Eintracht Frankfurt, Erste Liga, schlägt im DFB-Pokal den Zweitligisten Arminia Bielefeld 1:0, Spielbericht
Claudia Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Sagen wir es gleich. Ein glücklicher Sieg und einer, der hauptsächlich dem starken Verteidiger des Frankfurter Tors, Tormann Lukas Hradecky, zu verdanken ist, der an diesem Abend alles hielt.
Ach so, und Dany Blum, der sehr früh in der 6. Minute zu einem Tor kam, das dann Endergebnis 1:0 blieb. Und wenn während der Restspielzeit je Gefahr für die Bielefelder drohte, war es auch dem emsigen, torgefährlichen Blum zu verdanken.
Das Spiel wird nicht in die Annalen der Fußballgeschichte eingehen und auch nicht in die von Eintracht Frankfurt. Kampfbetont und durchaus siegesgewillt, fanden die Frankfurter dennoch nicht den Schlüssel, die mannhaft auftretenden Zweitligisten zu bezwingen. Aber am Schluß gilt nur das Ergebnis und dies bedeutet für Eintracht Frankfurt den Einzug in das Halbfinale des DFB-Pokals. Das letzte Mal fand dies in der Saison 2006/07 statt, wo Eintracht Frankfurt nicht nur zu den letzten vier Mannschaften gehörte, sondern gegen die Bayern sogar das Endspiel bestritt. Das verlor sie zwar, aber wir erinnern uns immer noch an unsere eigene Überschrift zur Berichterstattung über das Spiel: „Siegen heißt nicht, guten Fußball spielen“. Daraufhin hat nämlich ein Leser einen zehnseitigen Leserbrief wegen ‚Verunglimpfung der Bayernmannschaft‘ geschrieben, der echt komisch war.
Zurück zum Spiel, bei dem zuerst einmal auffiel, daß Trainer Niko Kovac bei der Eintracht auf fünf Positionen die Mannschaft gegenüber dem letzten Wochenende in Berlin (Niederlage) umgesetzt hatte und Makoto Hasebe, Haris Seferovic und Bastian Oczipka sogar überhaupt nicht aufgeboten waren. Spitze sollte Alex Meier sein, über rechts Dany Blum, über links Ante Rebic kommen. Die interessanten Passagen waren gleich am Anfang, als für beide Seiten Torchancen bestanden, wobei durchaus ein Elfer für die Eintracht drinnen war. Daß es zum Tor für die Eintracht kam, war Tawatha und Rebic zu verdanken, deren Bälle in die Bielefelder Abwehr hin und her gingen und schließlich dem linken Fuß von Blum zum Einsatz verhalfen. Seinen scharfen Linksschuß aus rund zehn Metern konnte der Bielefelder Torhüter Hesl nicht parieren.
Auch danach unternahmen die Frankfurter einiges, aber der Ball blieb meist auf der Strecke. Und die Versuche der Arminia führten auch nicht weiter. Aber sie versuchte bis zum Ende der ersten Halbzeit wenigstens, den Ball ins Tor zu bringen und hielt die Eintracht auf Distanz.
Nach Beginn der zweiten Halbzeit gab es auf beiden Seiten sofort Torchancen, doch der aufflackernde echte Fußballkampf verlor sich schnell. Die Eintracht überließ den Ostwestfalen den Ball, nur unterbrochen von schnellen Vorstößen von Blum, die immer wieder gefährlich waren, aber am Netz oder dran vorbei endeten. Auf jeden Fall war dies keine Partie verschiedener Fußballklassen, sondern eine auf dem selben Niveau, wobei der Einsatz der Bielefelder, erst recht nach dem Rückstand auffälliger war. Und dies war die Stunde des Frankfurter Schlußmanns Lukas Hradeckys. Als ob er eine Übungsstunde absolviere, so konnte er eins nach dem anderen die Bälle abwehren.
Und dann wurde überraschend in der 90sten Minute Marco Russ eingesetzt, was sich durch die Aufstellung im Kader potentiell angekündigt hatte. Mitgezählt waren es 285 Tage, die er pausieren mußte und nun nach dem gewonnene Kampf gegen den Krebs Marco Russ wieder unter dem Jubel der Zuschauer spielen konnte. Das war ein emotional bewegender Abschluß eines mittelmäßigen Eintrachtspiels, das mit Glück gewonnen wurde. Am Sonntag ist wieder Bundesliga und ebenfalls ein Heimspiel: um 15.30 wird der SC Freiburg erwartet.
Das Pokal-Halbfinale dagegen ist für den 25. April, und 26. April terminiert. Das Finale in Berlin findet am Samstag, den 27. Mai, statt.
Foto: (c) Jürgen Schneeberger