N.N.
San Francisco (Weötexpresso) - Sarah Winchester (Academy Award-Gewinnerin Helen Mirren) war mehr als nur Erbin eines exorbitanten Vermögens und Hauptgesellschafterin der Firma. Von ihr stammt auch der unheimliche Plan, ein Farmhaus mit acht Zimmern im kalifornischen San José in ein Labyrinth aus gruseliger Kammern zu verwandeln.
- sieben Etagen hoch
- 500 verstörende Räume, mit Symbolen und Chiffrierungen versehen, überall taucht die Zahl 13 auf
- ein Labyrinth verwirrender Gänge
- Treppen, die im Nichts enden
- Serpentinentreppen, die ineinander übergehen
- Türen, hinter denen Wände liegen
- 10.000 Fenster, manche ohne Blick nach draußen
- 47 Kamine, die zumeist unbenutzbar waren
- 2.000 Türen, Bodenklappen, Gucklöcher, Giebel, Türmchen, Vordächer
- ein Séance-Raum im Erkerturm, zu dem nur Sarah Zugang hatte
- Buntglasfenster mit obskuren Zitaten aus nie aufgeführten Shakespeare-Stücken
Eine Konstruktion, die kein Ende findet – aufbauen – abreißen – wiederaufbauen. Rund um die Uhr wird das Gebäude verändert, sieben Tage die Woche, das ganze Jahr über, innen prächtig ausgestattet, im feinsten Dekor. Niemand konnte Sarahs Wahnsinn begreifen.
Der Bau hatte nur einen Zweck: heimgesucht zu werden. Sarahs Plan: Die Räume, in denen Menschen, die durch ein Winchester-Gewehr ums Leben kamen, nachzubilden. „... Da ist etwas in den Wänden...“
Ein von Toten errichtetes Haus für Sarah, welches die Toten vereinnahmen werden.
Die trauernde Witwe hatte es gebaut, um dem Unbeschreiblichen zu begegnen: unzähligen rachsüchtigen Geistern, Opfern und Schurken, Guten und Bösen – sie alle waren in diesem Irrenhaus eingesperrt, deren Aufseherin Sarah war.
Dieser Schrecken verfolgte nur ein Ziel: Sarah wollte dem Schicksal der Toten begegnen. „... Es liegt in der Luft ...“
„Viele Mythen ranken sich um Sarah Winchester“, meint Helen Mirren. „Zu ihrer Lebzeit gab es eine Legende, einen Mythos um sie und dieses Haus, das immer weiterwuchs. Diese Villa wurde zu einer Zeit gebaut, als es hier noch nichts anderes gab. Jetzt steht das Anwesen in der Mitte der Hauptstraße von San José, einer Einkaufsgegend. Aber damals war es ödes Farmland und mittendrin war dieser außergewöhnliche Bau, Schritt für Schritt von dieser Witwe erbaut, die immer schwarz gekleidet war und die niemand aus dem Örtchen jemals sah. Sie lebte zurückgezogen in ihrem Haus. Man kann verstehen, warum sich ein Mythos um sie rankte, als ihr Haus immer auffälliger, komplizierter, größer und größer wurde. Diese Legende hat all die Jahre überlebt. Es ist schwierig, Wahrheit und Mythos über sie auseinander zu halten.
In unserem Film gibt es eine Spanne zwischen Wahrheit und Mythos. Ich habe die Wahrheit über sie gesucht, aber es war schwer an diese Wahrheit zu gelangen. Viele Leute hatten unterschiedliche Meinungen über sie. Aber ich wollte zum Ursprung kommen, zu den Menschen, die mit ihr gearbeitet haben, um zu spüren, wie sie war. Ich glaube, sie war eine Frau mit großer Empathie, tiefem Mitgefühl (für andere). Gleichzeitig stammte das viele Geld, das sie für den Bau dieses Hauses ausgab, vom Winchester-Rifle-Vermögen. Ein Werkzeug des Todes und des Krieges – deshalb gibt es diesen unglaublichen Widerspruch zwischen dem Charakter dieser Frau und der Quelle ihres Einkommens“, stellt Mirren klar.
„Unser Film erforscht das. Das ist faszinierend! Ob es Sarahs Wahrheit ist oder nicht, wird niemand jemals wissen. Es gibt keine Tagebücher. Nur Wissen aus zweiter Hand.“
Die Horrorspezialisten Peter und Michael Spierig (Jigsaw, Predestination) haben ihre einmalige Chance erkannt: einen übersinnlichen Thriller zu schreiben und zu inszenieren, inspiriert von einer wahren Geschichte, die unglaublicher ist, als alles, was sie sich bis dahin ausgedacht hatten. Was die australischen Zwillingsbrüder entwickelten, ist das verstörende Vermächtnis eines geschichtlichen Mysteriums, das niemals völlig erklärt werden kann – über eine Schöpferin, die selbst genauso beunruhigend ist wie ihre Schöpfung.
Der Name Winchester steht nicht nur für ein Gewehr, sondern für eine ganze Ära.
Und Sarah Lockwood Pardee, eine Außenstehende, heiratete Winchester, den Erfinder dieses Gewehrs, nahm seinen Namen an, wurde Aktionärin des halben Unternehmens und
erbte als Witwe ein immenses Vermögen. Ihr damaliger Besitz von 20 Millionen Dollar entspricht heute fast einer halben Milliarde Dollar.
Es wird erzählt, dass Sarah nach dem Tod ihres Ehemanns und ihrer kleinen Tochter Annie in Boston ein Medium konsultierte. Es riet ihr, ihre Heimat Connecticut zu verlassen und nach Westen zu gehen. Dort sollte sie ein Haus erbauen, das als Grab der Sühne dienen sollte, für alle, die durch das Gewehr zu Tode kamen. Sarah allein sollte Architektin und Aufseherin dieses Leichenhauses der Geister werden, das ein Tor zur Hölle für lebende Mitglieder der Winchester Familie war. Sie alle waren dem Zorn der Toten ausgesetzt. Um ihre Rache zu vereiteln, ihre Lieben und sich selbst zu schützen, hat Sarah nie aufgehört zu bauen.
Helen Mirren weist darauf hin, dass in Sarahs Zeit viel ausprobiert wurde, „es gab ein neues Denken, die Ära von Alistair Crowley auf der dunklen Seite und die Rosenkreuzer auf der hellen Seite“.
„Es war eine Suche nach Spiritualität im Gange und ich denke, Sarah war Teil davon“, sagt Helen Mirren. „Sie war eine außergewöhnliche Frau. Sie war sehr interessiert an der spirituellen Entwicklung und an spirituellen Dingen im Allgemeinen.“
„Sie hatte tatsächlich eine gewisse Bildung in Architektur. Sie hat sich sehr für Architektur und Design interessiert, bevor sie geheiratet hat. Es war die Zeit der großartigen, aufwendigen Paläste. Doch der Zweck ihres Hausbaus war immer, Seelen zu sühnen.“
Das war ihr Weg, um „mit der Verantwortung für so viele Tote umzugehen, von denen sie letztendlich lebte“.
Im Film steht nicht nur Sarahs Leben auf dem Spiel, auch Marion (Sarah Snook), ihre Nichte, und Marions achtjähriger Sohn Henry (Finn Scicluna-O’Prey) sind in Gefahr. Sarah hat nur eine Wahl: Sie muss den Toten begegnen, indem sie mit Hilfe ihrer geflüsterten Botschaften die Räume nachbildet, in denen sie ums Leben kamen.
Der Unternehmensvorstand befürchtet, dass Sarah mittlerweile eine trauernde Wahnsinnige geworden ist. Ausgerechnet sie ist für die Finanzen der Firma zuständig. Die Männer fordern eine Untersuchung, in der Hoffnung, dass sie für verrückt erklärt wird. Doch es ist Sarah, die den Arzt auswählt... Dr. Eric Price (Jason Clarke) aus San Francisco ist der Einzige, der in Frage kommt.
Foto:
© Verleih
Info:
Besetzung
Sarah Winchester HELEN MIRREN
Dr. Eric Price JASON CLARKE
Marion Winchester SARAH SNOOK
Henry Winchester FINN SCICLUNA-O’PREY
Ben Block EAMON FARREN
Vorarbeiter John Hansen ANGUS SAMPSON
Arthus Gates TYLER COPPIN
Ruby Price LAURA BRENT u.v.a.
Abdruck aus dem Presseheft