fm singistloudDie 24. Ausgabe des Filmfestivals findet von Mittwoch, 31. Januar, bis Dienstag, 20. Februar im Kino des Deutschen Filmmuseums statt, Teil 2

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Es gibt ein Wiedersehen mit dem einfach schönen Film SING IT LOUD - LUTHERS ERBEN IN TANSANIA am Sonntag, 4. Februar, 12 Uhr, der umwerfend ist, was die Kraft und den Humor angeht, mit dem sowohl das gemeinsame Singen wie auch die Aufarbeitung der trüben Geschichte erfolgt. 


Samstag, 3. Februar, 20:30 Uhr
MEDAN VI LEVER While We Live
Burkina Faso/Schweden 2016. R: Dani Kouyaté. D: J. Bushell-Mingo,
Adam Kanyama. 91 Min. DCP. schwed., engl., Mandingo OmeU

Als die alleinerziehende Ärztin Kandia sich nach 30 Jahren in Schweden zunehmend fremd und alleine fühlt, beschließt sie, in ihre alte Heimat Gambia zurückzukehren, ihr Sohn folgt nach. Aber dort läuft es anders als erwartet. Dani Kouyatés Komödie über die Suche nach Identität gewann den Kritikerpreis des FESPACO 2017.


Sonntag, 4. Februar, 12 Uhr
SING IT LOUD - LUTHERS ERBEN IN TANSANIA
Deutschland 2017. R: Julia Irene Peters, Jutta Feit
Dokumentarfilm. 80 Min. DCP. OmU

Evangelische Chormusik spielt in Tansania eine große Rolle und jeder Chor träumt davon, den großen Chorwettbewerb zu gewinnen. Doch der Weg zum Erfolg ist hart. Der Film begleitet drei Chöre aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und beleuchtet nebenbei ein dunkles Kapitel deutscher Kolonialgeschichte.

Zu Gast: Julia Irene Peters


Sonntag, 4. Februar, 18 Uhr
MAMAN COLONELLE Mama Colonel
Frankreich/Dem. Rep. Kongo 2017. R: Dieudo Hamadi
Dokumentarfilm. 72 Min. DCP. Lingala, Swahili, franz. OmeU

Colonel Honorine Munyole, 44 Jahre alt, verwitwet und Mutter von sieben kleinen Kindern, ist eine resolute Frau. Sie leitet eine kleine Polizeieinheit, die sich dem Schutz vergewaltigter Frauen und misshandelter Kinder in den von Kriegen geplagten Regionen Kongos widmet. Der Film ist die Hommage an eine Heldin unserer Zeit und zugleich ein Dokument zivilisatorischer Höchstleistung.


Sonntag, 4. Februar, 20:15 Uhr
ZIN'NAARIYÂ! The Wedding Ring
Niger/Burkina Faso/Frankreich 2016. R: Rahmatou Keïta
D: Magaajyia Silberfeld, Salamatou Kimba Farinwata. 95 Min. DCP. Songhoy, Zarma, Hawsa, Fulaani, Bambana, Moore OmeU

Die aus einer aristokratischen Familie stammende Tiyaa kehrt nach ihrem Studium in Paris nach Niger zurück. Bis ihr Zukünftiger ebenfalls eintrifft, hört sie die Geschichten der älteren Frauen von Leidenschaft und Trennung. Ein Film über ein Land und seine Rituale und Bräuche, die den Veränderungen aus der Außenwelt etwas entgegensetzen.

Zu Gast: Rahmatou Keïta


Montag, 5. Februar, 18 Uhr
AKHER AYAM EL MADINA In den letzten Tagen der Stadt
Ägypten/Deutschland/Großbritannien/VA Emirate 2016. R: Tamer El Said
D: Khalid Abdalla, L. Samy. 118 Min. DCP. arab. OmU

Zwei Jahre vor der ägyptischen Revolution arbeitet der Filmemacher Khalid an einem Porträt seiner Heimatstadt. Als seine Freunde in Berlin, Bagdad und Beirut beschließen, ihm eigenes Videomaterial zu schicken, wollen auch sie damit die Verbindung zu Kairo aufrechterhalten, wohl wissend, dass ihr Fixpunkt bereits ein Phantasma ist.


Montag, 5 Februar, 20:30 Uhr
KEMTIYU - CHEIKH ANTA DIOP
Senegal/Frankreich 2016. R: Ousmane William Mbaye
Dokumentarfilm. 94 Min. Blu-ray. OmeU

30 Jahre nach dem Tod von Cheikh Anta Diop würdigt der Dokumentarfilm KEMTIYU die wissenschaftlichen und politischen Leistungen eines der bekanntesten Ägyptologen des afrikanischen Kontinents. Als Hauptvertreter des Afrozentrismus wollte Anta Diop Afrikas Unabhängigkeit auf eigene Wurzeln aufbauen. Ausgezeichnet als bester Dokumentarfilm auf dem FESPACO 2017.


Dienstag, 6. Februar, 18 Uhr
LUMI ÈRE NOIRE Black Light
Frankreich 1994. R: Med Hondo. D: Charlie Bauer, Patrick Poivey,Inès de Medeiros, Doudou Babet. 103 Min. 35mm. OmeU

Einziger Zeuge eines tödlichen Übergriffes der französischen Polizei ist ein junger Mann aus Mali. Als man ihn mit dem nächsten Charterflug abschiebt, begibt sich der Freund des Opfers auf die Spur nach Bamako. Hondo selbst sah sich bei der Verfilmung des Romans von Didier Daeninckx Zensurproblemen ausgesetzt.


Dienstag, 6. Februar, 20:30 Uhr
FRANKFURT - CONAKRY.
RÜCKKEHR INS LAND DES ELEFANTEN BRD 1986
R: M. Rauch, Jean C. Diallo. Dokumentarfilm. 100 Min. 16mm. OmU

Jean Claude Diallo war bis zu seinem Tod 2008 eine bekannte Figur auf der politischen Bühne Frankfurts. Der Film begleitet ihn auf seiner Rückkehr nach Guinea, ein Heimatland im Umbruch. Die spannende Geschichte eines Mannes, der vom Beobachter zum politischen Akteur in Regierungsverantwortung wird.

Zu Gast: Malte Rauch

Mittwoch, 7. Februar, 18 Uhr
INXEBA Die Wunde
Südafrika/Deutschland 2016. R: John Tengrove. D: Nakhane Touré, Bongile Mantsai, Niza Jay Ncoyini. 88 Min. DCP. OmU

Wie in jedem Jahr nimmt sich der Fabrikarbeiter Xolani eine Auszeit von seinem Job, um in einem abgelegenen Berglager das jährliche Beschneidungsritual der Xhosa zu begleiten. In dieser von Machismo und Aggressionen geprägten Umgebung stellt der aufsässige junge Kwanda die patriarchalen Normen der Initiation zunehmend infrage und deckt schließlich auch Xolanis Geheimnis auf ...

Mittwoch, 7. Februar, 20:30 Uhr
SOLEIL Ô
Frankreich 1970. R: Med Hondo. D: Robert Liensol, Théo Légitimus,
Gabriel Glissant. 98 Min. DCP. franz., arab. OmeU

Med Hondos großer Klassiker beschreibt formal wie inhaltlich radikal die Situation der afrikanischen Immigranten im Frankreich der 1960er Jahre und parallel dazu die Geschichte der afrikanischen Völker, die Versklavung, Kolonialismus und Neokolonialismus erleiden mussten. SOLEIL Ô steht für avantgardistisches, politisch engagiertes afrikanisches Kino.


Donnerstag, 8. Februar, 18 Uhr
KURZFILMPROGRAMM

KAI THE VENDOR
Uganda 2016. R: Robert Nyanz. 18 Min. Digital. OmeU
KAI THE VENDOR erzählt von einem jungen Straßenverkäufer namens Kai. Er träumt davon, zur Schule zu gehen, und versucht alles ihm Mögliche, um das Schulgeld aufzutreiben.


DEM DEM!
Senegal 2017. R: Pape Bouname Lopy, Marc Recchia, Christophe Rolin 28 Min. Digital. OmeU
Die Geschichte eines senegalesischen Fischers, der an einem Strand in Dakar einen belgischen Pass findet. Während der Auseinandersetzung mit seiner Identität und Zukunft begegnet er eigentümlichen Menschen.


SAMEDI CINÉMA
Senegal 2016. R: Mamadou Dia. 12 Min. DCP. OmeU
SAMEDI CINÉMA ist ein melancholisches Plädoyer gegen das grassierende Kinosterben in vielen (west-) afrikanischen Ländern.


MES VOISINS
Frankreich 1971. R: Med Hondo. 35 Min. 16mm. OmeU
Fragment eines umfangreichen Dokumentarfilmprojektes über die Pariser Politik der Unterbringung von Arbeitsmigranten.


Dienstag, 13. Februar, 18 Uhr
SARRAOUNIA The Battle of the Black Queen
Frankreich/Burkina Faso 1986. R: Med Hondo
D: Aï Keïta, Jean-Roger Milo, Féodor Atkine. 120 Min. 35mm. OmU

Zentralafrika, Ende des 19. Jahrhunderts: Mit Unterstützung sudanesischer Söldner versuchen französische Kolonialoffiziere, den Niger zu erobern. Die afrikanischen Stämme schwanken zwischen Kollaboration und Kampfbereitschaft. Nur die sagenumwobene Königin der Aznas, Sarraounia, organisiert den Widerstand gegen den brutalen Terror der Kolonialisten. SARRAOUINA ist der Versuch, eine Epoche neu zu beschreiben, deren Geschichtsschreibung nach wie vor von den ehemaligen Kolonialherren bestimmt wird, und ein engagiertes Beispiel des modernen afrikanischen Kinos.


Dienstag, 20. Februar, 18 Uhr
FATIMA, L'ALGÉRIENNE DE DAKAR
Fatima, The Algerian Woman of Dakar Frankreich/Senegal 2004
R: Med Hondo. D: L. Zekkal, A. Djemel, M. Said. 89 Min. 35mm. OmeU

Bei einer brutalen Razzia eines senegalesischen Elitekommandos der französischen Armee wird im Sommer 1957 ein junges Mädchen vergewaltigt und geschwängert. Jahre später kehrt der befehlshabende Unteroffizier Souleyman auf Geheiß seines Vaters nach Algerien zurück, um das Mädchen zu suchen und zu heiraten. Der Film beschreibt die psychischen Folgen des verheerenden Kolonialkrieges in Algerien und fragt nach dem Verhältnis zwischen Opfern und Täter/innen nach der Unabhängigkeit. Regisseur Hondo postuliert schließlich ein Afrika jenseits der imaginären Grenzlinie zwischen Norden und Süden.

Foto:

Info:
In drei Stunden zum eigenen Film:
Abgedreht! Die Filmfabrik von Michel Gondry
14. September 2017 bis 28. Januar 2018
abgedreht.deutsches-filmmuseum.de

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