Eintracht Frankfurt watscht mit 3:1 Union Berlin ab

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Abwatschen und dann nur 3:1? Gerade diese Differenz stellt sehr deutlich den Spielverlauf dar, in der die Eintracht nach der ersten Halbzeit mit 5:0 hätte führen müssen, stattdessen in der 75. Minute auf einmal mit einem 2:1 noch in die Gefahr kam, sich ein Unentschieden einzuhandeln, worauf sich Eintracht Trainer Armin Veh nach eigener Aussage „in den Hintern gebissen“ hätte. So weit mußte es nicht kommen, denn die so überlegen spielende Eintracht, die für rund 15 Minuten Union Berlin auch mal Fußballspielen ließ, besann sich, woraufhin schnell durch den gerade eingewechselten Erwin Hoffer in der 90. Minute vor 35 100 Zuschauern das 3:1 fiel.

 

Begonnen hatte es mit einer leichtfüßigen, ja geradezu eleganten Spielweise, die in schnellen Zügen die Eintracht vor das Berliner Tor brachte. Dabei blieb es, denn die Torgefährlichkeit war für die erste halbe Stunde abhanden gekommen, was nicht ganz stimmt, denn die Versuche waren schon tauglich, aber führten jeweils am Tor vorbei. Von den im Spiel insgesamt 18 Torschüssen auf Eintrachtseite hätte Alexander Meiers Schuß in der 12. Minute, der direkt vor dem Tor abgeschossene Ball von Mohamadou Idrissou in der 21. und Gekas Versuch in der 25. Minute unter normalen Umständen ins Tor gehen müssen. Das passiert der Eintracht übrigens sehr häufig, daß sie aus Chancen keine Tore machen kann und dann aufgibt.

 

Diesmal jedoch ließ sie mit dem Feuerwerk manchmal etwas verspielter, aber immer nach vorne drängender Züge nicht nach und als Constant Djakpa gekonnt eine Vorlage servierte, brach Theofanis Gekas den Bann und staubte nach einer halben Stunde zum 1:0 ab. Unhaltbar für Tormann Jan Glinker, der an diesem Tag viel zu tun bekam und auch sieben Minuten später machtlos gegen den Köpfer von Alexander Meier, eigentlich war es ein mit der Stirn transportierter Ball, der den Halbzeitstand 2:0 einläutete und Meier mit sieben Treffern zu den besten Schützen der Zweiten Liga an diesem Freitag machte.

 

Zwar engagierten sich die Frankfurter auch nach der Pause, aber merklich gedämpfter und wie die Spieler danach in Eigenkritik zugaben, im Gehabe derer, die den Sieg schon in der Tasche zu haben glaubten und das Spielfeld eher verwalteten, als nach vorne drängend daraus einen Kampf zu machen. Das rächte sich. Denn erstmals konnte auch die Union der Zweiten Liga angemessen Fußball spielen, was dann mit dem 2:1 in der 75. Minute durch Christopher Quiring belohnt wurde und durchaus als Fanal für die Spieler galt, auf einen Ausgleich zu setzen.

 


Da endlich kam die Eintracht wieder in Gang und wie sie das machte, erneut einen Klassefußball zu liefern, zeigt, daß es ein mentales Problem ist, wenn sie zwischendurch so absackt. Denn das, auch dies muß man deutlich konstatieren, hätte bei einer anderen Mannschaft als 1. FC Union Berlin zu schärferen Konsequenzen geführt. Die Eintracht ist also auf dem richtigen Weg, ihr erster Platz allerdings ephemer, daß sie bis Sonntag, spätestens Montag nicht mehr Tabellenführer sein wird, ist allerdings nur ein Problem der Fans. Armin Veh setzt auf Nachhaltigkeit. Dabei wird dann entscheidend sein, wie es dem Trainer gelingt, diese technisch hochwertigen Fußballkombinationen seiner Mannschaft über 90 Minuten möglich zu machen.

 

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Claudia Schubert