f banditsWunschfilmreihe von Nicolette Krebitz, Katja Riemann und Jasmin Tabatabai von Freitag, 1. September, bis Mittwoch, 27. September

Hanno Lustig

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Kino des Deutschen Filmmuseums ehrt regelmäßig Persönlichkeiten des deutschen Films einen Monat lang mit einer Carte blanche. Anläßlich des 20. Jubiläums von Katja von Garniers Film BANDITS um eine Frauenband, die aus dem Gefängnis flieht, haben Nicolette Krebitz, Katja Riemann und Jasmin Tabatabai jeweils drei Werke aus der Filmgeschichte ausgewählt, die sie besonders geprägt und beeinflusst haben.

Vor jedem Film wird eine Videobotschaft eingespielt. Am Sonntag, 24. September, sind die drei Schauspielerinnen persönlich zu Gast im Kino. Im Foyer des Deutschen Filmmuseums wird aus diesem Anlaß zur Vorstellung von BANDITS das originale, im Film eingesetzte Schlagzeug ausgestellt.

Nicolette Krebitz wünschte sich MADEMOISELLE mit der kürzlich verstorbenen Jeanne Moreau, Steven Spielbergs E.T. - THE EXTRA-TERRESTRIAL sowie THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE mit der jungen Jodie Foster.

Katja Riemann entschied sich neben dem Kultklassiker THE BLUES BROTHERS von John Landis für die Musik- Doku WHAT HAPPENED, MISS SIMONE? und für Susanne Biers Oscar®-gekröntes Drama HÆVNEN.

Jasmin Tabatabai wählte Jafar Panahis preisgekrönten Erstlingsfilm BADKONAKE SEFID, den Tanzfilm-Klassiker SINGIN' IN THE RAIN mit Gene Kelly sowie Ridley Scotts BLADE RUNNER, dessen Director's Cut vorgeführt wird.


Freitag, 1. September, 18:15 Uhr
WHAT HAPPENED, MISS SIMONE?
USA 2015. R: Liz Garbus Dokumentarfilm. 116 Min. Blu-ray. OmU

"My Baby Just Cares For Me" war der größte Hit der schwarzen Jazzlegende Nina Simone. Sie litt unter der Gewalt, der sie in ihrer Ehe ausgesetzt war - machte ihrer eigenen Tochter aber das Leben ebenfalls zur Hölle. An der Seite von Dr. Martin Luther King wurde Simone zu einer wichtigen Stimme für die Gleichberechtigung, doch stetige Grenzüberschreitungen und Gewaltaufrufe kosteten sie ihre Karriere. Das eindrucksvolle Portrait über eine getriebene Künstlerin feierte seine Premiere 2015 beim Sundance Filmfestival und auf der Berlinale.


Samstag, 2. September, 20:30 Uhr und Mittwoch, 6. September 18 Uhr
MADEMOISELLE
Frankreich / Großbritannien 1966. R: Tony Richardson.
D: Jeanne Moreau, Ettore Manni, Keith Skinner. 105 Min. 35mm. OmeU

Jeanne Moreau treibt als verführerische Femme Fatale ihr Unwesen in einem Dorf in der Provence: Heimlich legt die auf den ersten Blick sittsame Lehrerin Brände. Ein italienischer Holzfäller erobert derweil die Herzen der örtlichen Damenwelt, indem er sich besonders geschickt bei Löscharbeiten anstellt. Fortan häufen sich die Unglücke und das Dorf sucht mit allen Mitteln einen Schuldigen. Filmkritiker Peter W. Jansen würdigte die im Juli verstorbene Moreau: "Der Gang, die Augen, der Mund: Wie unter einem Brennglas finden sich die Insignien ihrer Kunst in MADEMOISELLE versammelt.".


Donnerstag, 7. September, 20:30 Uhr und Sonntag, 10. September, 20:30 Uhr
HÆVNEN In einer besseren Welt
Dänemark / Norwegen 2010. R: Susanne Bier.
D: Mikael Persbrandt, Trine Dyrholm, Markus Rygaard. 119 Min. 35mm. OmU

Jedes Jahr zieht es Anton nach Afrika: Mehrere Monate rettet der Arzt Menschenleben in einem sudanesischen Flüchtlingslager. Zurück in Dänemark erwarten ihn familiäre Probleme. Seit einem Seitensprung will seine Frau Marianne nichts von ihm wissen, und die Erziehung von Sohn Elias wird zur Zerreißprobe. In der Schule wird Elias gemobbt, bis er sich mit dem Außenseiter Christian verbündet - mit fatalen Folgen. Susanne Biers HÆVNEN wurde 2011 als Bester Fremdsprachiger Film mit dem Oscar® sowie dem Golden Globe ausgezeichnet und erhielt den Europäischen Filmpreis für die Beste Regie.


Freitag, 8. September, 18 Uhr
SINGING' IN THE RAIN
USA 1952. R: Gene Kelly, Stanley Donen.
D: Gene Kelly, Donald O'Connor, Debbie Reynolds. 103 Min. DCP. OmU

Die fröhliche Anni verkauft von morgens bis abends Fahrkarten am Berliner U-Bahnhof Wallensteinplatz. Der Postflieger Hans ist Nacht für Nacht von Berlin nach Hannover unterwegs. Eines Tages hat es Hans so eilig, dass er Anni das Geld für sein U-Bahn-Ticket schuldig bleibt. Anni ist empört und muss das Geld aus eigener Tasche erstatten. Doch in der Folge verlieben sich die beiden - auch wenn sie sich wegen ihrer unterschiedlichen Arbeitszeiten immer nur ein paar Minuten morgens und abends sehen können. Das Drehbuch für die charmante Musikkomödie stammt von Billy (damals noch Billie) Wilder.


Samstag, 9. September, 20:30 Uhr und Freitag, 15. September, 18 Uhr
BADKONAKE SEFID Der weiße Ballon
Iran 1995. R: Jafar Panahi.
D: Aida Mohammadkhani, Mohsen Kafili, Fereshteh Sadre Orafaiy. 85 Min. 35mm. OmU

BADKONAKE SEFID ist der erste Spielfilm von Regisseur Jafar Panahi, der in Cannes 1995 mit der Caméra d'Or für den Besten Debütfilm und dem Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet wurde. Die siebenjährige Razieh wünscht sich einen Goldfisch, der traditioneller Bestandteil des iranischen Neujahrsfestes ist. Mit ihrem Bruder fleht sie ihre Mutter an, bis diese ihnen ihre letzte Banknote überlässt. Auf dem Weg zur Tierhandlung erlebt Razieh so manches Abenteuer und verliert dabei das Geld. Mehrere Teheraner/innen versuchen zu helfen, während der Jahreswechsel immer näher rückt.


Sonntag, 17. September, 20:30 Uhr und Mittwoch, 20. September, 20:30 Uhr
THE BLUES BROTHERS
USA 1980. R: John Landis.
D: John Belushi, Dan Aykroyd, James Brown. 133 Min. DCP. OF

Dem christlichen Waisenhaus, in dem die Brüder Jake und Elwood aufwuchsen, droht die Schließung. Um die Einrichtung zu retten, aktivieren die Brüder ihre alte Band. Mit schwarzen Anzügen, Hüten und Sonnenbrillen sind die Blues Brothers fortan im Auftrag des Herrn unterwegs - hinterlassen aber eine Spur der Zerstörung. Die Verfolgungsjagden setzen bis heute ebenso Maßstäbe wie die Musikauftritte mit Ray Charles, James Brown, John Lee Hooker oder Aretha Franklin. Der Kultfilm von Regisseur John Landis basiert auf einer Sketchreihe der US-Fernsehsendung "Saturday Night Live".


Donnerstag, 21. September, 18 Uhr und Samstag, 23. September, 20:15 Uhr
BLADE RUNNER
USA 1982 / 1993 * . R: Ridley Scott.
D: Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young. 117 Min. 35mm. OmU. Director's Cut

In der dystopischen Zukunftsversion wird die Erde von Dauerregen heimgesucht, die Städte sind verschmutzt und viel zu dicht besiedelt. Der einzige Lichtblick ist die Hoffnung auf das Leben auf einem fremden Planeten, der von gentechnologisch entwickelten Replikanten erschlossen wurde. Der Aufenthalt auf der Erde ist den Replikanten jedoch verboten. Als einige Replikanten ein Raumschiff kapern, Menschen töten und auf die Erde fliehen, erhält Blade Runner Rick Deckard die Aufgabe, sie aus dem Verkehr zu ziehen. Vorlage für den Science-Fiction Kultfilm war Philip K. Dicks Roman "Do Androids Dream of Electric Sheep?"


Sonntag, 24. September, 17:30 Uhr
E.T. THE EXTRA-TERRESTRIAL E.T. Der Außerirdische
USA 1982. R: Steven Spielberg.
D: Henry Thomas, Drew Barrymore, Peter Coyote. 115 Min. DCP. OF

"Er hat Angst. Er ist ganz alleine. Er ist drei Millionen Lichtjahre von Zuhause entfernt." So lautete der Werbeslogan für Steven Spielbergs mit vier Oscars® prämierten Kultfilm. Versehentlich von seinem Raumschiff in einem Wald in Kalifornien zurückgelassen, findet E.T. Unterschlupf im Schuppen eines Hauses, wo ihn der zehnjährige Elliott entdeckt und sich mit ihm anfreundet. Doch bald droht Gefahr: Auch Regierungsvertreter suchen das außerirdische Wesen. Der Original-Entwurf für das Wesen E.T. aus der Feder des auf Maskeneffekte spezialisierten Carlo Rambaldi ist im Deutschen Filmmuseum ausgestellt.
Zu Gast: Nicolette Krebitz


Sonntag, 24. September, 20:15 Uhr
Filmbeginn ca. 21:00 Uhr
BANDITS
Deutschland 1997. R: Katja von Garnier.
D: Katja Riemann, Jasmin Tabatabai, Nicolette Krebitz. 109 Min. 35mm

Vier Freundinnen, die gemeinsam in einer Gefängnisband spielen, nutzen einen Auftritt beim Weihnachtsball der Polizei zum Ausbruch. Die vier Frauen verbindet auf den ersten Blick nur eines: ihre Liebe zur Musik. Auf ihrer abenteuerlichen Flucht vor der Polizei werden sie zu Medienstars, und ihre Musik findet immer mehr Fans. Schließlich geben die "Bandits" sogar ein improvisiertes Open-Air-Konzert - unter den Augen der Polizei, die keinen Eklat herbeiführen will, deren Einsatzleiter aber nur darauf wartet, endlich zuzuschlagen
Zu Gast: Nicolette Krebitz, Katja Riemann und Jasmin Tabatabai
Vor dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Filminstitut) mit den Gästen über ihre Filmauswahl.


Mittwoch, 27. September, 20:30 Uhr
THE LITTLE GIRL WHO LIVES DOWN THE LANE Das Mädchen am Ende der Straße
Kanada / Frankreich 1976. R: Nico- las Gessner.
D: Jodie Foster, Martin Sheen. 94 Min. Blu-ray OF

Die 13-jährige Rynn lebt mit ihrem Vater in einem abgeschiedenen Haus am Rande einer US-amerikanischen Kleinstadt. Als ihr Vater verschwindet, muss Rynn ihren Alltag selbst organisieren. Sie lernt den jungen Zauberer Mario kennen und freundet sich mit ihm an. Doch im Dorf wachsen die Gerüchte: Was hat es mit dem alleine wohnenden Mädchen auf sich? Und warum verschwinden immer mehr Menschen? Die Filmzeitschrift Cinema urteilte: "Wenn Alfred Hitchcock Pippi Langstrumpf verfilmt hätte, sähe sein Werk wohl so aus wie dieses gewitzte, kaum bekannte Thrillerjuwel"

Foto: bandits © DIF

Info:
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu

In drei Stunden zum eigenen Film:
Abgedreht! Die Filmfabrik von Michel Gondry
14. September 2017 bis 28. Januar 2018
abgedreht.deutsches-filmmuseum.de

Foyer-Ausstellung:
Freddy Langer: Schlafbrillen
7. Juni bis 30. Juli 2017
Verlängert bis 24. September 2017

Filmfestival:
40. LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans
1. bis 7. Oktober 2017