f SpidermanSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 13. Juli 2017, Teil 7

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Victor Tooms (Michael Keaton) hat einen guten Job. Er soll die Alien-Technologie entsorgen, die beim Angriff der Avengers in New York zurückgeblieben sind. Doch dann übernimmt eine von Tony Starks (Robert Downey Jr.) Firmen die Arbeit selbst und Tooms und seine Mitarbeiter sind ihre Jobs los.

Da Tooms noch etwas von der Alien-Technologie in seiner Werkstatt hat, zieht er sich damit zurück und beginnt zusammen mit seinen Leuten damit zu experimentieren.

Acht Jahre später kommt Peter Parker (Tom Holland) von seinem ersten Einsatz als Spider-Man nach New York zurück. Er durfte unter der Anleitung seines Mentors Tony Stark in "The First Avenger: Civil War" (2016) gegen die Gruppe um Captain America kämpfen.

Jetzt wird er zwar mit einem neuen Anzug ausgestattet, der von Tony Stark incl. einer Spinnen-Drohne ordentlich aufgestylt wurde, aber wegen seiner 15 Jahre auch gleich wieder zurück zu seiner Tante May (Marisa Tomei) und auf die Schulbank geschickt. Statt also die Welt zu retten, soll Peter erst einmal Fahrraddiebe fassen und Kleinkriminelle in seiner Umgebung dingfest machen. Peter ist sauer, da war er gestern ein Superheld und heute sitzt er nur noch auf der Ersatzbank. Dazu wird er auch noch von den Bewohnern wegen des Krachs beschimpft als er einen Diebstahl verhindert. Es ist also kein Wunder, dass Peter andauernd hinter Happy Hogan (Jon Favreau) her telefoniert, wann es denn für ihn endlich wieder einen "richtigen" Auftrag gibt. Happy ist genervt und legt inzwischen schon auf, wenn er nur Peters Telefonnummer auf dem Display sieht.

In der Schule merkt nur sein Kumpel Ned Leeds (Jacob Batalon), dass Peter nicht nur ein Stipendiat von Tony Stark ist sondern Spider-Man. Und da ist ja auch nur Peters neue Highschool-Flamme Liz (Laura Harrier), der er zu imponieren versucht und von der er hofft, dass sie ihn zum diesjährigen Schulball begleitet.

Eines Abends jedoch bekommt Peter es mit einer Gruppe von Bankräubern mit Avergers-Masken zu tun, die ihm mit ihren seltsamen Waffen doch sehr zusetzen. Es zeigt sich, dass der ehemalige Entsorgungsunternehmer Adrian Toomes sein Geld damit verdient, indem er die vor acht Jahren geklauten außerirdischen Artefakte zu mächtigen Waffen umbauen lässt, um sie dann auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.

Toomes, der sich Vulture nennt und für sich selbst einen Flugapparat - ähnlich dem von Falcon - gebaut hat, beginnt die New Yorker Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzten. Da niemand Peters Warnungen Ernst nimmt, muss er als Spider-Man versuchen, die Probleme selbst zu lösen und die Stadt zu retten. Doch wie kann Peter Parker diesen Spagat zwischen Superheld und High-School Kid schaffen?

Tom Holland ist in "Spider-Man: Homecoming" bereits der dritte Darsteller des Peter Parker nach Tobey Maguire (2002, 2004, 2007) und Andrew Garfield (2012, 2014). Er ist mit gerade 21 Jahren der jüngste Darsteller von Spider-Man und er kann auch ohne Probleme als 15Jähriger durchgehen. Da Spider-Man schon im letzten Captain America Film aufgetreten ist, wurde hier glücklicherweise auch die Vorgeschichte nicht wieder aufgewärmt, dass Peter von einer mutierten Spinne gebissen wurde und so zu seinen Superkräften kam.

Mit "Spider-Man: Homecoming" ist dem Regisseur Jon Watts ein stimmungsvoller und actionreicher Sommerfilm gelungen. Der Film bietet tolle Comic-Unterhaltung mit viel Humor und Spannung und er hat daneben einige prominente Gastauftritte von Charakteren aus anderen Marvel-Filmen - neben Robert Downey Jr. als Tony Stark und Jon Favreau als Happy Hogan auch noch Chris Evans als Captain America.

Trotz der Gastauftritte ist es ein Spider-Man- und kein Avengers-Film. Er ist eigentlich in keiner seiner 133 Minuten langweilig und er es schafft durchgehend zu unterhalten, da er neben dem Humor auch viel Action bietet und damit einfach nur richtig unterhaltsam ist. Vor allem wurde Tom Holland hier die Möglichkeit gegeben, Spider-Man als autonomer Charakter in einem eigenständigen Film zu zeigen.

Tom Holland schafft die Interpretation seiner Rolle hervorragend. Peter Parker ist diesmal ein unsicherer Teenager, der seinen Superkräften doch recht ambivalent gegenübersteht. Auf der einen Seite erlaubt er sich mit ihnen auch einige jugendliche Scherze, auf der anderen Seite ist er sich aber seiner Verantwortung durchaus bewusst und hadert auch mal mit seinem Doppelleben. Diese Zerrissenheit macht den Charakter nicht nur jugendlicher sondern auch menschlicher als seine Vorgänger.

Leider ist Spider-Mans Gegenspieler Vulture wieder kein Superschurke; eine schon bekannte Schwäche fast aller bisherigen Marvel-Filme. Michael Keaton spielt Victor Tooms zwar hervorragend, aber er wird ganz sicher nicht in die Riege der im Gedächtnis bleibenden Schurken aufsteigen. Das hat bis heute eigentlich nur Tom Hiddlestons Loki geschafft, dank Kenneth Branagh, der ihn im ersten Thor-Film von 2011 als Bösewicht von Shakespeare-Format angelegt hat.

Natürlich sollte man als Zuschauer wie bei Marvel-Filmen normalerweise üblich bis zum Ende des Abspanns sitzen bleiben. Auch hier kommen zwei zusätzliche Szenen, wobei die zweite eine Wiederaufnahme eines Running-Gags ist.

Insgesamt ist "Spider-Man: Homecoming" ein rund herum gelungener Film mit viel Witz, Tempo und Action, bei dem auch das 3D sehr gut gelungen ist. Er ist ein Sommerfilm für das jüngere Publikum aber auch Erwachsene werden daran ihren Spaß haben. Er erhebt ganz bewusst keine großen Ansprüche. Trotzdem ist "Spider-Man: Homecoming" nicht nur für Marvel-Fans absolut sehenswert.

Foto: Peter Parker alias Spider-Man (Tom Holland) © Sony Pictures Germany

Info:
Spider-Man: Homecoming (USA 2017)
Originaltitel: Spider-Man: Homecoming
Genre: Action, Science Fiction, Fantasy
Filmlänge: 133 Min.
Regie: Jon Watts
Drehbuch: Jonathan Goldstein, John Francis Daley, Jon Watts, Christopher Ford, Chris McKenna, Erik Sommers
Darsteller: Tom Holland. Michael Keaton, Marisa Tomei, Robert Downey Jr., Jon Favreau, Zendaya, Jacob Batalon u.a.
Verleih: Sony Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 13.07.2017