Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 1. März 2018, Teil 1
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Maja hat schon wieder das Wettfliegen auf den Libellen auf der Klatschmohnwiese gewonnen. Deshalb träumt sie auch davon, einmal bei den berühmten Honigspielen in Summtropolis starten zu dürfen. Da erscheint auch schon ein Abgesandter der Bienekaiserin. Allerdings lädt er den Bienenstock nicht zum Mitmachen ein, sondern er verlangt die Hälfe der Honigernte. Dabei war das Sammelergebnis des Bienenstocks auf der Klatschmohnwiese in diesem Jahr gerade so, dass es über den Winter reichen kann.
Maja ist entsetzt und beschließt zusammen mit ihrem Freund Willi nach Summtropolis zu fliegen, um der Kaiserin ein Geschenk zu überreichen und dabei ein gutes Wort für ihren Bienenstock einzulegen. Das geht allerdings dann doch gründlich schief, denn Maja stellt sich so ungeschickt an, dass sie die Kaiserin erst recht verärgert. Diese will Maja eine Lektion erteilen und erlaubt ihr an den Spielen teilzunehmen. Wenn sie gewinnt, darf der Bienenstock auf der Klatschmohnwiese ihre Honigernte behalten, sonst muss das Bienenvolk die gesamte Ernte abgeben.
Majas Königin stimmt zu, erinnert sie aber auch daran, dass sie nur durch Teamarbeit Erfolg haben kann. Maja muss zusammen mit Willi und einem Team von Graf Alfons von Bienenstich zusammengestellten frustrierten und ängstlichen Außenseitern gegen vier andere Mannschaften antreten, vor allem gegen die Favoriten, das Team aus Summtropolis unter der Führung der intriganten Violetta, um ihren Bienenstock zu retten.
Der Animationsfilm "Die Biene Maja 2 - Die Honigspiele" ist die Fortsetzung von "Die Biene Maja - Der Kinofilm" (2014), der 2015 den Bayerischen Filmpreis als bester Animationsfilm erhalten hat. Auch der zweite Film basiert auf Charakteren des Buches Die Biene Maja und ihre Abenteuer (1912) von Waldemar Bonsels (1880 - 1952), der sich während der Zeit des Nationalsozialismus als schlimmer Antisemit hervorgetan hat. Dem Buch merkt man es zum Glück im Gegensatz zu anderen Publikationen nicht an. Das Kinderbuch wurde nicht nur in 40 Sprachen übersetzt, sondern seine Charaktere dienten auch als Vorbilder zu mehreren Zeichentrick- und Computeranimationsserien.
Wie der erste Film wird auch der zweite Teil von Alexs Stadermann inszeniert, diesmal in Zusammenarbeit mit Co-Regisseur Noel Cleary. Maja wird jetzt nicht mehr von Nina Schatton gesprochen, sondern von Theresa Zertani, die die Rolle der kleinen Biene auch in der Fernsehserie übernommen hat. Jan Delay ist wieder in der Rolle von Willi zu hören. Neu dazugekommen sind Andrea Sawatzki als Kaiserin von Summtropolis und Uwe Ochsenknecht als Graf Alfons von Bienenstich der Dritte, dem Haushofmeister der Kaiserin und gleichzeitig Violettas ehrgeiziger Vater.
Im Vergleich zum ersten Film ist Maja jetzt etwas älter und hat sich hervorragend in ihrem Bienenstock integriert. Allerdings ist sie auch widerspenstig und meint, die Probleme ganz einfach alleine lösen zu können. Damit ist sie eine wunderbare Identifikationsfigur für kleinere Kinder. Sie ist zwar die Heldin der Geschichte, aber da sie auch Mist baut, weil sie nicht hören will, ist sie verpflichtet, dafür auch geradezustehen und hat damit die Chance dazu zu lernen.
Sie muss - ebenso wie ihre intrigante Gegenspielerin Violetta - begreifen, dass sie nur dann Erfolg hat, wenn sie mit ihrer Mannschaft zusammenarbeitet. Gleichzeitig sind die Mitglieder ihres Teams gezwungen, Selbstbewusstsein zu tanken, sich auf ihre Stärken zu besinnen und aufzuhören, sich hängen zu lassen. Dadurch wird den kleinen Zuschauern etwas über Solidarität, Freundschaft, Ehrlichkeit, Loyalität, für gemachte Fehler einstehen oder auch Entschuldigen erzählt. Damit es nicht zu langweilig wird, werden die Themen in gut gemachte Action integriert, die den Kindern ganz sicher viel Spaß machen.
Auch wenn die Animation nicht den Standard von Disney erreicht, kann sie sich durchaus sehen lassen, auch wenn das 3D absolut unnötig ist. Bedauerlicherweise sind die Charaktere dann doch manchmal etwas zu stereotyp. Für Erwachsene ist der ganze Film damit leider auch vorhersehbar, da die Story doch sehr schablonenhaft und linear entworfen worden ist.
Insgesamt sorgt "Die Biene Maja - Die Honigspiele" für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren für einen vergnüglichen und spannenden Kinonachmittag. Auch wenn die Geschichte des Films für Erwachsene voraussehbar ist, werden sie sich vermutlich nicht langweilen.
Ob es allerdings - wie geplant - noch mehr Filme geben muss, hängt vor allem davon ab, wie spannend die weiteren Geschichten um Maja, Willi und ihre Freunde von der Klatschmohnwiese erzählt werden.
Foto 1: Filmplakat © Universum Film GmbH
Foto 2: Maja und ihre Außenseiter-Mannschaft © Universum Film GmbH
Info:
Die Biene Maja - Die Honigspiele (Deutschland, Australien 2018)
Genre: Kinderfilm, Animation
Filmlänge: 85 Min.
Regie: Alexs Stadermann, Noel Cleary
Drehbuch: Fin Edquist, Christopher Weekes, Adrian Bickenbach nach der Vorlage von Waldemar Bonsels
Deutsche Sprecher: Theresa Zertani, Jan Delay, Andrea Sawatzki, Uwe Ochsenknecht u.a.
Verleih: Universum Film GmbH
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 01.03.2018