
Hanswerner Kruse
Berlin (Weltexpresso) - Unzählige Filme zeigen Menschen, die in Paris auf Abwege geraten, sich dort verlieren oder anderen Unbilden ausgesetzt sind. Mit solch einem Abenteuer geht der französisch-belgische Spielfilm „Barfuß in Paris“ auf ganz besondere Weise um.
Die Erlebnisse der Kanadierin Fiona, die ihrer alten, bedürftigen Tante in der Seinestadt zur Hilfe kommen möchte, ist eigentlich ziemlich banal. Doch wie diese leicht surreale und tragikomische Geschichte erzählt wird, das ist einfach großartig.

Kollegen haben an den Film der beiden Regisseure und Theaterkomiker Gordon & Abel - die quasi sich selbst spielen - kritisiert, dass die aneinandergereihten Pantomimen den Film nicht tragen. Also, Pantomimen kommen in dieser cineastischen Burleske überhaupt nicht vor, wohl aber viele surreale, humorvolle und auch tragische Momente. Dadurch erinnert er ein wenig an den legendären Streifen „Delicatessen“, die Darsteller*innen wiederum wirken wie Fellini- oder Kaurismäki-Figuren. Dem Regieduo ist ein wunderbarer, sehenswerter Film gelungen, der, wie sie selbst sagen, sich dem Zeitgeist verweigernd einfach fröhlich ist.
Foto: © filmkinotext
Info:
„Barfuß in Paris“, F/B 2016, 83 min. Filmstart 7. September 2017
Regie Gordon & Abel mit Emmanuelle Riva, Gordon & Abel, Pierre Richard und anderen