f altejungs2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 4. Januar 2018, Teil 2

Andy Bausch

München (Weltexpresso) - ALTE JUNGS ist ein richtiger Schauspieler-Film mit nicht weniger als 39 verschiedenen Gesprächssituationen. Verschiedene Generationen von Schauspielern stehen sich in ALTE JUNGS gegenüber. Gleich zu Anfang, gefiel mir die Idee, diesen tollen Schauspielern die „guten Rollen“ zu geben: Camille Olinger (89), Paul Greisch (86), Marie-Paule Von Roesgen (85), Fernand Fox (83). Fox (Jängi) und Greisch (Lull) spielten ihre entsprechenden Hauptrollen mit Elan und sie hatten eindeutig sehr viel Spaß dabei.

Es ist offensichtlich, dass dieses Team von Schauspielern bestehend aus André Jung (Nuckes), Marco Lorenzini (Fons), Josiane Pfeiffer (Nelly) und Monique Reuter (Henriette) sich dieses Projekt mit einer großen Portion Freude und Motivation aneigneten, was sich am Ende ganz klar auszahlte. Und dann ist da noch diese große Gruppe von wunderbaren Frauen: Valerie Bodson, Myriam Muller, Marie Young, Claire Johnston, Fabienne Hollwege, Brigitte Urhausen, Christiane Rausch, Annette Schlechter, usw., mit denen sich unsere vier - manchmal ziemlich chauvinistischen Helden - immer wieder konfrontiert sehen. Sei es die Ehefrau, die Tochter, die reiche Tante, die Direktorin des Seniorenheims oder sogar die Ministerin. Es sind die Frauen, die Nuckes, Fons, Jängi und Lull sagen, wo es lang geht.

ALTE JUNGS wurde unter einem guten Stern geboren. Das ist im besten Sinne – mal wieder – ein Familienfilm. Die Techniker und Schauspieler waren sofort Feuer und Flamme und alles verlief reibungslos. Vielleicht wirkt es komisch, dass das überhaupt erwähnt werden muss, aber so etwas kann man nie als selbstverständlich betrachten. Luxemburger, Portugiesen, Franzosen von der anderen Seite der Grenze (Heckenfranzosen)... alle von ihnen sprechen frei von der Leber weg und ohne Hemmungen. Ich liebe es, wenn ein Film eine reale geografische Identität hat und es versteht, sowohl das Land zu beschreiben als auch seine Einwohner. Ich habe kein Interesse daran bei Filmen Regie zu führen, die in Luxemburg gedreht sind aber in Paris spielen oder in einem willkürlichen, erfundenen Land.

Einerseits kann man sagen, dass ALTE JUNGS ein typischer Bausch-Film ist, andererseits ist er sensibler und emotionaler als meine bisherigen Filme. Das war keine durchdachte Wahl, sondern eher eine Frage des Alters. Natürlich macht man keinen Film wie ALTE JUNGS auf eigene Faust. Man braucht ein Team am Set und in der Postproduktion, dem man komplett vertrauen kann und das an den Film glaubt ... und man benötigt einen Produzenten, der deinen Enthusiasmus teilt.

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Über den Regisseur Andy BAUSCH

Andy Bausch begann in den frühen 80ern Filme zu machen, lange bevor es Filmproduktionsfirmen, Filmförderung oder andere filmbezogene Infrastrukturen in seinem Heimatland, dem Großherzogtum Luxemburg, gab. In dieser Zeit Filme zu drehen, war ein bisschen so wie Rock 'n' Roll zu spielen. Bauschs zweiter Spielfilm, TROUBLEMAKER (1988) ist – bis heute – der bekannteste Film in Luxemburg. Seitdem hat er an zehn weiteren Spielfilmen geschrieben und auch Regie geführt. Als er in den 90ern nach Deutschland ging um TV Dramen zu drehen, war das hauptsächlich um Geld zu verdienen (während er jede Menge Spaß hatte). Er arbeitete mit Schauspielern wie Mario Adorf, Eddie Constantine, Otto Sander, Udo Kier, Karin Baal, Ingrid Caven, Hark Bohm, Gudrun Langrebe, Jürgen Vogel, Thierry Van Werveke, Richy Müller, Moritz Bleibtreu, Katharina Thalbach, André Jung, Peter Lohmeyer, Lena Stolze, Rolf Zacher, Irm Herrmann, Dietmar Schönherr und vielen anderen.

Seit seinen Anfängen, bemühte sich Bausch in seiner Muttersprache Lëtzebuergesch (Luxemburgisch) zu schreiben und zu drehen. Für ihn ist ein luxemburgischer Film ein Film, der eine Geschichte erzählt, die in Luxemburg spielt und die in der Sprache des Landes erzählt wird. „Ein Land ohne eigene Kinofilme ist ein armes Land!“ Nachdem er seine ersten vier Spielfilme gedreht hatte, verliebte er sich in ein anderes Genre, den Dokumentarfilm. Seitdem hat er an etwa fünfzehn Dokumentarfilmen geschrieben, Regie geführt und produziert und zwar zu nahezu jeglichen Themen, die das Showbiz oder die Geschichte seines Landes betreffen. Diese Filme basieren auf Anekdoten und erzählen eine Version der Geschichte, betrachtet durch die Augen von ganz normalen Menschen.

Bausch, der 1959 geboren wurde, arbeitet als Autor und Regisseur. Er hat vier Kinder (manche von ihnen sind immer noch sehr jung) und lebt in Luxemburg.

Foto: © Verleih

Info:

BESETZUNG

NUCKES         André JUNG
FONS              Marco LORENZINI
LULL               Pol GREISCH
JÄNGI             Fernand FOX
NELLY            Josiane PEIFFER
HENRIETTE    Monique REUTER
MAISY            Myriam MULLER
PITT                Pitt SIMON
SABINN          Marie JUNG
JACKIE           Valérie BODSON
LUKA Martin et Samuel BICHON
u.a.