Eintracht Frankfurt siegt souverän mit 4:1 gegen Hansa Rostock

 

Des einen Freud‘  ist des anderen Leid! So kann man die Gefühle der Anhänger beider Mannschaften, vor allem des zu Gewaltaktionen neigenden Fanteils formulieren. Muß denn der erste Heimsieg der aus der Ersten Liga abgestiegenen Eintracht ausgerechnet gegen die Rostocker, in die Zweite Liga aufgestiegen, passieren?, dachten der Anhänger wohl.  Mit einem Feuerwerk feierte darum der abgetrennte Block der Rostocker ihre Halbzeitniederlage von 1:0 schon in der Pause. Rot und grün prasselte es in die Luft und auf den Rasen; bengalische Feuer verstärkten die Rauchentwicklung, so daß kaum mehr etwas zu sehen war und das Spiel verspätet fortgesetzt wurde. Eintrachttormann Nikolov, der auf diese Seite wechselte, hatte die Nebelfolgen auszubaden. 

Der Trainer von Hansa Rostock , Peter Vollmann, entschuldigte sich anschließend dafür, eigentlich hätte er andere Aufgaben, teuer wird es für Rostock sowieso, die Frage aber bleibt, wie überhaupt diese auswärtigen Zuschauer ihr Material durch die Leibesvisitationen, der sich jeder Stadionbesucher unterziehen muß, durchschleusen konnten. Und jetzt zum Fußball, den es bald nicht mehr geben wird, wenn sich solche Unsitten ausbreiten. 

46 Minuten mußten die 38 500 Zuschauer warten, bis die Eintracht zu dem Spiel auflief, das sie in den ersten fünf Minuten geboten hatte. Ein rundherum spielschöner Fußball, intelligent, schnell, torgerichtet und hervorragend im Zusammenspiel der einzelnen Spieler, die sich teilweise noch kaum kennen. Es ist nämlich schwierig inzwischen, die bekannte Mannschaft der Eintracht Frankfurt noch in ihren laufenden personellen Veränderungen zu verfolgen. Mohamadou Idrissou heißt derjenige, der an der positiven Entwicklung Anteil hat und nach knapp 70 Sekunden die Eintracht mit 1:0 in Führung brachte.  

Ein Tor aus einem Guß. Kapitän Pirmin Schwegler hatte den Eckstoß gut nah dem Fünfmeterraum hineingegeben und Idrissou nutzte die Chance und schoß mit Rechts, nicht sein favorisierter Fuß. Das gesamte Stadion wartete nun darauf, daß es so weiterginge. Aber was nach den munteren nächsten Minuten folgte, war eine Ödnis auf dem Fußballplatz, so daß sich sogar Eintrachttrainer Armin Veh nach dem Spiel für diese erste Halbzeit entschuldigte und es mit mentalen Problemen zu charakterisieren versuchte. 

Also hat er wohl in der Pause kräftig mental gearbeitet, denn eine andere Eintracht setzte dann fort. Der heute glücklose Ümit Korkmaz war ausgewechselt gegen Constant Djakpa, der ein inneres Revirement der Aufstellung mit sich brachte und der großen Anteil am besseren Spielverlauf hatte und in der 52. Minute Alexander Meier den Ball so paßgenau vor die Füße legte, daß dieser das 2:0 erzielte. Als in der 56. Minute erneut der Mann von der Elfenbeinküste Djakpa den Ball vors Tor brachte, reagierte der Kameruner Issidrou artistenreif und brachte sein Bein in die richtige Schußposition und es stand 3:0. Das könnte so weitergehen, war das, was in der Luft lag. 

Die Eintracht jedoch ließ die Luft raus und ließ es zu, daß Hansa in der 71. Minute Luft holte und zum 3:1 durch Tobias Jänicke aufschloß, wobei Torhüter Oka Nikolov einmal nicht gut aussah, denn er hatte den Ball zwar gehalten, aber nicht festgehalten, was die Toraktion erst möglich machte. Teufelskerl Djakpa war es dann erneut, der das 4:1 verursachte. Alle sahen den Schuß, er wurde an der Tafel als Schütze angezeigt, est im Nachhinein erfuhr man und sah es im Video, daß sein Schuß vom Rostocker Holst abgewehrt werden sollte, was dem nicht gelang, so daß dieser nun als letzter vom Ball berührt, als Torschütze gilt, was Eigentor bedeutet. Moralisch aber ist es ein Treffer für Djakpa, der zusammen mit Idrissou überragender Spieler der Eintracht war. Fortsetzung am Montag, 26.9.2011 in Dresden.

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Claudia Schubert