der zweiten Halbzeit etwas mutiger Richtung Sieg zu verändern. Immerhin hatten sie am torlosen Schluß doch elf Torschüsse (viermal Haris Seferovic, der überhaupt am wachsten schien) versucht – gegenüber nur sieben der Schalker. Die aber waren entschiedener bei ihren Ballaktionen und gewannen auch mehrzahlig die Zweikämpfe. Wahrscheinlich war es falsch, daß Alexander Meier so oft von hinten nach vorne marschierte, also derjenige war, der die Bälle holte, denn er hatte dann vorne einfach zu wenig Spielraum, sie auch ins Tor zu schießen. Er ist der ideale Abstauber und man sollte ihn deshalb an der Spitze plaziert lassen, damit er zuschlagen kann.

 

Es wäre gegen die kopflos auftretende und kaum wiederzuerkennende Mannschaft des FC Schalke die richtige Strategie gewesen, Druck zu machen, echten Siegeswillen in den Köpfen und Beinen zu haben und drauf los zu schießen. Es blieb nur beim Drauflosschießen – und daß noch dazu in Maßen. Was nützt es, wenn die zweite Halbzeit überwiegend vor dem Schalker Tor stattfindet, wenn daraus kein Tor wird.Festzuhalten ist, daß die Eintracht einem Tor näher schien, auch verdient gewonnen hätte, wäre eines gefallen. So aber bleibt das nur Gerede.

 

Schlimm, daß dann noch Carlos Zambrano ausfiel, der in der 71. Minute als Haupt der Abwehr verletzt vom Platz mußte. Die Schalker konnten dies nicht nutzen. Der Eintracht aber nutzt der eine Punkt wenig, selbst mit drei Punkten wären sie nicht gerettet, aber hätten doch mit den Lilien aus Darmstadt und dem FC Augsburg gleichgezogen.

 

So aber dustere Zukunftsaussichten. Ach so, von 'den kleinen Schritten' sprach Trainer Veh, um den es in den beiden nächsten Artikeln auch geht. Fortsetzung folgt.