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Kirsten Liese
Berlin (Weltexpresso) - Außergewöhnliches, hoch spannendes Künstlerportrait in den exakt nachgemalten Bildern des genialen Malers.
Biopics über berühmte Maler erfreuen sich seit geraumer Zeit eines regelrechten Booms. Sie alle schildern auf ähnliche Weise wie ein verkanntes Genie, geplagt von Armut, Ignoranz, Selbstzweifeln oder Depressionen um seine Anerkennung kämpft.
![f lovincincent](/images/2017/Dezember/cschu/f-lovincincent.jpeg)
Das sinnliche, visuelle Erlebnis verbindet sich dabei mit einem hoch spannenden Krimi um den geheimnisumwitterten Tod des Malers: Armand, der Sohn des Postboten Raulin, begibt sich auf eine Spurensuche van Goghs, in dem unweit von Paris gelegenen Dorf Auvers-sur-Oise beging er vermeintlich Selbstmord. Der junge Mann befragt dort alle Personen, die Vincent gemalt hat: die Tochter des Wirts, in dessen Gasthof er zuletzt logierte, den Bootsmann am Fluss, wo er seine Tage verbrachte, den zwielichtigen Arzt Gachet, der ihn nach seiner Entlassung aus der Nervenheilanstalt betreute, dessen geheimnisvolle Tochter und Gachets schnippische, bigotte Haushältern.
Angesichts von widersprüchlichen Auskünften regt sich mehr und mehr ein kühner Verdacht: Könnte es sein, dass van Gogh sich gar nicht selbst die Schusswunde zufügte, sondern Opfer eines Verbrechens wurde?
Wie sich die Puzzleteile zusammenfügen, die frei erfundene Story um den Detektiv Armand, und die wirklichen Begebenheiten, soweit sie Kunsthistoriker etwa auch anhand kostbarer Briefwechsel rekonstruieren konnten, ist einfach grandios.
Dass sich die Gegenwart bei alledem mit kraftvollen Farben von den konsequent in Schwarz-Weiß gehaltenen Zeichnungen in den Rückblenden absetzt, bringt bei alledem noch eine Raffinesse in die Erzählung.
Foto: ©
Info:
Animationsfilm, Großbritannien/Polen 2017
Regie: Dorota Kobiela, Hugh Welchman
Drehbuch: Dorota Kobiela, Hugh Welchman, Jacek Dehnel
Kamera: Tristan Oliver, Łukasz Żal
Schnitt: Justyna Wierszyńska, Dorota Kobiela
Musik: Clint Mansell
Mit: Douglas Booth, Chris O’Dowd, Saoirse Ronan, Jerome Flynn,
Eleanor Tomlinson, John Sessions u.a.
Verleih: Weltkino, 95 Min.
Kinostart: 29. Dezember