Claire Vassé
Paris (Weltexpresso) - Es ist schon sehr ungewöhnlich, daß ein Debütfilm zum Wettbewerb der Berlinale eingeladen wird und noch ungewöhnlicher, daß dieser Film dann zum Eröffnungsfilm wird. Und wenn es nicht um Django Reinhardt ginge, dann wäre das auch sicher nicht so gelaufen. Aber er ist einfach mit seiner Geschichte eine Chiffre in der Geschichte der Deutschen, ihrer Besatzung in Frankreich und dem Ausrottungsbestreben gegenüber Volksgruppen wie den Sinti, die vor allem im Süden Frankreichs siedelten.
Wie kamen Sie auf die Idee, einen Film über Django Reinhardt zu machen?
Ich wollte schon lange das Porträt eines Musikers machen, der sich mit den Härten des Lebens auseinandersetzen muss. Als ich etwa 40 Jahre alt war, habe ich wieder angefangen, mit ein paar Freunden in einer Rockband zu spielen. Was für ein Erlebnis! Es war faszinierend. Ich hatte vergessen, wie leicht man sich selbst von der Außenwelt abnabeln kann, wenn man Musik spielt. Jeder von uns machte eine ziemlich komplizierte Zeit durch und das gemeinsame Musizieren wirkte sehr befreiend. Der musikalische Schaffensprozess ist eine Droge, die dich packt und nicht wieder loslässt. Dann fiel mir ein Gespräch ein, das ich als Teenager mit meinem Vater geführt habe. Er hat als junger Mann während des Krieges Djangos Musik gehört und so lange, wie die Schallplatte lief oder der Tanz dauerte, vergaß er die deutsche Besatzung. Und dann war da noch mein Neffe, der gerade begonnen hatte, Gitarre zu lernen und wie verrückt Stücke von Django zu spielen. Ich kam zu dem Schluss, dass generationsübergreifende Musik wie diese, mit ihrem Charme und der Fähigkeit, sofort Freude auszulösen, etwas Verzauberndes, Vitales und Heilsames innehat. Und all das hat dazu geführt, dass ich beschloss, filmisch in das Leben von Django Reinhardt einzutauchen.
Warum haben Sie sich auf die Jahre der Besatzung konzentriert?
Weil diese Periode seines Lebens ein gutes Beispiel dafür ist, wie Musik einen von der Welt abschirmen kann. Swing war offiziell verboten, Sinti und Roma wurden überall in Europa verfolgt, aber Django schien das gar nicht zu bemerken. Er war auf dem Gipfel seines Erfolges. Außerdem ist von diesem Lebensabschnitt nicht viel bekannt – wir wissen mehr über die Zeit danach, als er in die USA emigriert war. Oder über das Feuer in seinem Wohnwagen oder seine Zusammenarbeit mit Grappelli. Ich wollte kein Biopic über Django machen, das einen oberflächlichen Blick auf sein gesamtes Leben wirft. Mir lag mehr daran, den richtigen Zugang zu finden. Dieser Zeitabschnitt vom Sommer 1943 bis zur Befreiung hat es mir erlaubt, Themen anzuschneiden, die mir wichtig sind und mich bewegt haben – vor allem seine Blindheit als Künstler für das, was zu der Zeit vor sich ging, und seine spätere Erkenntnis darüber.
Wie haben Sie sich diese Zeit, in welcher der Film spielt, vorgestellt?
Antoine Caro, ein befreundeter Verleger, hatte gerade Folles de Django, eine fiktionale Biographie von Alexis Salatko, veröffentlicht. Ich habe mich dann mit Alex, der ziemlich viele Recherchen zu Django betrieben hatte, getroffen und schlug ihm eine Zusammenarbeit vor. Er hatte noch nie zuvor ein Drehbuch geschrieben, also haben wir unser Wissen und unsere Fähigkeiten vereint und ein Drehbuch verfasst, das sich sehr von seinem Buch unterschied.
Und dann hatte ich meine entscheidende Begegnung mit David Reinhardt, einem von Djangos Enkeln, der mir viel Vertrauen schenkte und mir viel von seinen Vorfahren erzählte. Mein Film basiert auf wahren Tatsachen – Django in Paris, sein Aufenthalt in Thonon-les-Bains, der Abend in der Villa Amphion, seine Flucht in die Schweiz, die Komposition seines Requiems – aber die Art, in der ich diese verschiedenen Elemente zu einem Ganzen zusammengewoben habe, ist fiktiv – das gebe ich offen zu.
Der Prolog ist symbolisch für Ihre Idee von der Musik als Blase, die einen blind dafür machen kann, was um einen herum vorgeht.
Musikalisch betrachtet habe ich die erste Sequenz des Films tatsächlich als eine Art Ouvertüre angelegt. Sie lässt erahnen, worum es in dem Film geht: Ein „blinder“ Musiker, der sich weigert, die drohende Gefahr zu erkennen – bis sie ihn das Leben kostet. Zwar ist das Django so nicht passiert, aber es fasst alles metaphorisch zusammen. Djangos kultureller Hintergrund erklärt auch sein fehlendes Bewusstsein. In SintiGemeinschaften ist Krieg kein Thema. So etwas betrifft nur die „Gadjé“, die Nicht-Sinti. Sinti sind keinem Land verbunden, Besitz bedeutet ihnen wenig. Jeder Streit, der aufkommt, wird innerhalb der Gemeinschaft geregelt. Das erklärt teilweise ihre Außenseiterrolle im Zweiten Weltkrieg. Sogar heute ist es schwer für sie – im Gegensatz zu jüdischen Gemeinschaften – über die Katastrophe zu sprechen, die sie überlebt haben. Sie leben vor allem in der Gegenwart, sie schauen kaum zurück. Für die Sinti gibt es keine Geschichte in unserem historiografischen Sinne.
Zum ersten Mal sehen wir Django auf der Bühne, während einer langen musikalischen Sequenz mit seiner Band.
Richtig, denn Django ist vor allem eins: Musiker. Wir wollten ihn auf einfache Weise einführen, indem wir zeigen, was er am besten kann. Und wie er es macht: voller Talent, aber auch Verachtung, Grobheit, Leidenschaft, Distanziertheit, Genie – denn er war all das. Wird das in einer Szene von nur sieben Minuten, in der er Musik spielt, deutlich? Ich hoffe es doch. Wie viele andere Künstler war auch Django voller Widersprüche. Mir gefällt die Idee, dass der Zuschauer ihn im ersten Teil des Films nie ganz versteht, dass es nichts offenkundig Psychologisches gibt, dass jede Szene der vorhergehenden widerspricht. Manchmal ist er witzig, manchmal widerlich, charmant, wütend oder feige. Aber seine Musik hält all das zusammen.
Während der Film voranschreitet, beginnen wir langsam, Sympathien für ihn zu entwickeln. Die Herausforderung war es, die Musik im Laufe der Geschichte nicht nur als schmückendes Beiwerk zu nutzen, sondern sie als Träger der Handlungen und Emotionen des Protagonisten zu etablieren.
Warum haben Sie Reda Kateb für die Rolle von Django ausgewählt?
Es gab andere mögliche Schauspieler für die Rolle, aber Reda ist wahrscheinlich einer der talentiertesten Darsteller seiner Generation. Er vereint unbekümmerten Charme mit überzeugender Seriosität – also genau das, was die Rolle erforderte. Außerdem fand ich, dass es Zeit wurde für „diese eine große Rolle“ in seiner Karriere. Der Film war also für ihn eine ähnlich große Herausforderung wie für mich, da ich zum ersten Mal bei einem Film Regie führte. Das hat unser gemeinsames Abenteuer noch aufregender gemacht. Ich wies ihn an, den Charakter vor allem in der Art und Weise, wie er Gitarre spielte, zu begreifen. Alles sollte sich einfach aus seinem Umgang mit der Musik entwickeln, seine Unverfrorenheit, die Lebhaftigkeit ... Und so verbrachte er ein Jahr damit, Gitarre spielen zu lernen und tauchte dadurch in Djangos Universum ein. Sein Charakter, seine Sprache, sein Faible für Mode, sein Handicap, die Manouche-Community – all das entwickelte sich daraus. Reda ist ein echter Profi, der hohe Ansprüche an sich selbst stellt. Er hat die Rolle auf den Punkt gebracht. Es war eine große Freude, mit ihm zu arbeiten.
Spielt er die Stücke tatsächlich selbst?
Reda hat ein ganzes Jahr gearbeitet, um in der Lage zu sein, die Stücke zu spielen, aber natürlich nicht mit Djangos Fingerfertigkeit und Klangfarbe. Also habe ich den brillanten Jazz-Künstler Stochelo Rosenberg, der im Trio gemeinsam mit seinen Brüdern spielt, gebeten, alle Stücke aufzunehmen und Reda zu unterstützen. Ich habe den beiden zeitgenössische Aufnahmen von Django gegeben, auf die ich mich beziehen wollte. Ich denke, dass diese neuen Aufnahmen, die speziell für den Film gemacht wurden, beweisen, dass Djangos Musik kein bisschen gealtert ist.
Bis zu welchem Punkt sollte Django imitiert werden?
Abgesehen von seiner Musik gibt es nur wenige Zeitdokumente von Django Reinhardt: etwa 300 Fotos und zwei Minuten Film. Die Öffentlichkeit hat keine große Vorstellung davon, wie er ausgesehen hat, im Gegensatz zum deutlich populäreren Ray Charles oder Serge Gainsbourg. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Wenn es um die Persönlichkeit geht, ist Reda so ziemlich sein eigener Django. Ich habe Dinge, die ich an ihm mag, auf meine eigene Art in den Film eingeflochten. Django ist umgeben von starken Frauen – seiner Mutter, seiner Frau, seiner Geliebten ... Das ist das, was mich an vielen großen, männlichen Künstlern so fasziniert: Sie sind umgeben von Frauen und jede einzelne von ihnen hat eine fundamentale Bedeutung. Im Film ist Django ein ziemlicher Macho, aber sein Leben wird von Frauen bestimmt. Seine Mutter verhandelt seine Verträge, seine Frau bestimmt, wann sie das Land verlassen, motiviert von seiner Geliebten. Die Sinti-Gemeinschaft hat einige sehr männlich geprägte Werte, aber gleichzeitig ist sie ein Matriarchat.
FORTSETZUNG FOLGT
Ich wollte schon lange das Porträt eines Musikers machen, der sich mit den Härten des Lebens auseinandersetzen muss. Als ich etwa 40 Jahre alt war, habe ich wieder angefangen, mit ein paar Freunden in einer Rockband zu spielen. Was für ein Erlebnis! Es war faszinierend. Ich hatte vergessen, wie leicht man sich selbst von der Außenwelt abnabeln kann, wenn man Musik spielt. Jeder von uns machte eine ziemlich komplizierte Zeit durch und das gemeinsame Musizieren wirkte sehr befreiend. Der musikalische Schaffensprozess ist eine Droge, die dich packt und nicht wieder loslässt. Dann fiel mir ein Gespräch ein, das ich als Teenager mit meinem Vater geführt habe. Er hat als junger Mann während des Krieges Djangos Musik gehört und so lange, wie die Schallplatte lief oder der Tanz dauerte, vergaß er die deutsche Besatzung. Und dann war da noch mein Neffe, der gerade begonnen hatte, Gitarre zu lernen und wie verrückt Stücke von Django zu spielen. Ich kam zu dem Schluss, dass generationsübergreifende Musik wie diese, mit ihrem Charme und der Fähigkeit, sofort Freude auszulösen, etwas Verzauberndes, Vitales und Heilsames innehat. Und all das hat dazu geführt, dass ich beschloss, filmisch in das Leben von Django Reinhardt einzutauchen.
Warum haben Sie sich auf die Jahre der Besatzung konzentriert?
Weil diese Periode seines Lebens ein gutes Beispiel dafür ist, wie Musik einen von der Welt abschirmen kann. Swing war offiziell verboten, Sinti und Roma wurden überall in Europa verfolgt, aber Django schien das gar nicht zu bemerken. Er war auf dem Gipfel seines Erfolges. Außerdem ist von diesem Lebensabschnitt nicht viel bekannt – wir wissen mehr über die Zeit danach, als er in die USA emigriert war. Oder über das Feuer in seinem Wohnwagen oder seine Zusammenarbeit mit Grappelli. Ich wollte kein Biopic über Django machen, das einen oberflächlichen Blick auf sein gesamtes Leben wirft. Mir lag mehr daran, den richtigen Zugang zu finden. Dieser Zeitabschnitt vom Sommer 1943 bis zur Befreiung hat es mir erlaubt, Themen anzuschneiden, die mir wichtig sind und mich bewegt haben – vor allem seine Blindheit als Künstler für das, was zu der Zeit vor sich ging, und seine spätere Erkenntnis darüber.
Wie haben Sie sich diese Zeit, in welcher der Film spielt, vorgestellt?
Antoine Caro, ein befreundeter Verleger, hatte gerade Folles de Django, eine fiktionale Biographie von Alexis Salatko, veröffentlicht. Ich habe mich dann mit Alex, der ziemlich viele Recherchen zu Django betrieben hatte, getroffen und schlug ihm eine Zusammenarbeit vor. Er hatte noch nie zuvor ein Drehbuch geschrieben, also haben wir unser Wissen und unsere Fähigkeiten vereint und ein Drehbuch verfasst, das sich sehr von seinem Buch unterschied.
Und dann hatte ich meine entscheidende Begegnung mit David Reinhardt, einem von Djangos Enkeln, der mir viel Vertrauen schenkte und mir viel von seinen Vorfahren erzählte. Mein Film basiert auf wahren Tatsachen – Django in Paris, sein Aufenthalt in Thonon-les-Bains, der Abend in der Villa Amphion, seine Flucht in die Schweiz, die Komposition seines Requiems – aber die Art, in der ich diese verschiedenen Elemente zu einem Ganzen zusammengewoben habe, ist fiktiv – das gebe ich offen zu.
Der Prolog ist symbolisch für Ihre Idee von der Musik als Blase, die einen blind dafür machen kann, was um einen herum vorgeht.
Musikalisch betrachtet habe ich die erste Sequenz des Films tatsächlich als eine Art Ouvertüre angelegt. Sie lässt erahnen, worum es in dem Film geht: Ein „blinder“ Musiker, der sich weigert, die drohende Gefahr zu erkennen – bis sie ihn das Leben kostet. Zwar ist das Django so nicht passiert, aber es fasst alles metaphorisch zusammen. Djangos kultureller Hintergrund erklärt auch sein fehlendes Bewusstsein. In SintiGemeinschaften ist Krieg kein Thema. So etwas betrifft nur die „Gadjé“, die Nicht-Sinti. Sinti sind keinem Land verbunden, Besitz bedeutet ihnen wenig. Jeder Streit, der aufkommt, wird innerhalb der Gemeinschaft geregelt. Das erklärt teilweise ihre Außenseiterrolle im Zweiten Weltkrieg. Sogar heute ist es schwer für sie – im Gegensatz zu jüdischen Gemeinschaften – über die Katastrophe zu sprechen, die sie überlebt haben. Sie leben vor allem in der Gegenwart, sie schauen kaum zurück. Für die Sinti gibt es keine Geschichte in unserem historiografischen Sinne.
Zum ersten Mal sehen wir Django auf der Bühne, während einer langen musikalischen Sequenz mit seiner Band.
Richtig, denn Django ist vor allem eins: Musiker. Wir wollten ihn auf einfache Weise einführen, indem wir zeigen, was er am besten kann. Und wie er es macht: voller Talent, aber auch Verachtung, Grobheit, Leidenschaft, Distanziertheit, Genie – denn er war all das. Wird das in einer Szene von nur sieben Minuten, in der er Musik spielt, deutlich? Ich hoffe es doch. Wie viele andere Künstler war auch Django voller Widersprüche. Mir gefällt die Idee, dass der Zuschauer ihn im ersten Teil des Films nie ganz versteht, dass es nichts offenkundig Psychologisches gibt, dass jede Szene der vorhergehenden widerspricht. Manchmal ist er witzig, manchmal widerlich, charmant, wütend oder feige. Aber seine Musik hält all das zusammen.
Während der Film voranschreitet, beginnen wir langsam, Sympathien für ihn zu entwickeln. Die Herausforderung war es, die Musik im Laufe der Geschichte nicht nur als schmückendes Beiwerk zu nutzen, sondern sie als Träger der Handlungen und Emotionen des Protagonisten zu etablieren.
Warum haben Sie Reda Kateb für die Rolle von Django ausgewählt?
Es gab andere mögliche Schauspieler für die Rolle, aber Reda ist wahrscheinlich einer der talentiertesten Darsteller seiner Generation. Er vereint unbekümmerten Charme mit überzeugender Seriosität – also genau das, was die Rolle erforderte. Außerdem fand ich, dass es Zeit wurde für „diese eine große Rolle“ in seiner Karriere. Der Film war also für ihn eine ähnlich große Herausforderung wie für mich, da ich zum ersten Mal bei einem Film Regie führte. Das hat unser gemeinsames Abenteuer noch aufregender gemacht. Ich wies ihn an, den Charakter vor allem in der Art und Weise, wie er Gitarre spielte, zu begreifen. Alles sollte sich einfach aus seinem Umgang mit der Musik entwickeln, seine Unverfrorenheit, die Lebhaftigkeit ... Und so verbrachte er ein Jahr damit, Gitarre spielen zu lernen und tauchte dadurch in Djangos Universum ein. Sein Charakter, seine Sprache, sein Faible für Mode, sein Handicap, die Manouche-Community – all das entwickelte sich daraus. Reda ist ein echter Profi, der hohe Ansprüche an sich selbst stellt. Er hat die Rolle auf den Punkt gebracht. Es war eine große Freude, mit ihm zu arbeiten.
Spielt er die Stücke tatsächlich selbst?
Reda hat ein ganzes Jahr gearbeitet, um in der Lage zu sein, die Stücke zu spielen, aber natürlich nicht mit Djangos Fingerfertigkeit und Klangfarbe. Also habe ich den brillanten Jazz-Künstler Stochelo Rosenberg, der im Trio gemeinsam mit seinen Brüdern spielt, gebeten, alle Stücke aufzunehmen und Reda zu unterstützen. Ich habe den beiden zeitgenössische Aufnahmen von Django gegeben, auf die ich mich beziehen wollte. Ich denke, dass diese neuen Aufnahmen, die speziell für den Film gemacht wurden, beweisen, dass Djangos Musik kein bisschen gealtert ist.
Bis zu welchem Punkt sollte Django imitiert werden?
Abgesehen von seiner Musik gibt es nur wenige Zeitdokumente von Django Reinhardt: etwa 300 Fotos und zwei Minuten Film. Die Öffentlichkeit hat keine große Vorstellung davon, wie er ausgesehen hat, im Gegensatz zum deutlich populäreren Ray Charles oder Serge Gainsbourg. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Wenn es um die Persönlichkeit geht, ist Reda so ziemlich sein eigener Django. Ich habe Dinge, die ich an ihm mag, auf meine eigene Art in den Film eingeflochten. Django ist umgeben von starken Frauen – seiner Mutter, seiner Frau, seiner Geliebten ... Das ist das, was mich an vielen großen, männlichen Künstlern so fasziniert: Sie sind umgeben von Frauen und jede einzelne von ihnen hat eine fundamentale Bedeutung. Im Film ist Django ein ziemlicher Macho, aber sein Leben wird von Frauen bestimmt. Seine Mutter verhandelt seine Verträge, seine Frau bestimmt, wann sie das Land verlassen, motiviert von seiner Geliebten. Die Sinti-Gemeinschaft hat einige sehr männlich geprägte Werte, aber gleichzeitig ist sie ein Matriarchat.
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