Eintracht Frankfurt kommt in Leverkusen mit 3:0 unter die Räder, Spielbericht

 

Jürgen Schneeberger

 

Leverkusen (Weltexpresso) - Bayer 04 Leverkusens Siegesserie hält weiter an und macht den Abstieg von Eintracht Frankfurt fast perfekt. In der ersten Halbzeit konnten die mitgefahrenen Frankfurter Anhänger noch von Punkten träumen. Die Eintracht kämpfte und biß sich immer besser ins Spiel und ist der Führung näher gewesen als die Werks Elf.

 

Leverkusen macht zwar irgendwie das Spiel, ohne aber gefährlich zu sein. Die Eintracht macht Leverkusens Offensivbemühungen mit viel Laufarbeit zunichte. Bayer versucht noch ihren Spielrhythmus zu finden und die Eintracht steht hinten sehr gut und lässt nichts zu. Die Eintracht wird immer mutiger und erspielt sich immer wieder Tormöglichkeiten.

 

Aber wenn man mal sieht, dass die Eintracht in den letzten 13 Spielen (Rückrunde) gerade mal 8 Tore geschossen hat und davon alleine 3 Tore im Wolfsburgspiel, brauchten die Frankfurter Fans sehr viel Überzeugungskraft, um an ein Tor ihrer geliebten Eintracht zu glauben. Die Eintracht immer wieder über die rechte Seite gefährlich und hätte auch zu diesem Zeitpunkt schon längst die Führung verdient. Da die Eintracht wollte, aber nicht konnte, ging es mit einem 0:0 zum Pausentee.

 

Nach der Pause, ließ Trainer Kovac den völlig unauffälligen Marc Stendera in der Kabine und schickt Sony Kittel ins Spiel. Auch nach der Pause blieb Leverkusens Offensivgeist aus. In der 57. Minute dann die größte Torchance für die Eintracht. Nach einer Flanke von links, knallt Kittel frei vorm Tor den Ball um ein paar Zentimeter links am Tor vorbei!!

Jetzt reagiert Roger Schmidt. Er nimmt Calhanoglu aus dem Spiel und bringt Stefan Kießling.

 

Dann in der 60. Minute die nächste sehr gute Möglichkeit für die Eintracht. Kittel wurstelt sich durch, bringt irgendwie den Ball zu Aigner, der kommt aber aus 7 Meter frei vorm Tor nicht an Leno vorbei.Die 70. Minute ist dann die Zeit von Leverkusens Kevin Kampl. Er kommt für Chicharito ins Spiel, bekommt sofort den Verteidigungsversuch von Marco Russ voll volley auf den Fuß und der Ball schlägt zum 1:0 für Bayer ein.

 

Genau 6 Minuten später schlug es wieder im Eintracht Gehäuse ein. Bellarabi setzt sich gegen Abraham durch, läuft in den Sechzehnmeterraum und legt exakt auf den mitgelaufenen Brandt, der aus sieben Meter eiskalt den Ball ins Netz hämmert. Das 2:0 ist für die Eintracht sehr hart, über weite Strecken des Spiels eine tolle Leistung gebracht und wieder das Tor nicht getroffen.

 

Das 3:0 in der 90. Minute war dann nicht mehr so interessant. Bellarabi schießt aus 20 Meter, flach ins linke Eck.

 

Leverkusen war nicht für 3 Tore besser als die Eintracht. Aber wenn eine Mannschaft ihre Chancen nicht nutzt und keine Tore macht, steigt sie ganz klar ab. Die Eintracht kann sich aus eigener Kraft nicht mehr retten. Sie kann nur hoffen, dass andere Mannschaften im Tabellenkeller auch Federn lassen.

 

Bayer Leverkusen empfängt am nächsten Wochenende Schalke 04 und die Eintracht muss Zuhause gegen Mainz 05 antreten, die am Sonntagabendspiel gegen Köln verloren haben und dementsprechend aufgelegt sein werden .

 

Stimmen zum Spiel

 

Heribert Bruchhagen

 

Ich bin heute sprachlos, weil wir beim Stand von 0:0 Chancen hatten, um in Führung zu gehen. Es wäre auch das richtige Rezept gewesen, um mit einem Tor hier Punkte zu holen. Das ist uns nicht gelungen und in diesen Situationen hat man wieder gesehen, dass wir nicht torgefährlich genug sind, um unsere riesigen Chancen wie von Kittel so wie auch von Aigner zu nutzen. Das sind Chancen, die man auswärts nutzen muss, wenn man was holen will. Das haben wir aber nicht getan und wegen der anderen Ergebnisse, stehen wir mit dem Rücken zur Wand. Es wird sicherlich sehr schwierig werden, aber wir werden nicht aufgeben und werden die sehr geringe, aber immer noch vorhandene Chance mit aller Macht versuchen zu nutzen. Wir haben kompakt und mutig gespielt und das werden wir in die letzten Spielen, die wir haben, auch versuchen reinzustecken.

 

 

Bruno Hübner

 

Die letzten zwei Spieltage ist alles gegen uns gelaufen. Ich glaube, dass die Mannschaft heute ein ganz ordentliches Spiel gemacht hat. Für die Mannschaft ist es auch brutal, wenn sie beim Spiel eingeblendet bekommt, wie es in den anderen Stadien steht. Wir wussten schon, dass es heute für uns ganz schwer wird, haben aber schon gedacht, dass die Konkurrenz ein paar Punkte lässt. Aber sie haben gepunktet und von daher ist die Situation ziemlich schwierig geworden. Wir werden auf keinen Fall aufgeben und wir müssen sehen, dass wir zu mindestens Drittletzter werden.

 

 

Marco Russ

 

Jetzt bekommen wir die Quittung, weil wir uns auf andere Mannschaften verlassen haben. Die anderen holen jetzt die Punkte und wir können den Klassenerhalt nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Der Punkt ist, dass wir vorne keine Tore machen und hinten Tore bekommen. Was bedeuteten, dass wir immer dem Rückstand hinterher laufen müssen. Wenn wir ein wenig cleverer und zielstrebig gewesen wären, hätten wir das Tor gemacht. Wir haben jetzt noch vier Spiele und wir müssen es noch irgendwie so hindrehen, dass wir beim letzten Spiel in Bremen noch ein Endspiel hinbekommen.

 

 

Niko Kovac

 

Meine Mannschaft hat - wie auch letzte Woche - über 70 Minuten ein tollen Kampf hingelegt und wir haben Leverkusen vor große Probleme gestellt. Wir hatten bis zum 1:0 nichts zugelassen, aber es ist immer dasselbe. Wir machen unsere Chancen nicht rein und so eine top Mannschaft wie Leverkusen macht halt das Tor. Ich kann wieder nur sagen, dass die Mannschaft alles gegeben hat, sich aber selber nicht belohnt. Die Situation wir jetzt für uns immer schwieriger.

 

 

Roger Schmidt

 

Es war heute ein sehr enges Spiel, wir hatten das Spiel gefühlt unter Kontrolle. Wir hatten Probleme, uns Torchancen raus zu spielen, Frankfurt hat defensiv sehr gut gearbeitet und hat sich gute Konter gespielt. Dass es heute ein schweres Spiel wird, wussten wir. Es hätte auch anders ausgehen können. Hätte Sony Kittel seine Chance rein gemacht, wäre es für uns sehr schwer geworden. Das 3:0 spiegelt nicht den Spielverlauf.