Afrika Alive – vom 1. bis 7. Februar im Filmforum Frankfurt Höchst, TEIL 2
Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Africa Alive ist eine Kooperation verschiedener Frankfurter Kultureinrichtungen mit afrikanischen Vereinen aus Frankfurt. Veranstalter sind: Africa Alive Team, Filmforum Höchst der VHS Frankfurt, Deutsches Filminstitut – DIF e.V./Deutsches Filmmuseum, Afrika Foundation e.V., Afroton Kulturprojekte, Dialog International e.V., Medienzentrale der EKHN, Brotfabrik und Neues Theater Höchst.
Eröffnungskonzert mit dem Singer-Songwriter Tcheka von den Kapverden
30.1. 2018 um 20 Uhr im Neuen Theater Höchst Tickets ab 19,60 € beim Neuen Theater
Der junge Singer-Songwriter Tcheka stammt von der Kapverdeninsel Santiago. Sein einzigartiger Musikstil vereint zahlreiche globale Einflüsse. Tcheka verarbeitet traditionelle Musikstile der Kapversen wie beispielsweise Batuku, Funuaná, anderseits finden sich Elemente brasilianischer und afrikanischer Popmusik ebenso wie Folk und Jazz. Tcheka fesselt seine Zuhörer ganz besonders durch sein fantastisches Gitarrenspiel und die Intensität, mit der der Musik wie Geschichten erzählt. Sein lange erwartetes fünftes Album „Boka Kafé“ wurde von dem portugiesischen Pianisten Mário Laginha produziert und ist im Frühjahr 2017 erschienen.
Retrospektive Med Hondo
Eine Werkschau ist dem mauretanischen Regisseur Med Hondo gewidmet, der neben Ousmane Sembene zur Gründungsgeneration des afrikanischen Kinos zählt. Nach der Unabhängigkeit zu Beginn der 60er Jahre gaben sie dem damals noch jungen afrikanischen Kino eine eigene Identität. Der in Frankreich lebende Med Hondo setzte sich intensiv mit dem Exil, dem kolonialen Denken und dem Rassismus auseinander. In seinem formal wie inhaltlich radikalen Debutfilm SOLEIL Ô zeigte er 1970 die unwürdigen Lebensbedingungen der Afrikaner in Frankreich. Weitere bekannte Werke sind WEST INDIES (FR 1979) und SARRAOUINA (FR/Burkina Faso 1986).
Soleil O
Med Hondo, Mauretanien 1970, 105 min. Sa 3.2. um 18.30 Uhr
Der mauretanische Regisseur Med Hondo, einer der Pioniere des afrikanischen Films, beschrieb 1970 in seinem formal wie inhaltlich verstörenden Film SOLEIL O die Situation der afrikanischen Immigranten im Frankreich der 1960er Jahre und parallel dazu die Geschichte der afrikanischen Völker, die Versklavung, Kolonialismus und Neokolonialismus erleiden mussten. Hondo löst sich vom linearen Erzählen, beginnt mit einer surrealen Eröffnungssequenz, um dann die folgenden fragmentarischen Episoden mit einem Kommentar zu versehen.SOLEIL O gehört zu den großen Klassikern des afrikanischen Films und steht zugleich für ein avantgardistisches politisch engagiertes afrikanisches Kino.
Sarraouina
Med Hondo, FR/ Burkina Faso1986, 120 min. So 4.2 um 20.30 Uhr
Die Geschichte spielt in Zentralafrika, Ende des 19. Jahrhunderts: Die sagenumwobene Königin der Aznas, Sarraounia, organisiert den Widerstand gegen den brutalen Terror der Kolonialisten. Sieben Jahre benötigte Regisseur Med Hondo für die Vorbereitung und Finanzierung seines Projekts, das er in Burkina Faso reali- sieren konnte. SARRAOUINA ist ein Beispiel des modernen engagierten afrikanischen Kinos. Auch ist es der Versuch, eine Epoche neu zu beschreiben, deren Geschichtsschreibung nach wie vor von den ehemaligen Kolonialherren bestimmt wird.
Fatima, l ́Algerienne de Dakar – Fatima, die Algerierin aus Dakar
Med Hondo, Mauretanien/ Tunesien/FR 2014, 90 min. So 4.2 um 18.30 Uhr
Sommer 1957, Algerien: Der senegalesische Unteroffizier Souleymane befehligt ein Elitekommando, das beauftragt ist, eine Region, in der algerische Freiheitskämpfer vermutet werden, zu „säubern“. Eines Abends trifft er auf Fatima. Er vergewaltigt sie und verschwindet zunächst aus ihrem Leben. Fatima bringt ein schwarzes Kind zur Welt. Jahre später schickt Souleymans Vater, ein bekennender Moslem und Gegner der Polygamie, seinen Sohn nach Algerien, um Fatima, „eine Schwester im Glauben“ zu suchen und zu heiraten. Fatima akzeptiert schließlich die Heirat, der Ehre wegen, und geht mit Souleyman nach Dakar... Med Hondo beschreibt in seinem 2004 entstandenen Film die Folgen des Kolonialismus, des algerischen Unabhängigkeitskampfes und schließlich das Verhältnis zwischen Nordafrika und dem Afrika südlich der Sahara.
FORTSETZUNG FOLGT
Foto:
Sarraouina © filmforum hoechst
Info:
Filmforum Höchst
Emmerich-Josef-Str. 46a, 65929 Frankfurt a.M.
Vorstellungsbeginn
Hauptprogramm täglich 18.30 Uhr und 20.30 Uhr Kinderprogramm Fr 14.30 Uhr und So 15 Uhr
Eintritt 7 € (Frankfurt Pass 3,50 €) Kartenreservierung unter Telefon 069 212-45714
Gefördert wird Africa Alive von der HessenFilm und Medien GmbH. Africa Alive ist Mitglied des Hessischen Filmfestivalverbundes.
Weitere Informationen und das Gesamtprogramm findet sich unter: www.africa-alive-festival.de