f jungendohne4Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 31. August 2017, Teil 11

Filmheft

Berlin  (Weltexpresso) – Bei der Besetzung der Hauptrollen von JUGEND OHNE GOTT hatten die Macher eine klare Linie, die Uli Aselmann zusammenfasst: „Wir haben immer zugesehen, dass wir möglichst populär besetzen, gerade im Hinblick auf die jüngeren Zuschauer, die wir damit ansprechen wollten. Wir haben darauf geachtet, dass wir Namen haben, die dem Markt und dem Publikum schon ein Begriff sind, weil wir wussten, wir würden das Projekt auch über die Darsteller verkaufen.“

f jugendohne0Entsprechend war es die Aufgabe von Casterin Nina Haun, die spannendsten deutschen Jungtalente für den Film zu gewinnen. Trotz einiger Favoriten, die es im Vorfeld bereits gab, wurden die meisten Darsteller in zahlreichen, teils langwierigen Castings ausgesucht. Dabei kam es den Verantwortlichen vor allem darauf an, dass die Gruppe gut mit Hauptdarsteller Jannis Niewöhner funktionieren würde, der als erstes feststand. Sophia Aldenhoven führt das aus: „Eigentlich sind alle Rollen in ausführlichen Castings um Jannis als Zach herum entstanden. Wir haben immer wieder in neuen Gruppensituationen gecastet und Jannis hat sich jedes Mal viel Zeit herausgeschnitten, um zu kommen und zusammen mit den Kandidaten vorzusprechen. Das war immens wichtig und auch effektiv.“

„Ich bin Jannis bis heute dankbar dafür“, wirft Alain Gsponer ein. „Er musste an wirklich vielen Castings teilnehmen und hat das ohne Murren getan. Er war immer voll dabei und hat mit uns zusammen mehrere Nadeshs und Ewas und Titusse gecastet.“

„Alles in allem war es Teamwork“, fährt Aldenhoven fort. „Nina Haun war unsere Hauptcasterin und bei den ganzen weiteren Jugendrollen hat sie dann sehr eng mit Jacqueline Rietz zusammengearbeitet. Es hat sich wirklich sehr gut zusammengefügt.“

Eine weitere wichtige Figur, deren Darsteller sehr früh gefunden war, war die des Lehrers. Mit der Besetzung von Fahri Yardim gelang den Machern ein echter Coup, denn es ist eine ungewöhnliche Rolle für den gebürtigen Hamburger – selbst wenn Alain Gsponer genau wusste, dass er dazu in der Lage wäre: „Ich mochte schon immer Fahris Stimme und seine Art zu reden, in Rollen wie im realen Leben. Und man hört bei ihm immer auch den Humanisten, also unserer Lehrer, raus. Wenn man ihn kennenlernt, merkt man schnell, dass er durchaus etwas Verkopftes, Literarisches hat – und eben dieses humanistische Gedankengut. Das hat er noch nie gezeigt, aber mir war klar, dass er das Alles in sich trägt.“

„Fahri Yardim beweist hier eine schauspielerische Seite, die ich von ihm so nicht kannte“, pflichtet Uli Aselmann bei, „nämlich diese ernste, ruhige und souveräne Art und Weise zu spielen. Ich habe ihn so noch nie gesehen und finde, dass er das großartig gemacht hat. Wir kennen ihn u.a. als den komischen Part neben Til Schweiger in seinem ‚Tatort‘, aber Fahris Leistung in diesem Film hat uns alle sehr von seiner anderen Qualität überzeugt.“

Als geheimnisvolle Ewa, die in den Wäldern außerhalb der strukturierten Gesellschaft lebt und von der Zach schnell fasziniert ist, wurde Emilia Schüle besetzt. „Emilia kam über das Casting“, erläutert der Regisseur die Entscheidung. „Es war allerdings von großem Vorteil, dass sie und Jannis sich schon sehr gut kannten. Davon konnten sie beide profitieren und beim Vorsprechen passierte sofort etwas zwischen ihnen.“ Aber auch die Arbeitsweise der jungen Schauspielerin hat Alain Gsponer überzeugt: „Emilia bereitet sich immer sehr gut vor. Bei dieser Rolle ist es zum Beispiel so, dass sie weniger gebildet ist und einen ganz anderen Sprechstil hat als beispielsweise die Jugendlichen aus der Stadt. Mit so etwas spielt Emilia wahnsinnig gern herum. Sie hat echten Spaß daran, sich auszuprobieren.“

Jannik Schümann, der im Film den Titus spielt, „hat sich bestens ins Ensemble eingefügt, weil er so ein fantastischer Schauspieler ist und diese Rolle, für die wir ihn besetzt haben, sehr gut ausfüllt“, erklärt Uli Aselmann. „Er hat sicher noch eine großartige Karriere vor sich.“

„Jannik ist ein sehr präziser Schauspieler“, schwärmt Alain Gsponer. „Als Regisseur kann man ihn sehr genau führen und ihm sagen, was man will. Das kann er dann wiederum variieren. Obwohl er keine klassische Ausbildung hat, ist dieses Talent bei ihm sehr stark ausgeprägt. Außerdem war er wahnsinnig engagiert und immer voll da, auch wenn er häufig nur im Hintergrund stand. Er hat zu jeder Zeit für diese Rolle gekämpft.“

„Die Rolle der Nadesh wurde schließlich mit der wunderbaren Alicia von Rittberg besetzt, die spätestens seit „Herz aus Stahl“ an der Seite von Brad Pitt und zuletzt mit ihrer Hauptrolle im Mehrteiler „Charitè“ dem Zuschauer bekannt geworden ist und somit hervorragend zu unserem populären Ensemble passte“, schwärmt Sophia Aldenhoven. „Beim Vorspielen hatte Alicia uns mit ihrer Natürlichkeit und ihrem Charme total beeindruckt, und auch beim Dreh war es eine Freude, ihr zuzusehen, wie sie die Figur der Nadesh verkörpert."

Über die Casterin kam ebenso Anna Maria Mühe als Loreen mit ins Boot, die das Team mit ihrer Rolleninterpretation begeisterte, wie Sophia Aldenhoven erklärt: „Nina Haun hatte uns ebenfalls auf Anna Maria aufmerksam gemacht, die uns dann durch ihr Vorsprechen absolut überzeugt hat.“

Die hochkarätige Besetzung von JUGEND OHNE GOTT rundet schließlich Schauspielerin Iris Berben ab, die trotz ihres vollen Terminkalenders zusagte, die Schuldirektorin zu spielen. Und obwohl es half, dass ihr Sohn Oliver Berben Co-Produzent des Films ist, war es vor allem das Drehbuch, das sie hat zusagen lassen, wie Uli Aselmann freudig gesteht: „Man stellt immer wieder fest, dass bei guten Büchern die Schauspieler gern mitarbeiten wollen. Dann ist man in der glücklichen Position, aus dem Vollen schöpfen zu können. Iris Berben passt super in die Rolle und man muss eigentlich gar nicht extra erwähnen, dass sie das natürlich hervorragend gemacht hat.“

Abschließend gibt der Produzent zu: „Es war generell ein sehr dezidiertes Suchen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die Zeit hatten, die Interesse hatten und die bereit waren, ihre Vision mit uns zu teilen bzw. gleichsam offen für unsere Vision waren. So hat sich das ganze Team vor und hinter der Kamera Stück für Stück zusammengesetzt. Auch Alain hatte mit dem überwiegenden Teil der Leute vorher noch nie zusammengearbeitet. Wir können mit gewissem Stolz sagen, dass wir auch alle Schauspieler und Schauspielerinnen bekommen haben, die wir wollten. Wir haben aus der Fülle der Möglichkeiten die für die jeweilige Rolle kompatibelsten ausgewählt.“
Forstetzung folgt


Foto: © Constantin Verleih

Info:

DIE BESETZUNG

FAHRI YARDIM (Lehrer)
EMILIA SCHÜLE (Ewa)
ANNA MARIA MÜHE (Loreen)
ALICIA VON RITTBERG (Nadesh)